Fetish-Trouble 1: Im Bann des Knochenmanns (Kitty Moan) (German Edition)
faltete sich über der Nasenwurzel, dann verzog sie sich mit dem Telefon in eine Ecke des Verhörraums und drückte die Abheben-Taste.
»Ja!«
»Hier spricht Benny Gold!«
»Woher haben Sie diese Nummer?«, fragte Kitty mit einer Schärfe als schlügen zwei Stahlplatten aufeinander.
»Man hat so seine Verbindungen, liebe Kitty.« Golds Stimme tropfte warm und feucht aus dem Lautsprecher.
»McCormicky!«, platzte Kitty hera us, wie auf Kommando jagte eine Gänsehaut ihr Rückgrat hinab.
»Genau der ... Ich muss mit Ihnen sprechen!«
»Das tun Sie bereits.«
»Aber, aber, liebe Kitty, warum so unwirsch?«
»Was wollen Sie?«
»Nicht am Telefon. Besuchen Sie mich in zwei Stunden in meiner Wohnung.«
»Weshalb sollte ich das tun?«
»Sie haben ein Loch in Ihrer Erinnerung. Ich könnte Ihnen vielleicht behilflich sein diese Lücke zu schließen«, sagte Gold.
22
K itty Moans Blick glitt die zerklüftete Fassade hinauf. Das schmutzig rote Backsteingebäude ragte, gleich einem dicken gedrungenen Phallus mit einer mächtigen Eichel aus grün oxidiertem Kupferblech, in den wolkenlosen Himmel. Benny Gold hatte sich Nähe Riverside Drive schon zu Anfang seiner Karriere eine Wohnung mit Blick über den Hudson gekauft.
Die Gegend um das Lincoln Center gehörte zu den besseren Wohngegenden. Aber nach Einbruch der Dunkelheit entblößte auch die Upper West Side, wie viele andere Stadtteile auch, ihren Unterleib. Entlang der Uferstraße konnte man dann von halb nackten Huren, Strichern und allerlei lichtscheuem Gesindel gegen entsprechendes Honorar jede erdenkliche Dienstleistung und Ware erwerben.
Jetzt um die Mittagszeit war davon nichts zu entdecken. Die Beseitigung der Überbleibsel der Nachtstunden kostete die Hausverwaltungen und Miteigentümer eine Stange Geld. Ein Heer von Angestellten war darauf spezialisiert, so appetitliche Dinge wie gebrauchte Kondome und blutige Drogenbestecke spurlos verschwinden zu lassen.
Der Abschied von den beiden Cops war kurz und schmerzlos gewesen. Kitty würde bei Chief Hill ein gutes Wort für sie einlegen, dass er ihnen ein paar Tage Urlaub verordnete, ehe er sie wieder auf Streife schickte. Fürs Erste war Kitty zufrieden, der Besuch im NYPD hatte mehr gebracht, als sie sich erhofft hatte.
Kitty hatte sich vor dem Police-Department ein Taxi genommen, ihr Bedarf an Fußmärschen war für heute gedeckt. Ohne die gelben Checker-Cabs ging im Apple gar nichts. Deshalb gab es auch tausende davon. Die Metro litt unter New Yorks Finanzmisere. Die heruntergekommenen Züge fuhren nur unregelmäßig und waren dann hoffnungslos überfüllt. Auf so viel menschliche Nähe konnte Kitty im Augenblick verzichten. Dafür hatte sie sich wieder einmal über die Dreistigkeit des Taxifahrers geärgert. Was fiel diesen Kerlen eigentlich ein? Sie hasste es auf der kunstlederbezogenen Rücksitzbank zu hocken und sich vorzukommen wie ein Stück Vieh bei der Fleischbeschau - und dann hatte der Kerl es ihr nicht mal anständig besorgt.
Der Fahrer hatte Gas gegeben, kaum dass sie auf dem Rücksitz Platz genommen hatte. So waren sie, die New Yorker Cab-Driver. Hatten sie einen Fahrgast ergattert, dann waren sie scharf darauf, ihn so schnell wie möglich wieder los zu werden. Der Taximann verstand sein Handwerk, der Wagen fand seinen Weg wie von selbst im dichten Verkehrsgewühl.
Kitty hatte ein schweigsames Exemplar von Fahrer erwischt. Eine seltene Erscheinung, denn meist quatschten ihr diese Typen ein Ohr ab. Der hier beschränkte sich aufs Glotzen. Seine Augen starrten mit solcher Intensität aus dem Rückspiegel, dass es fast schon an Körperverletzung grenzte. Dieses unverhohlene Interesse, diese offen zur Schau getragene Gier trieb Kitty in die Enge, machte sie verrückt. Plötzlich waren sie wieder da, die sezierenden Blicke des unheimlichen Knochenmanns. Die schwarzen Kohlen im olivefarbenen Gesicht des Fahrers hatten nicht diese zerstörerische Intensität, aber sie durchdrangen mühelos den grauen Trenchcoat, tasteten wie warme feuchte Finger über ihre Brüste und drangen dann zwischen ihre Schenkel.
Der Kerl forderte sie heraus und das erregte sie. O ja, sie würde alles tun für einen guten Fick. Wie von selbst klappten ihre Schenkel auseinander.
Alarmglocken schrillten in Kittys Kopf. Aber gegen den Cocktail aus Adrenalin und Östrogen, der in den Blutkreislauf strudelte und Puls und Atmung auf das Niveau eines Sprinters nach dem Rennen hochjagte, kam sie nicht an. Ihr
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