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Festung Zehn

Festung Zehn

Titel: Festung Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Bunch
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erinnere mich an eine strenge und unselige Zeit in Älteran, bevor ich »ersetzt« wurde. Die Umdrehungen und die Rotation waren einmal mehr gemäß Der Bahn verlaufen, die Umlaufbewegung war für alles so schön und so starr entworfen worden, wie man es sich überhaupt nur wünschen konnte, uns war einmal mehr alles blau und golden und grün in diesen Tagen – und Frühling. Ich ging spazieren, führte eine zahme, beige Bulldogge spazieren, in einen sanft dahinströmenden Wind hinein, der in der Luft Treibsamen, Blumenblätter, alte Hülsen von Blattkeimen und natürlich Parfüms verstreute. Und schrecklicherweise, ja, schrecklicherweise kam ich gerade zur rechten Zeit zu einem zufälligen Zusammentreffen. Eine Minute in einer von beiden Richtungen, EINE! und der Brunnen der Martern der Alten Erde wäre um zwei große Herzen voll leerer geblieben. Eine Minute aus den ganzen Ewigkeiten der Sekunden, sechzig von ihnen waren unser Bedarf. Aber ein Witzeschmied von Liebesgott wies unser Bedürfnis zurück.
    Und so ging ich zu der zufälligen Begegnung an dem Straßenkreuz. Und Lebenskreuz. Und plötzlich fängt meine zahme, beige Bulldogge an zu knurren und zu brummen und den gewöhnlichen Boden in sehr großer Erregung zu zerkratzen. Ja, wir sind zu Dem Treffen gekommen, aber ich bin immer noch jenseits, denke wie üblich über Allumfassende Schwere Probleme nach, über Fragen der Welt. Ich habe alle meine schimmernden Schiffe hoch in den sanft dahinströmenden Wind und auf die Bahnen nach dem von Sternen gesäumten Marsoplan gebracht, und alle Weißen Galaxien des Himmels schließen sich einer Vereinigung der Sonnen an. Ich bemanne alle meine Schutzwälle des Lichts mit neuen Sonneninstrumenten für eine endgültige Vernichtung der Dunkelheit – ah, ich träume. Aber dort ist meine wirkliche und kräftige, obwohl jetzt unpraktische, alte, beige Bulldogge, die den Boden in einem hochfiebrigen Stadium einer sehr großen Erregung angrunzt und anknurrt und anwinselt. Nun, am bodenwärtigen Ende einer purpurnen, juwelengeschmückten Hundeleine ist dieser kleine französische Hund, dessen Haar zu einem Pudelschnitt gestutzt ist, dessen Hals völlig mit Bändern verziert ist, dessen ganzer Körper parfümiert ist, der so voll und ganz das Ziel des Grunzens und Knurrens meiner Bulldogge erklärt. Denn ja, ja sie ist ein hübsches Mädchen für einen Hund. JA! Am himmelwärts gerichteten Ende dieser purpurnen blitzenden Hundeleine, die sich zu so kleinen, bleichen und schönen Händen nach oben bog – die auf der Linken völlig unberingt waren – nun, was soll man sagen? Sagen wir einfach, daß dort, eine kleine französische Hündin an einer amethystbesetzten Leine haltend, die blau-goldene Göttin aller Träume des großen Himmels stand, deren Gesicht auf den sanft dahinströmenden Wind und mich gerichtet war. Und da stand ich, betäubt und Träumen zugänglich, die schlaffe Leine einer großen alten Boston-Bulldogge haltend, die gerade in einer Art Sinnestaumel zusammengebrochen ist und die dann sogar auf dem Bürgersteig ausgestreckt liegt, schwer atmet, mit seiner Zunge herumleckt (man konnte fast sehen, wie das Hundegehirn arbeitete) und an jenen kleinen französischen Pudelhund denkt.
    Aber wie schnitt ich – vor so langer Zeit in Älteran, durch Fleisch belastet, mit Träumen beladen, mit einem verwirrten Gehirn und einem verworrenen Geist – bei dem himmelwärts gerichteten Ende des purpurnen, mit Juwelen geschmückten Hundebandes ab? Manchmal bin ich versucht, Ihnen zu sagen, wie es war, wie der Himmel an jenem Tag des tragischen, wunderschönen Augenblicks in großen blauen Diamantenscherben herunterfiel, wie ein Wirbelwind dort in der sanft dahinströmenden Luft mit den Treibsamen drei Anfälle durch den Geist blies und wie eine Million Stimmen von Sonnendurchbrüchen über die größte GRÖSSTE Freude sprachen. Zu anderen Zeiten bin ich versucht, meine Stahlkugel-Augäpfel schnell auf Sie zu werfen, auf meinen Neumetall-Allwetter-Kniegelenken auf und nieder zu steigen, mit meinen Neumetallhänden hundert Neumetall-Blasenkugeln auf einmal zu jonglieren, allen und jedem von Ihnen meine Plattenzunge herauszustrecken und den Schtimmodulatknopf auf meinem Sprecher zu drücken und ihn auf Sie, besonders auf Sie und Sie alle zu richten – BÄÄÄHHH!!!
    Aber sagen Sie einfach, daß es diesen blauäugigen Augenblick gab. Sagen Sie, daß es dort diesen aus jenem einen Augenblick gemachten Ort gab, und in ihm war die

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