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Festung Zehn

Festung Zehn

Titel: Festung Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Bunch
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überhaupt möglich war, als meine ganze wachende völlige Verwundbarkeit – o totales TOTALES Risiko. Und doch ging ich fast jede Nacht in der einen oder anderen Stunde schlafen. So stand ich jede Nacht dem Tod gegenüber. In der Nacht, in jeder Nacht, meinem kleinen Tod gegenüberzustehen. Sagen Sie MIR nicht, daß ich in jenen Tagen keine Probleme gehabt hätte. Und dann zu erwachen. Oh, was für eine Erleichterung, für nur einen Moment, dann festzustellen, daß ich nicht gestorben war. Sagen Sie MIR nicht, daß ich in jenen Tagen keine Siege gehabt hätte! Aber dann brachen augenblicklich die Niederlagen in rascher Folge herein, alle alt und traurig und schwarz, angehäufte Niederlagen, um mich zurück zum Nicht-Sieg zu schmettern. Lassen Sie einmal zehn Pulsschläge in dem gebrechlichen Haus des Blutes des Menschen ausbleiben und beobachten Sie, was als nächstes auftaucht. Ein schwarzer geschliffener Sarg in dem ein Mensch die Hauptattraktion an einem Sargtag ist. Welcher monströse Gott des Zufalls baute diese stotternde Vorrichtung zusammen, die dazu angelegt ist, zu versagen und zu versagen und zu versagen und uns vor Angst bebend durch die klauenbewehrten Tage und die doppelt klauenbewehrten Nächte zu bringen? Wo lacht er jetzt und warum?
    WO LACHT ER JETZT UND WARUM? Jetzt lacht er nicht,
    nicht über mich! Und ich werde sagen warum. Ich bin der Herr einer Festung, GROSS, hinter den Panzerplatten völliger Unverwundbarkeit. Meine Munition liegt in Haufen um mich herum, und ich kann JEDEN Krieg gewinnen. Meine Sprenger stehen nervös auf der RAN-Abschußrampe, bereit um mit der Geschwindigkeit eines metallenen Gedankens zum TOTALEN SCHLAG zu starten. Wenn die Welt im Raum wirbelt, steht unser Planet jetzt kühn und sicherlich unzerstörbar hervor, umhüllt, weil wir sie mit Plastik umhüllt haben, mit nichts, das sich in der dicken Mitte abschleifen könnte und nichts, das an den fernen Kappen verschleißen könnte. Und ich muß jetzt keine Steine beneiden, auch keine steinernen Säulen. Und auch keine Tiere. Ich bin jetzt härter, als es die Steine waren und mehr auf den Geist gerichtet als die Tiere. DIE WISSENSCHAFT HAT EINEN MENSCHEN GESCHAFFEN! DEN NEUMETALLMENSCHEN! Die Wissenschaft hat den schmutzigen ERDball gereinigt und überzogen, damit er auf ihr stehen und sich auf sie verlassen kann.
    JAA! Guter Plan der Wissenschaft, zeige deinen alten, weißen Kopf und lasse mich deine Hand ergreifen. Du hast mich aus dem Abgrund emporgehoben. Du hast mich vor der zähflüssigen Dunkelheit, der Feuchtigkeit des Bodens und den Würmern gerettet. Es ist jetzt eine Auszeichnung, ein MENSCH zu sein, ein Neumetall-MENSCH. Dagegen war es einmal eine Schande, Mensch zu sein, verspottet, ausgelacht, hereingelegt von einem Gott oder Göttern, die sich die Vorstellung lachend zu Ende ansahen und irgendwo in einem mystischen mysteriösen Himmel oder hoch auf dunstigen Bergspitzen thronten und mich flüchtig in Hauptbüchern aus grellem Licht notierten. Die Bilanz sollte gegen mich verwendet werden, wenn ich zum Jüngsten Gericht kroch. Und ich glaubte das alles einmal!? Und lassen Sie es für immer gesagt sein, daß es dem Menschen zur völligen Ehre gereichte, daß er, obwohl er an diese primitiven und verrückten Dinge glaubte und die hoffnungslose Übermacht zählte, sich kämpfend zeigte, immer! Wirklich etwas Unzerstörbares muß den Menschen für diesen vollkommenen Sieg, den ich jetzt kenne, bewahrt haben, den Triumph des Neumetalls, die Göttlichkeit der wenigen Auserwählten, die totale, ewige Sicherheit der »Ersatz« -Teil-Könige! (Zu verschreckt um zu gehen, zu verschreckt um zu bleiben, ertappt auf nicht tragfähigem Grund, verschlang er den Schlachtengeruch in den speienden Mäulern des Todes, steckte seinen Mut in alle Fäuste, die er hatte, und betete für ein Ende, das nicht unerträglich sein würde. Und manchmal gewann er überraschenderweise ein Vorpostengefecht, sogar in der schwärzesten Nacht seiner Verzweiflung. Manchmal hatte er Erfolg mit fliegenden Fahnen und Trompetenstößen, die den sicheren Sieger verkündeten. Und manchmal hielt er Reden, um zu sagen, daß alles möglich und der Mühe wert sei. Aber meistens war es nicht möglich und niemals der Mühe wert. Und ihr fleischernen Trottel da draußen wißt, was ich meine. Alle eure Siege müssen hart erkämpft und von kurzer Dauer sein, kaum wert das Papier, auf dem sie festgehalten werden. Denn von tief unten scheint die größte, die

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