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Festung Zehn

Festung Zehn

Titel: Festung Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Bunch
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vor jener Vernichtung an: Deshalb gibt es diesen Ort, zu dem ihr aus dem Alten Land kommen sollt. Aber unser Land war durch den wissenschaftlichen Fortschritt‹ genauso vernichtet wie eures. Deshalb bedecken wir alles mit sterilem Plastik, bedecken wir alles Land der Erde mit einer großen, weiten, weißlich-grauen Hülle aus dickem, festem, sterilem Plastik. Das ist unser Ziel. Es ist eine riesige Aufgabe, aber für riesige Aufgaben hat der Mensch herkulische Maschinen. Die Berge gehen in die Täler, die Ufer kommen in die Flüsse, die Grabenränder kommen in die Gräben, die Golfplätze werden geglättet, die Bergwerksabfälle werden zerschmettert – und alles wird überzogen. An den notwenigen Stellen richten wir Wasserspeicher für den Abfluß ein und frieren sie fest. Mit den Meeren werden wir uns befassen, wann es uns paßt, wann es uns paßt und nicht zu wenig. Es gibt mehrere Pläne. Einer besagt, daß wir unsere wissenschaftlichen Fertigkeiten dazu einsetzen sollten, die Meere festzufrieren. Ein anderer besagt, daß wir alle Meere in Kapseln in den Weltraum schießen sollten, und damit mit all dem überschüssigen Wasser für immer fertig wären. Der Neumetallmensch, der ich bis zu einem gewissen Grade bin und der du zu einem wesentlich höheren Grade werden wirst, wird sehr wenig Wasser brauchen … Aber im Moment bearbeiten wir das Land. Das Wasser ist eine spätere Aufgabe. Aber wenn wir mit allem fertig sind, stelle ich mir eine Erde vor, die so voller Ruhe und voller Frieden in der Natur ist, daß sie das wahre Wunder aller Zeiten darstellt. Die Oberfläche unseres Planeten wird eine glatte, feste, gräulichweiße Haut sein. Wenn unsere Wasserpläne vollendet sein werden, wird es keine Regenfälle mehr geben. Der Mensch wird nirgendwo in der Welt mehr vor Überschwemmung flüchten. In wolkenlosen Himmeln werden die Winde in unseren gleichmäßigen Temperaturen gestorben sein, der Mensch wird nie mehr von Tornados hochgewirbelt werden. Die Luft wird als stille Hülle über einer im wesentlichen glatten, grauen Kugel hängen, wobei die Glätte nur von den Festungen und den blasenförmigen Häusern unterbrochen wird. Bäume, falls wir sie haben wollen, werden auf einen leichten Hieb auf einen Schalter aus den Löchern in den Grundstücken hervorspringen. Die Blumen werden gerade richtig und pünktlich in wunderbarem Blütenmetall blühen. Tiere – es wird keine Tiere mehr geben, es sei denn, daß wir einige Tiger, Löwen und Ähnliches, alle mechanisch natürlich, für eine inszenierte Dschungeljagd haben wollen. Ja! Es wird ein Land für alle Zeiten sein, ordentlich und steril. Das ist der Traum!«
    »Aber Sie haben immer noch nicht erklärt, warum jene Drückerammen den Boden auf so eine absurde Art und Weise rammen!« Ja, ich konnte mir den größten Plan im ganzen Universum anhören und trotzdem die Knochen einer schroffen, schartigen unbequemen Frage in meinem nonkonformistischen Hals bohren fühlen. Und ich fühlte sowieso, daß er mir eine Antwort in etwas weniger großartigen Ausdrücken schuldig war. Jeder könnte eine große Seifenblase von einem Traum darüber haben, wie die Erde in einen so ordentlichen Ort verwandelt werden könnte, der fast die Vorstellungskraft aus der Fassung bringt. Aber würde es jemals geschehen? Nun, ich zumindest würde es für mehr als nur ein kleines kosmisches Wunder halten, wenn der Mensch, ein Lebensfunke, der sich selbst langwierig aus den toten, kalten Elementen entwickelt hat, seine Kräfte so systematisch einsetzen würde, daß er jene Elemente so anordnete, daß er schließlich wieder einen im wesentlichen toten, kalten Planeten hätte, bevor er dahinschied. Es würde mir sicher als ein trauriges und mehr als nur leicht bedrückendes Schließen des Kreises erscheinen. »Erzählen Sie mir etwas über die Drückerammen!« rief ich.
    »Nun, wie du schon vor einiger Zeit erraten haben solltest, sind die Drückerammen nur gewandte und verfeinerte Maschinen. Wunder der Technik könntest du sie nennen, die sicherstellen sollen, daß die Oberfläche, die wir überziehen, überall zusammengepreßt und fest ist. Wir wollen keine Risse oder Dellen im Plastik haben. Die riesigen Planiermaschinen und Walzen machen die grobe Glättungs- und Preß-Arbeit, und sie sind schon viele Kilometer weiter dahinten. Und Kilometer zurück in der anderen Richtung, wie wir es bei unserem Flug im Flop-Hop-Flugflitzer gesehen haben, ist die Eiskante des Plastiks, um das sich das Ganze

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