Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte
herein.
„Na, dann ist das Team ja vollzählig“, meinte Jack trocken.
„Nicht ganz. Brad ist unterwegs.“ Tanner wandte sich an Ashley. „Was zum Teufel fällt dir ein, dich unseren Anordnungen zu widersetzen und mitten in der Nacht aus dem Haus schleichen? Wir haben dir deutlich genug klargemacht, dass du nicht hierher zurückzukommen hast, solange Jack nicht verschwunden ist.“
Mit fester Stimme entgegnete sie: „Und ich habe deutlich genug klargestellt, dass ihr mich nicht einsperren könnt. Ich bin erwachsen und kann tun und lassen, was ich will.“
„Du hast die Alarmanlage ausgelöst, als du den Wagen gestartet hast. Der Hund bellt wahrscheinlich immer noch, und die Babys schreien wie am Spieß und lassen sich nicht beruhigen.“
„Das tut mir leid.“
Ein Handy klingelte, irgendwo in Tanners Kleidung. Nach einigem Suchen fand er das Gerät in der Manteltasche und nahm den Anruf entgegen. „Sie ist bei sich zu Hause“, sagte er, vermutlich zu Olivia. „Nein, keine Sorge. Ich glaube, die Dinge sind unter Kontrolle …“
Ashley schloss die Augen und seufzte schwer.
Vor dem Haus quietschten Reifen.
Tanner beendete das Telefonat.
Brad stieß zu den anderen, ohne große Worte der Begrüßung.
Jack blickte in die Runde. Mit angespannter Miene, aber in mildem Ton fragte er: „Möchte jemand Crêpes mit Kirschen?“
8. KAPITEL
I ch weiß einen Ort, an dem Ardith und ihre Tochter in Sicherheit sind“, sagte Brad müde, nachdem sich die anfängliche Aufregung ein wenig gelegt hatte. Er saß mit Jack, Tanner und Ashley am Küchentisch bei einem nächtlichen Mahl, das Ashley zubereitet hatte, um nicht vor lauter Sorge durchzudrehen.
Vince, der Mann mit der Pistole, glänzte durch Abwesenheit. Ardith und Rachel schliefen in ihrem Zimmer. Erstaunlicherweise waren sie trotz des Tumults nicht aufgewacht.
Jack schob seinen Teller zurück. Dafür, dass er Bacon und Eier so gern mochte, hatte er nicht viel gegessen. „Wo denn?“
„In Nashville.“ Brad nannte den Namen einer international bekannten Countrysängerin. „Sie ist eine gute Freundin“, erklärte er so gelassen, als wäre es selbstverständlich, eine Berühmtheit mitten in der Nacht zu wecken und zu bitten, fremden Personen für unbestimmte Zeit Unterschlupf zu gewähren. „Sie hat Bodyguards und mehr Hightech installiert als der Präsident. Das volle Security-Programm eben.“
„Sie würde wildfremde Personen bei sich aufnehmen?“, hakte Jack erstaunt nach.
„Ja. Ich würde es auch für sie tun, das weiß sie. Wir kennen uns schon sehr lange.“
„Das klingt doch gut“, warf Tanner ein.
Jack gab jedoch zu bedenken: „Wie sollen sie denn ungefährdet dorthin gelangen? Sie sind unter ständiger Lebensgefahr, das dürfen wir nicht vergessen.“
„Wir müssen sehr vorsichtig sein“, antwortete Brad. „Ich kümmere mich darum.“ Seine Miene wurde hart. „Allerdings verlange ich eine Gegenleistung von dir.“
„Und die wäre?“
„Du verschwindest von hier. Für immer.“
„Moment mal!“, rief Ashley aufgebracht.
„Er hat recht“, beschwichtigte Jack sie. „Lombard hat esauf mich abgesehen, nicht auf dich. Und so muss es bleiben.“
Tanner fragte: „Wann soll die Reise stattfinden?“
„Ich denke, dass wir sie noch vor Sonnenaufgang wegschaffen sollten“, erwiderte Brad. „Ich kann innerhalb einer Stunde einen Jet auf die Startbahn bringen.“
„Könnt ihr die beiden sich nicht wenigstens für eine Nacht ausruhen lassen?“, wandte Ashley ein. „Sie müssen total erschöpft sein von all dem …“
„Es muss heute Nacht passieren.“
Jack nickte und stand auf. „Veranlasse alles Nötige. Ich hole sie inzwischen aus dem Bett.“
Ashley ging das alles viel zu schnell. Sie blieb am Tisch sitzen in dem unangenehmen Gefühl, sich plötzlich am Rande eines bodenlosen Abgrunds zu befinden. „Warte“, bat sie, doch niemand beachtete sie. Sie schien unsichtbar und unhörbar zu sein – wie ein Geist, der im eigenen Haus spukt.
Brad holte sein Handy heraus und schärfte Jack ein: „Ich erwarte, dass du verschwunden bist, wenn ich aus Nashville zurückkomme.“
„Abgemacht.“ Jack mied Ashleys verzweifelten Blick und verließ den Raum.
Sie sprang auf, ohne die leiseste Ahnung, was sie tun sollte. Tanner fasste sie sanft am Handgelenk und zog sie zurück auf den Stuhl.
Brad rief die Sängerin an, entschuldigte sich für die Störung, tauschte Höflichkeiten aus. Dann schilderte er die Situation, bat
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