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Festung der Luegen

Festung der Luegen

Titel: Festung der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.Steven York
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gehen sollte. Sie war eine der wenigen Personen in seiner Umgebung, deren Verschwiegenheit er absolut vertraute.
    Aaron atmete tief durch, dann sprach er weiter. »Falls ich die Situation falsch einschätze, falls es irgendein Anzeichen eines Gegenangriffs gibt, wirst du unsere Truppen augenblicklich zurückziehen. Du musst unsere Verluste um jeden Preis minimieren.«
    »Wir könnten ...«
    Aaron hob augenblicklich den Finger und schnitt ihm das Wort ab. »Du wirst gar nichts tun. Falls dieser Planet fällt, dann fällt er, und wir werden nicht einen unserer Leute unnötig für seine Verteidigung opfern. Das können wir uns nicht leisten. Ich vertraue darauf, dass du meine Anweisungen ohne Zögern ausführst, Erik. Hast du das verstanden?«
    Erik knirschte mit den Zähnen, nickte aber.
    »Sehr gut. Geh runter in die Befehlszentrale und bereite das Schiff darauf vor, mit der Front vorzurücken, sobald meine Fähre gestartet ist.« Er schaute Erik einen Moment an. »Los.«
    Ohne ein weiteres Wort schob sich Erik an Deena vorbei und trat hinaus auf den Gang. Er hörte das Sicherheitsschloss hinter sich einschnappen. Einen Augenblick lang stand er da und sein Magen verkrampfte sich. Er vertraut mir? Na, die Menschen auf New Aragon vertrauen uns auch, und wenn Gott uns gnädig ist, werden sie nie erfahren, wie bereit wir sind, sie im Stich zu lassen.
    D uke A aron S andoval wünscht A b schluss eines I nterpräfektur -P aktes - New Aragon,
    Noch während seine Truppen nach einem erstaunlichen Comeback gegen die Einheiten Haus Liaos den letzten Widerstand brechen, hat Duke Aaron Sandoval, Lordgouverneur der Präfektur IV, seinen Aufbruch nach New Canton bekannt gegeben, wo er sich um den Abschluss eines wechselseitigen Beistandspaktes aller Republik-Territorien, Präfektur V eingeschlossen, gegen die Liao-Invasion bemühen will.
    Auf Kritiker, die dem Herzog vorwerfen, er habe »seine Jurisdiktion verlassen«, indem er seine Truppen tief in die Präfektur V führte, antwortete Sandoval: »Weder ich noch die Führungspersönlichkeiten der Präfektur VI können das Chaos vor unserer Haustüre in Präfektur V ignorieren. Den unprovozierten und ungerechtfertigten Angriff Haus Liaos gegen unser Staatsgebiet können wir nicht einfach ignorieren, und ebenso wenig können wir überkommenen Vorstellungen von präfektura-ler Souveränität oder präfekturalem Protokoll gestatten, darüber zu bestimmen, wie und -erst recht nicht - wo zu handeln wir uns entschließen.«
    - AP-Kurier-Nachrichten
    Lordgouverneurspalast, Merrick City, New Canton
    Präfektur VI, Republik der Sphäre
    Duke Aaron Sandoval saß schweigend in den weichen Lederpolstern des Konferenzraumsessels, die Finger um das polierte Mahagoni der Armstützen gelegt, deren Elfenbeinintarsien kühl auf der Haut lagen. Auch der Tisch bestand aus poliertem Mahagoni und in die Tischplatte waren dicke Scheiben aus grün gefärbtem Glas eingesetzt. Am anderen Ende des Tisches saß General Divos Sebhat, Legat von New Canton, der Brennpunkt seiner Aufmerksamkeit und seines stummen Zorns.
    Sebhat war ein körperlich großer Mann und schlank, ohne wirklich fit zu wirken. Der Schädel unter der breiten Mütze war rasiert und wirkte poliert. Er trug passend zur Mütze eine grüne Wolluni-form, opulent mit goldenen Knöpfen und Litzen dekoriert. Auf der Brust hingen ausreichend unverdiente Orden und Bänder, um eine Kanonenkugel aufzuhalten. Als dekorative Note hatte er eine vernickelte Automatikpistole umgeschnallt. Dem oberflächlichen Eindruck zum Trotz war Sebhat ein Friedensgeneral, mehr Politiker als Krieger. Ein Mann, der es vorzog, Konflikte durch Gespräche oder Heimtücke zu lösen statt in der Schlacht.
    Das konnte ihm Aaron nicht übel nehmen, denn er selbst hielt es ebenso. Doch im Gegensatz zu Aaron hatte Sebhat seinen Worten nie mit Waffengewalt Nachdruck verliehen. Ihm fehlte das Können eines wahren Kriegers. Das betrachtete der Duke bei jemandem, der eine Uniform trug, als unverzeihbar. Erst recht, wenn es sich um eine derart theatralische handelte wie bei dem Legaten.
    Trotzdem hatte er Sebhat über eine Woche - seit seiner Ankunft auf New Canton - mit äußerstem Respekt und Zuvorkommen behandelt, obwohl sich die Verhandlungen dehnten, ohne echte Ergebnisse zu zeitigen. Tagtäglich verließ Aaron das Gästequartier im Nordflügel des Palastes und traf Sebhat vor den eichenholzgetäfelten Panzertüren des Konferenzraums. Und jeden Tag saßen sie sich an diesem Tisch

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