Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)
nebst Chauffeur, eine Stadtwohnung … Ihr schwirrte der Kopf. Doch im Grunde interessierten diese Reichtümer sie im Moment nicht.
»Bist du verheiratet?«, fragte sie unvermittelt.
Johannes hob in gespielter Unschuld die Hände. »Wie kommst du denn jetzt auf diese Frage?«
»Bist du’s oder nicht?«
»Bloß nicht, nein! Ich könnte mich nie auf eine Frau festlegen. Und was Sonja und André mit schöner Regelmäßigkeit machen, ist auch nicht unbedingt mein Ding.«
»Was machen sie denn?«
Obwohl sie merkte, dass Johannes geschickt von sich ablenkte, wollte sie natürlich mehr wissen.
»Sie führen eine tolle Ehe«, behauptete Johannes. »Zumindest, wenn man ihnen glaubt. Sie holen sich immer mal wieder eine zweite Frau ins Bett und leben ihre Sexualität offen aus.«
»Ach, deshalb sind die beiden gestern Abend kurz verschwunden?« Es war eigentlich keine Frage. Isabel hatte sich so was schon gedacht.
»Sie waren nicht die Einzigen, die der Party noch etwas zusätzliche Würze verpasst haben.« Der prüfende Blick, mit dem Johannes sie bedachte, ließ sie lächeln.
»Kann schon sein«, sagte sie unbestimmt. Er war eifersüchtig. Es hatte sie zwar erregt, ihm und Pia bei ihrem Blowjob zuzusehen, aber sie konnte nicht leugnen, dass es ihr auch einen Stich versetzt hatte, ihn mit einer anderen Frau zu sehen. Nachts hatte sie beschlossen, es ihm nicht zu leichtzumachen.
Wenn er sie wollte, musste er sich anstrengen.
»Für dich wäre das nichts?«, fragte sie. »Eine Ehe?«
»Heiraten?« Er schüttelte den Kopf. »Nein danke, das ist wirklich nicht das Richtige für mich. So viele Frauen, mit denen ich dann nicht zusammen sein kann? Das ist ja mehr Anstrengung als Genuss!«
Seine Hand fuhr nicht zufällig über die Außenseite ihres Oberschenkels. Isabel trug heute nur ein sommerliches, leichtes Kleid – sie hatte es mit Bedacht gewählt,und jetzt schien Johannes’ Verhalten ihre Entscheidung zu bestätigen.
Dennoch schob sie seine Hand beiseite.
»Kann eheliche Treue nicht auch reizvoll sein? Oder wenn schon nicht die Treue in einer Ehe, so zumindest die Treue einer einzelnen Person gegenüber?«
Er lachte. »Nein, so habe ich das noch nie betrachtet.«
Sie verließen Hamburg in nördlicher Richtung. »Wir fahren wirklich nach Sylt?«
»Heute werde ich dich mit einem Picknick in den Dünen verwöhnen, wenn’s recht ist.«
Der Gedanke gefiel Isabel. Sie hatte das Gefühl, Johannes warb um sie. Und dieses Gefühl, gepaart mit der Erinnerung an den gestrigen Abend, ließ das Pulsieren in ihrem Schoß wieder erwachen.
Nach knapp drei Stunden erreichten sie die Insel. Der Chauffeur kannte sich aus, und als der Wagen in die Einfahrt eines einsam gelegenen Hauses bog, verschlug es Isabel im ersten Moment den Atem. Es war nicht die Größe des Hauses – denn so groß war es auf den ersten Blick nicht –, sondern einfach alles: das Reetdach, die Bank neben der Tür, die grünen Fensterläden, die Bäume, die das Haus umstanden. Ein richtig schönes Feriendomizil.
»Schön«, hauchte sie hingerissen.
»Warte nur, bis du die Einrichtung siehst. Deine Tante hat Geschmack bewiesen und es nicht mit friesischem Landhausstil überladen.« Er schloss die Tür auf und ließ Isabel den Vortritt. Seine Hand ruhte einen winzigen Moment lang auf ihrem Po. Sie blieb stehen und ließ den Eingangsbereich auf sich wirken. Eine Treppe führte ins obere Stockwerk, geradeaus gelangte man in den großen, offenen Wohnraum. Johannes hatte recht. Soweit Isabel es sehen konnte, hatte ihre Tante klare Linien und warme Farben bevorzugt. Es gab im oberen Stockwerk drei Schlafzimmer und zwei Bäder. Unten gab es einen großen Wohn- und Essbereich, ein kleines Arbeitszimmer mit Blick auf den Garten und die dahinterliegenden Dünen sowie eine voll ausgestattete Küche.
Zum Schluss betraten sie durch die hohen Fenstertüren die Terrasse.
»Kannst du das Meer hören?« Johannes trat neben sie.
Isabel lauschte. Tatsächlich: Sanft hörte sie die Brandung rauschen. Möwen kreischten, die Luft schmeckte salzig.
»Am liebsten würde ich sofort hier einziehen.«
»Niemand hindert dich daran.«
Sie drehte sich zu Johannes um. »Ich könnte eine große Party geben und deine Freunde einladen.«
»Seit gestern sind es auch deine Freunde. Zumindest Bastian …«
»Stört dich das?«, fragte sie herausfordernd.
Er lachte. »Es würde mich stören, wenn du dich auf Bastian beschränken würdest.« Jetzt stand er direkt hinter
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