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Fessle mich!

Fessle mich!

Titel: Fessle mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Hoffmann
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können 40 bis 50 Klammern angebracht werden.) Durch den von ihnen ausgeübten Druck unterbinden selbst schwach gespannte Klammern innerhalb weniger Minuten die Blutzufuhr zu dem eingeklemmten Gebiet. Dies führt dort zu einem tauben Gefühl und gleichzeitig zu einem darum herum ausstrahlenden Schmerzreiz. Man kann dieses Gefühl noch intensivieren, indem man an den Klammern leichte Gewichte befestigt. Das spätere Entfernen der Klammer führt zu einer schlagartigen Rückkehr des Blutes in das Gewebe und einem erneuten schmerzhaften Prickeln oder Brennen.
    Je länger eine solche Klammer am Körper saß, desto unangenehmer wird es, sie wieder zu lösen. Besonders empfindlich reagieren die Brustwarzen, wenn die Klammer abgenommen wird, wobei manche Sadisten diesen Reiz durch ein krönendes Hineinbeißen in den Nippel noch einmal verstärken. Man kann den Schmerz aber auch reduzieren, indem man beim Entfernen der Klammer das entsprechende Gewebe weiter mit den Fingern zusammenkneift und dann nur allmählich loslässt. Diese Technik ist recht hilfreich, da bei Klammerspielen das Entfernen oft erst nach dem Orgasmus stattfindet, wenn das Schmerzempfinden ohnehin höher ist. In Extremfällen kann die unangenehme Nervenreaktion auch mehrere Tage anhalten.
    Der in einigen Klammertypen (insbesondere für Brustwarzen) eingebaute Stellschraubmechanismus macht besonderes Fingerspitzengefühl erforderlich, um dauerhafte Gewebequetschungen zu vermeiden. Extrem schmerzhafte Zwingen wie etwa die in Erotikshops erhältlichen Krokodil- beziehungsweise ­Alligatorklammern sind in der Regel mit abnehmbaren Kunststoffkappen ausgestattet. Dabei stellt schon die heimische Wäscheklammer viele Sadomasochisten durchaus zufrieden. Werden allerdings hölzerne Wäscheklammern an den inneren Schamlippen befestigt, lassen sich diese besonders schwer entfernen, weil sich das Holz mit der Feuchtigkeit der Schleimhaut vollsaugt und festklebt.
    Manche finden es unterhaltsam, am Körper befestigte Klammern zum Beispiel mit einem gezielten Peitschenhieb wieder abzuschlagen, andere bevorzugen das Reißverschluss-Spiel. Zu diesem Zweck werden zwei Reihen von Klammern nebeneinander angebracht und diese durch ein Lederband verbunden, indem es durch ihre mittlere Drahtspule geführt wird. Schließlich werden sämtliche Klammern mit einem einzigen Ruck entfernt.
    So viel also zum Zubehör und zu den Accessoires, die mit SM verbunden sind. Aber warum sollte sich jemand freiwillig damit quälen und demütigen lassen? Das werden wir im weiteren Verlauf dieses Ratgebers erkunden. Die grundsätzlichen Fragen beantwortet bereits das nächste Kapitel.

Kapitel 6

Lust auf SM  – Was macht Dominanz und Unterwerfung so reizvoll?
    Nachdem Christian Anastasia ziemlich radikal mit seiner Neigung konfrontiert hat, reagiert sie unsicher und ein wenig verstört. Ob sie tatsächlich seine Lust-Sklavin und sein Sexspielzeug werden soll, wie Christian fast selbstverständlich voraussetzt – daran hat sie große Zweifel. »Warum sollte ich das tun?«, fragt sie Christian. »Um mir Vergnügen zu bereiten«, erwidert er. Anastasia fühlt sich immer noch nicht wohl bei der ganzen Sache und erkundigt sich im selben Gespräch erneut: »Was habe ich davon?« Christian erwidert: »Mich.«
    Bei solchen Passagen verdrehen die meisten Sadomasochisten entnervt die Augen (und es wäre ihnen herzlich egal, was ein Christian Grey davon hält). Sie vertreten stattdessen die Auffassung, dass Menschen sich nur dann auf sexuelle Erlebnisse einlassen sollten, wenn sie beiden Partnern Lust bereiten (beziehungsweise sämtlichen Beteiligten, wenn es sich etwa um eine Orgie handelt). Sie glauben nicht, dass, wenn jemand wiederholt zeigt, mit einer bestimmten Form von Sexualität Probleme zu haben, man sie ihm einfach aufdrücken sollte und dass derjenige nur seinem Partner zuliebe sein Unbehagen gefälligst ignorieren sollte. Im Verlauf von E. L. James’ Roman funktioniert diese Denkweise, weil Christian Grey so unwiderstehlich und die Liebe zwischen ihm und Anastasia als eine Schicksalsmacht dargestellt wird. Auf fast magische Weise gelingt es Christian Grey dann auch tatsächlich, Anastasia trotz ihres Widerwillens immer wieder in Ekstase zu versetzen – er scheint jedes Mal besser zu wissen, was ihr guttut, als sie selbst.
    Im wahren Leben allerdings sollte man um Leute, die glauben, auf diese Weise auftreten zu können, besser einen Riesenbogen machen. »Wenn du mich haben willst, musst

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