Fetish-Trouble 1: Im Bann des Knochenmanns (Kitty Moan) (German Edition)
Hinterbliebenenfonds. So weit, so gut. Aber ansonsten war sie eine undurchsichtige, geheimnisumwitterte Person, die andauernd in Schwierigkeiten steckte. Erst letzte Nacht war sie wieder über die Stränge geschlagen, hatte diesem Mistkerl McCormicky den Marsch geblasen. Im wahrsten Sinn des Wortes. Live im Fernsehen. Hatte ihren nackten Hintern in die Kamera gehalten und McCormickys Schwanz gelutscht. Die Kollegen von der Tagesschicht redeten von nichts anderem. Verdammt, und er und Pauli hatten die Nacht im Verhörraum verbracht und rein gar nichts davon mitbekommen. Jetzt war dieses verrückte Weibsstück auf dem Weg zu ihnen.
Die Kollegen würden platzen vor Neid.
21
D ie beiden Cops saßen an dem schäbigen Holztisch. Die beiden hatten eine anstrengende Nacht hinter sich. Die Jungs von der Innenrevision waren nicht zimperlich. Der Ältere der beiden, Officer Jim Sedleg, schaffte es gerade noch bei Kittys Eintreten seinen schmalen Hintern ein paar Zentimeter von dem Stahlrohrstuhl zu hieven.
»Miss«, sagte er.
Sedlegs junger Kollege hatte das Gesicht in den Händen vergraben und hob nicht einmal den Kopf. Pauli Hill hatte bestimmt nicht viel zu lachen unter dem Kommando seines Onkels, auch wenn seine Kollegen wahrscheinlich das Gegenteil dachten. Chief Hill war ein Cop alter Schule, ein ganz harter Knochen, integer bis ins Mark. Dieser Charakterzug hatte ihn bis an die Spitze des New York Police Department gebracht. Bill Hill war Kitty ein guter Freund geworden. Es konnte nicht schaden, einen guten Draht zur örtlichen Polizei zu haben. Nur deshalb war sie jetzt hier.
»Ich benötige Ihre Hilfe«, sagte Kitty, warf ihren Mantel über die Lehne eines freien Stuhls und setzte sich.
Sedleg nickte müde. Seine Augen wanderten zur Kamera über der Tür. Das Licht blieb dunkel. Sein Blick wanderte weiter zum Spiegel.
»Keine Sorge, wir sind unter uns.« Kittys Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln. Sie nahm die dunkle Brille ab. In ihren Augen brannte grünes Feuer. Sie war fast wieder auf dem Damm. Vielleicht konnten die beiden Cops ein paar brauchbare Informationen über den Tod von Walt Bowers liefern und für ein wenig Licht in der Sache sorgen.
»Wie können wir helfen, Miss?«, fragte Jim Sedleg. Schweißtropfen kondensierten auf seiner Stirn. Ihm wurde abwechselnd heiß und kalt unter diesen grünen Augen. Seine Gedanken wirbelten durcheinander wie bunte Farbkleckse. Diese Frau spielte die graue Maus, aber auch in dieser Aufmachung trieb sie einem Mann das Blut in gewisse Körperteile. Vor allem, wenn er längere Zeit keine Frau gehabt hatte. Das Kostüm saß so eng, als hätte man ihren Körper darin eingenäht. Der Rock war kurz. Die Schenkel in den dunklen Nylons makellos.
»Sie haben gestern Nacht einen Mann getötet. Dieser Mann war einer meiner Mitarbeiter und ein guter Freund von mir.«
»Das tut mir alles so entsetzlich leid!« Das war das erste Mal seit längerer Zeit, dass Pauli den Mund aufmachte. »Ich wollte das nicht! Grundgütiger, es war so entsetzlich.« Er schniefte, Tränen liefen über seine Wangen.
»Beruhig dich, Junge!« Vor ein paar Minuten hätte Sedleg den Burschen für diese Flennerei am liebsten noch geohrfeigt, jetzt hatte er selbst eine dicke Kröte in der Kehle.
»Miss, der Kerl war ein verdammter Vergewaltiger, einer der ganz üblen Sorte. Er hat sein Opfer fast umgebracht und uns angegriffen. Wir haben in Notwehr geschossen. Aber Pauli hat recht, es war schlimm, richtig schlimm. Der Kerl war ein echtes Monster, wie so ein Ding aus einem Horrorfilm.« Sedleg gab gern den harten Cop, doch jetzt spiegelten seine Pupillen nur Hilflosigkeit und ein wenig Trotz.
»Officer, ich komme gerade aus dem Leichenschauhaus. Ich habe die Leiche gesehen!«
Kitty zog ein Foto aus der Tasche und schob es über die Tischplatte. Tito hatte es besorgt. Die Qualität war nicht sonderlich gut. Es stammte von einer Überwachungskamera und zeigte einen dunkelhaarigen Mann, konservativ gekleidet, in den Vierzigern. Sein Gesicht wirkte angespannt, aber absolut menschlich.
»Das ist Mr. Bowers als er gestern Abend in Newark aus dem Flugzeug stieg. Glauben Sie mir, Walt Bowers war kein Krimineller. Ich kannte ihn als einen engagierten und gutherzigen Mann. Er hinterlässt eine Frau und zwei Töchter. Irgendetwas ist mit ihm passiert und ich will herausfinden was.«
»Was wollen Sie von uns hören? Wir haben das alles schon mindestens ein Dutzend Mal erzählt.« Sedlegs Stimme
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