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Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Winter
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Seine Stimme wurde zu einem heiseren Flüstern. »Wenn du nicht gehorchst, fließt Blut.«
    Er legte auf.
    Isabel stand wie erstarrt. Sie ließ die Hand mit dem Mobiltelefon sinken, das ihren Fingern entglitt und im Sand landete. Es dauerte eine Weile, bis sie ihre Gedanken wieder so weit beisammenhatte, dass sie sich danach bückte und es aufhob. Dann sank sie in den Sand. Sie hockte nur wenige Meter von der Wasserlinie entfernt, die mit der hereinkommenden Flut immer näher rückte, und starrte auf das Meer hinaus.
    Warum tut er das? Glaubt er, das ist eine neue Stufe unseres Liebesspiels? Ist das ein weiterer Schritt in diese mir so unbekannte Welt?
    Aber anders als die Gelegenheiten, bei denen er sie gefesselt hatte, verursachten diese Drohungen bei ihr ein Gefühl von Panik. Es war ihm ernst, er würde ihr etwas antun, wenn sie nicht gehorchte.
    Andererseits: Wer war er denn, dass er diese Macht über sie ausüben durfte?
    Erst als ihre Füße in den Leinenschuhen vom heranflutenden Meer nass wurden, stand sie auf, klopfte sich den Sand von der hellen Hose, nahm ihr Handy und ging langsam zurück zum Haus. Die Haushälterin und das Personal vom Cateringservice waren inzwischen fertig; sie war wieder allein.
    Aber es fiel ihr schwer, diese Einsamkeit zu genießen. Abends bereitete sie sich aus den Resten, die ihre Haushälterin im Kühlschrank deponiert hatte, eine Mahlzeit zu, öffnete eine Flasche Wein und gönnte sich ausnahmsweise das Vergnügen, vor dem Fernseher zu essen. Ihre Tante Friederike hatte es wohl geliebt, hier oben auf der Insel Filme zu schauen, denn sie hatte eine umfangreiche DVD-Sammlung angelegt.
    Auch die war mit ihrem Tod in Isabels Besitz übergegangen. Es war schon merkwürdig; sie saß in diesem Haus, das sie einer Frau verdankte, die sie kaum gekannt hatte. Und irgendwie bedauerte sie diesen Umstand jetzt. Sie wusste nicht mal, wo Tante Friederike begraben war, aber da konnte sie bestimmt Johannes fragen. Das nahm sie sich fest vor, und dann würde sie das Grab ihrer Tante besuchen – um Abschied zu nehmen.
    Jetzt wollte sie das Alleinsein genießen. Zu viel war in den letzten Tagen passiert …
    Plötzlich hörte sie ein Geräusch.
    Isabel erstarrte. Sie schaltete den Fernseher stumm und lauschte angestrengt. Da, schon wieder … ein kratzendes Geräusch. Es schien von der Terrassentür zu kommen.
    Sie stellte das Weinglas auf den Couchtisch, erhob sich leise und ging zur Terrassentür. Nichts. Doch – lag dort nicht ein Briefumschlag?
    Ihr Herz schlug unkontrolliert und heftig.
    Er war wieder da.
    Sie wollte wissen, was er von ihr wollte. Und ja, sie hatte einige Fragen an ihn. Aber konnte sie es wagen, die Tür aufzuschieben? Lauerte er ihr nicht auf und würde sie angreifen, sobald sie sich diese Blöße gab? Seine Worte waren zuletzt unmissverständlich gewesen … Es würde Blut fließen.
    Sie hatte Angst vor Schmerzen. Sie wusste, dass es Menschen gab, die ihre Lust aus diesem Spiel mit dem Schmerz zogen, aber nein, das würde ihr nicht gefallen.
    Sie zögerte. Sollte sie das Risiko eingehen? Bisher hatte sie sich bei ihm immer sicher gefühlt, aber seine Lust hatte eine neue Stufe erklommen, und sie wollte ihm nicht folgen. Er war gefährlich.
    Kurz entschlossen riss sie die Tür auf, bückte sich und griff nach dem Briefumschlag. Ein Windstoß fuhr unter das tiefgezogene Hausdach, riss ihr den Umschlag aus der Hand, und sie machte zwei Schritte ins Freie.
    Das genügte ihm. Leise wie eine Katze huschte er heran, wie immer dunkel gekleidet. Wie ein Schatten. Sie schrie entsetzt auf, als sich sein Arm von hinten um sie legte. Im selben Moment presste sich die andere Hand auf ihren Mund und erstickte den Schrei. Aber sie hätte hier ohnehin schreien können, soviel sie wollte, denn im Umkreis von einem Kilometer gab es keine weiteren Häuser. Niemand konnte ihr jetzt noch helfen.
    Sie war verloren.
    Doch sie würde sich ihm nicht kampflos ergeben. Sie strampelte und trat um sich. Er ließ ein gedämpftes Stöhnen hören, dabei lockerte sich sein Griff für einen Moment, und sie entwischte ihm.
    Es waren nur wenige Schritte bis zur Terrassentür. Aber sie war nicht schnell genug.
    Er packte sie, riss ihren Arm auf den Rücken, so dass sie vor Schmerz überrascht aufschrie. Diesmal war er nicht sanft zu ihr, er schob sie über die Schwelle, betrat das Haus und verriegelte die Terrassentür hinter sich. Dann schubste er sie von sich, und sie stolperte und stürzte schwer zu

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