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Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Titel: Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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wirklich eine Chance.“
    „Es gibt kein Vielleicht.“
    Jack sagte nichts weiter dazu. Er setzte sich an seinen Schreibtisch, denn er ermüdete immer noch zu schnell. Nach einer kleinen betretenen Pause fragte er: „Was hältst du eigentlich von Abigail?“
    Bryce schloss die Tür und nahm auf der Bettkante Platz. Er verschränkte die Finger und stützte die Ellenbogen auf die Knie. „Sie tut Dad gut. Er war total am Boden zerstört nach Moms Tod.“
    Jack wandte den Kopf zum Fenster und starrte auf die Straße mit den kahlen Bäumen, die auf den Frühling warteten. „Ich kann mir denken, dass es eine schwere Zeit war.“
    „Es war wirklich ziemlich schlimm. Hat Dad dir eigentlich erzählt, dass die Regierung deinen Grabstein und den leeren Sarg vom Friedhof in Arlington entfernen lässt?“
    „Ich schätze, sie brauchen den Platz.“ Mutlosigkeit befiel Jack. Früher einmal hatte er sich für einen Teufelskerl gehalten. Nun war er nur noch ein Schatten seiner selbst.
    „Kann sein. Wer ist eigentlich die Frau?“
    „Welche Frau?“
    „Die du in deiner E-Mail an Dad erwähnt hast.“
    Von Sehnsucht nach Ashley übermannt, schloss Jack einen Moment lang die Augen. Er fragte sich, ob sie inzwischen gut genug mit dem Computer umgehen konnte, um mit dem Mailprogramm klarzukommen. Wusste sie, wie es um seine Gefühle für sie stand, weil sie die Nachricht an seinen Vater gelesen hatte?
    Bryce brach das Schweigen, indem er erzählte: „Übrigens will ich mich am Valentinstag verloben. Sie heißt Kathy. Wir sind zusammen zum College gegangen.“
    „Herzlichen Glückwunsch.“
    „Weißt du, ich wollte immer wie du sein. Krach schlagen. Auf die Militärakademie geschickt werden. Vielleicht sogar im Dienst ins Gras beißen.“
    Jack schaffte es, einen Mundwinkel so hochzuziehen, dass es als Grinsen durchgehen konnte. „Gott sei Dank hast du es dir anders überlegt. Mom und Dad … Wie sind sie mit meinem Verschwinden fertiggeworden?“
    „Sie waren am Boden zerstört.“
    Was hast du erwartet? Dass sie fröhlich weitermachen, als wäre nichts passiert? Dass sie deinen vermeintlichen Tod gelassen hinnehmen, weil sie ja noch drei andere Söhne haben? „Ich muss ihr Grab sehen.“
    „Ich bringe dich nachher hin.“ Bryce stand auf. „Wenn ich aus der Uni zurück bin.“
    „Natürlich.“
    „Und sei nett zu Abigail, okay? Dad liebt sie sehr, und sie bemüht sich wirklich, sich einzufügen, ohne Mom den Platz streitig zu machen.“
    „War ich denn nicht nett zu ihr?“
    „Du warst ziemlich abweisend.“
    „Am Leben zu bleiben hat mich meine ganze Zeit und Kraft gekostet“, erklärte Jack. „Dank dir habe ich eine kleine Chance.Ich werde dir nie vergessen, was du für mich getan hast. Wie man es auch dreht und wendet, Knochenmark zu spenden tut weh.“
    Bryce räusperte sich verlegen und griff nach der Türklinke. „Es könnte Zeit brauchen“, meinte er nachdenklich, „bis wir alle wieder eine Familie sind. Aber gib nicht auf, okay? Und komm bloß nicht auf die Idee, einfach wieder zu verschwinden, denn das wäre ganz furchtbar für Dad. Er hat schon so viel verloren.“
    „Ich gehe nirgendwohin“, versprach Jack. „Aber vielleicht brauche ich das Grab in Arlington doch noch. Sie sollten den neuen Bewohner nicht so schnell zur letzten Ruhe betten.“
    Anstatt auf die Bemerkung zu reagieren, fragte Bryce noch einmal: „Wer ist die Frau?“
    „Sie heißt Ashley O’Ballivan und führt ein Bed and Breakfast in Stone Creek. Aber tu mir einen Gefallen, kleiner Bruder. Komm nicht auf die Idee, sie anzurufen und ihr zu sagen, wo ich bin.“
    „Warum rufst du sie nicht selbst an?“
    „Weil ich immer noch nicht weiß, ob ich überleben werde.“
    „Vielleicht möchte sie so oder so von dir hören und die Zeit, die dir bleibt, mit dir verbringen.“
    „Und vielleicht möchte sie einfach ihr eigenes Leben fortsetzen.“
    Bryce zuckte die Schultern und ging.
    Jack versuchte, den Computer hochzufahren, um sich im Internet über die Geschehnisse zu informieren, die er seit dem Vorfall in Tombstone verpasst hatte. Leider ohne Erfolg, die alte Blechkiste blieb stumm.
    Er beschloss, später den Laptop im Arbeitszimmer seines Vaters zu benutzen. Um zu sehen, ob Ashleys Website eingerichtet war. Mit etwas Glück fand sich dort ein Foto von ihr – als einladend lächelnde Gastwirtin in einem schicken Kleid, das Haar zu diesem Zopf geflochten, den es ihn immer zu lösen reizte.
    Doch zunächst war es an der Zeit,

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