Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)
ist es besser, wenn ich bald verschwinde.«
»Warum?« Bastian war ehrlich überrascht.
»Na ja, Pia …«
»Um Pia brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Hunde, die bellen, beißen nicht.«
Fast war Isabel versucht, ihm von Pias kleinem Blowjob zu erzählen. Und der Intrige, die sie bei der Gelegenheit so geschickt gesponnen hatte. Aber sie ließ es.
Wollte sie sich wirklich auf dieses Spiel einlassen, das die anderen hier so gekonnt spielten?
»Lass uns zu den anderen zurückgehen.« Sie stand auf und suchte ihre Kleider zusammen.
Es wurde spät. Johannes bestand darauf, sie zum Hotel Atlantic zu bringen.
»Hat dir die Party gefallen?«
»Es war sehr aufregend.« Sie lächelte. Ob Johannes sie fragte, warum sie mit Bastian verschwunden war?
»Man hat euch gehört. War schon fast unerträglich.«
Aha. Keine Frage, eine Feststellung.
»Ich verstehe nicht, was du meinst«, erwiderte sie kühl. »Was fandest du so unerträglich? Dass ich es mit einem anderen Mann getrieben habe?«
Sie konnte es nicht fassen. Johannes machte ihr eine Szene, nachdem Pia ihm einen geblasen hatte? Und er wusste doch, dass sie die beiden beobachtet hatte. Oder nicht?
Doch irgendwie verschaffte Johannes’ Eifersucht ihr eine gewisse Befriedigung. Sieh an, dachte sie. Er macht sich was aus mir.
»Ich dachte, wir beide …«
»Das dachte ich auch«, erwiderte sie heftiger als beabsichtigt. »Aber du hast es ja lieber mit Pia getrieben.«
»Das verstehst du nicht.«
Der Wagen hielt vor dem Hotel.
»Nein, das muss ich wahrscheinlich auch nicht verstehen.« Sie stieg aus.
»Sehen wir uns morgen?«, fragte Johannes. Plötzlich wirkte er geradezu hilflos. Verloren.
Isabel nickte nach kurzem Zögern.
»Ich hole dich zum Frühstück ab. Um zehn?«
»Um zehn.« Ein letztes Lächeln, dann warf sie die Autotür zu und ging auf den Hoteleingang zu.
Sie drehte sich nicht um, schaute nicht zurück.
Nie zuvor in ihrem Leben hatte sie sich so lebendig gefühlt. Dieses Gefühl wollte sie sich unbedingt bewahren.
5. K APITEL
»Was haltet ihr von Isabel?«, fragte Marie.
Nur Bastian und sie waren noch da. Sie saßen in Daniels Wohnzimmer und genossen einen letzten Cocktail, bevor sie heimfuhren. Daniel klapperte in der Küche mit dem Geschirr, tauchte jedoch immer wieder in der Tür auf und beteiligte sich am Gespräch.
Die anderen hatten sich verabschiedet. Pia hatte vorgeschlagen, den Abend in einem Club ausklingen zu lassen, und Sonja und André hatten begeistert zugestimmt. Nur dass Johannes lieber Isabel ins Hotel zurückbrachte, hatte Pia verstimmt, vermutete Marie.
»Ich weiß nicht.« Bastian zögerte. »Sie macht auf mich einen netten Eindruck.«
»Das finde ich auch.« Marie war froh, dass Bastian ihre Meinung teilte. »Ich habe nicht den Eindruck, sie würde … hm. Sie will nicht mit jedem Kerl sofort ins Bett steigen.«
»Ach, Schneewittchen, da hast du aber nur die Hälfte mitbekommen«, rief Daniel aus der Küche.
Bastian grinste.
»Hast du sie etwa schon flachgelegt?« Marie war ehrlich empört. »Ihr seid doch …«
»Was denn, unmöglich?« Bastians Grinsen wurde noch breiter. »Ich kann dir versichern, dass ich mich ihr nicht aufgedrängt habe.«
Marie blieb die Luft weg.
»Sei doch nicht so naiv!«, neckte er sie.
»Ich dachte, sie wäre … anders. Na ja, zumindest anders als Sonja und Pia. Ich dachte, wir könnten Freundinnen werden.«
»Das könnt ihr ja trotzdem.« Bastian gab sich versöhnlich. »Aber du verzeihst mir hoffentlich, dass ich ihr nicht widerstehen konnte?«
Sie antwortete nicht. Ohne Bastian anzusehen, wusste sie, was er jetzt dachte. Dass sie frigide war und keinen der Männer an sich heranließ. Dass sie ihnen manchmal mit ihrer Unschuld auf die Nerven ging. Sie wusste, dass so mancher sie gerne flachgelegt hätte. Aber außer Daniel ließ sie niemanden näher an sich heran. Sollte Bastian ruhig glauben, dass bei ihr keiner zum Zug kam. Ihr war’s recht. Und Daniel war der perfekte Gentleman in dieser Beziehung – er genoss und schwieg.
»Braucht ihr noch was?«, fragte Daniel.
»Nein danke.« Marie trank ihren Caipirinha aus und stellte das Glas mit einer heftigen Bewegung auf den Couchtisch. »Ich wollte ohnehin gerade gehen.«
Auch Bastian ging nun. War er ihretwegen länger geblieben? Quatsch. Er war doch bei Isabel anscheinend voll auf seine Kosten gekommen.
Daniel verabschiedete sie an der Tür.
»Wollen wir uns ein Taxi teilen?«, fragte Bastian.
»Ich lauf
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