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Festung Zehn

Festung Zehn

Titel: Festung Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Bunch
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fertiggestellt und auf dem Wege war. In anderen Worten: Seid auf der Hut vor einem metallenen König, gemacht aus gehendem Stahl, der versucht, sich der Herrlichkeit seiner Herrschaft auszuliefern. Das Tollhaus und die Drohung der Verletzung waren Teil eines kleinen Streiches, der üblicherweise dem Herren einer Festung gespielt wird, der er sich zum ersten Mal seiner Festung näherte. Wenn er die »Linie« erreichte, ergoß sich das WILLKOMMEN, unbehindert und sorgfältig vorgeplant, vorprogrammiert auf den Bändern, und brachte ihn heim zu dem ihm Zustehenden.) JA!

 
Die gewonnene Schlacht
     
    Als ich den großen orangen Schalter auf EIN umlegte und Energie unseren Komplex erfaßte, war es ein Tag, um stolz zu sein. Hoch aufgerichtet. Das Licht ging an in unserem Flaggenturm, als unser Wimpel seinen Raum hoch über Festung 10 eroberte, und wir waren auf unserem Weg, festgelegt. Und angekündigt. Durch die eisernen Bürsten an ihren Füßen zogen die Waffenmänner Energie von der Energiestation, wo sie auch gehen oder stehen mochten, mein eigenes Metall begann zu summen und zu brodeln, meine Fleischstreifen wurden mit einem anregenden RAN-Elixier gefüttert. Diesen besonderen Augenblick, in dem er zum König wird, kann es nur einmal im Leben eines Mannes der Festungen geben; Zeit, sie wird niemals wieder mit einem solchen Augenblick anhalten. Ich lebte diesen Augenblick bis zum äußersten aus.
    Auf Zehenspitzen stand ich, voll des Gefühls meiner Mission und des Gefühls meines Stolzes. Im Hause des Mächtigen zu stehen, ein KÖNIG zu sein! Es war eine Zeit, um an alte Niederlagen zu denken; es war eine Zeit, um sich an alle alte Schmach zu erinnern; es war eine Zeit um zu wissen, wie alle Schulden bezahlt werden sollten. Mit Kugeln, Granaten, Zerstörung und Entsetzen. Mit allem guten Geschmack. Abgeschrieben. JA! Für immer ein Neumetallmensch zu sein! Mit nur einigen wenigen Fleischstreifen, die mein hartes Ich entwerten! Der TOD lag besiegt am Boden! Die ZEIT war gezüchtigt worden, gepeitscht von den Festungen. ANGST war ein erschossenes Ding. Ich würde Äonen und Äonen und Äonen haben, in denen ich die schuldige Welt für ihre Gier, für die verursachten Ängste, für alle Formen des Zweifels erschüttern könnte. Ich würde unbegrenzt Zeit haben, in der ich meine Wut, genauer gesagt meine Rache, auslassen könnte. Und ich könnte sie benötigen, es könnte so lange dauern.
    Betrachten Sie das Ding, das der Mensch seit dem von fleischerner Angst erfüllten Tag seiner Geburt war. BETRACHTEN SIE. Nicht eine Sekunde verging, kein Atom bewegte sich, keine Handlung verdunstete im Raum – IRGENDWO! die nicht vollständig eine grobe Bedrohung für den Menschen gewesen war. Wie er durch die klauenbewehrte Welt kroch, unter riesigen, gefährlichen Krallen, matschig, völlig verwundbar – und ängstlich. Er konnte keine Bewegung machen, konnte für keinen Preis kämpfen, ohne daß die Hunde der Angst heulten, die Zurückziehschakale einschritten, um zu sagen ZIEH DICH ZURÜCK! NICHT FÜR DICH! Und je mehr er versuchte zu gewinnen und je stärker er sich bemühte, zu einem wirkungsvollen Angriff zu kommen, desto schneller bewegte er sich tiefer in die totale Niederlage seines Grabes hinein. Es gab keinen Sieg! In jenen Tagen beneidete ich die Felsen; ich beneidete steinerne Säulen; ich beneidete alte Knochen; ich beneidete selbst die Luft. Ich beneidete sogar Tiere, weil sie nicht wußten, so dachte ich, wie total ihre Niederlage auf dem Knochenhaufen des Todes sein würde. Nur der Mensch wußte es. ER WUSSTE! Und doch warf er sich wieder und wieder und wieder gegen die eisernen Tore der unvermeidbaren Katastrophe. Bewunderungswürdig? Überhaupt nicht. Dumm? JA! Unbegreiflich. Unnötig. Warum sollte man es machen?
    Ich hatte keine Antwort in meinen matschigen Tagen. Ich hatte nur Ängste. Lange Ängste. Kurze Ängste. Mittlere Ängste. Teile von Ängsten. Totale Ängste. Bruchstücke von Ängsten. Eingebildete Ängste. Nicht durchdachte Ängste. Unvernünftige Ängste. Alle Arten aller Ängste.
    Und doch – und doch hatte ich eine Art Mut in jenen Tagen. O ja. Eine Art gespielter Tapferkeit. Sagen Sie mir nicht, daß ich keine besaß. Um nachts Schlafen zu gehen, benötigte ich manchmal allen Mut, den ich in meinem ganzen Bündel finden konnte. Jener Dunkelheit gegenüberzutreten, ohne zu wissen, still und schlafend, ohne daß meine üblichen sensorischen Wächter aufpaßten, noch verwundbarer, wenn das

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