Fetish-Trouble 1: Im Bann des Knochenmanns (Kitty Moan) (German Edition)
ihm.«
»Hm«, machte Tito. »Vielleicht hast du recht. Ich habe übrigens etwas über die fehlenden anderthalb Stunden von Newark bis in die Stadt herausgefunden. Nicht viel, aber immerhin.« Tito nahm einen großen Schluck aus seiner Tasse.
»Walt ist am Flughafen tatsächlich in ein Taxi gestiegen. Es soll eine mehr oder weniger normale Tour gewesen sein, das sagte mir zumindest der Fahrer. Walt sei allerdings auf halber Strecke bereits ausgestiegen. Er hätte sich nicht gut gefühlt, Kopfschmerzen oder so was. Ehe er ihm den Wagen vollkotzte, hatte der Fahrer ihn lieber raus gelassen. Jedenfalls schwor er Stein und Bein, dass Walt da noch aussah wie er selbst und nicht wie ein lebender Toter. Das ist dann aber auch schon alles.«
»Dann fehlen uns also immer noch ein paar Meilen für ein vollständiges Bild. Ich frage mich, ob wir jemals raus kriegen, was da passiert ist.«
»Da kann ich euch weiterhelfen«, tönte Kittys Stimme von der Tür her.
Celine und Tito fuhren herum, Kitty schaffte es immer wieder unvermittelt und lautlos aufzutauchen wie ein Gespenst.
»Eben rief mich nochmals Chief Hill an. Man hat zwei weitere Opfer gefunden. Zwei Prostituierte. Tot, die beiden hatten gegen Walt nicht die geringste Chance. Jetzt ist aus unserem Freund ein Doppelmörder geworden.«
»Keine Zweifel, dass Walt der Täter war?«, fragte Tito.
Kitty schüttelte den Kopf. »Die gleiche Handschrift, wie auf der Plaza.«
»Habt ihr noch einen Kaffee?«, fragte Kitty und setzte sich zu ihren Freunden.
»Klar«, sagte Celine und füllte eine dritte Tasse.
»Steht dir gut, dieses schicke Grau. Sexy!«, feixte Tito, Celines missbilligenden Blick ignorierte er und kassierte prompt einen Rippenstoß.
Kitty grinste. »Danke, mein Lieber. Die Maskerade hat gute Dienste geleistet. Nicht einmal die Pressemeute, die den Tower belagert, hat etwas bemerkt. Wenn du mich fragst, sind die alle mit Blindheit geschlagen.«
Kitty nahm einen Schluck Kaffee und berichtete in kurzen Worten die Ergebnisse ihrer Rundreise durch den Apple, soweit sie das nicht schon telefonisch getan hatte. Celines Gesichtsfarbe näherte sich bedenklich der Farbe der Wände an und schlug dann in ein kräftiges Rot um, als Kitty die pikanten Details erwähnte. Tito nahm das wesentlich gelassener, aber als Kitty endlich bei Benny Gold und dem mit ihm geschlossenen Deal anlangte, war auch bei ihm Schluss. Er knallte seinen Kaffeebecher auf die Konsole, dass die schwarze Flüssigkeit über die Knöpfe und Regler spritzte.
»Wie kannst du dich nur von diesem Kerl erpressen lassen!«
»Ruhig Blut«, sagte Kitty. »Es ist ein Geschäft auf Gegenseitigkeit. Ich denke, Gold meint es ernst und ehrlich. Für eine Erpressung hätte er auch gar nichts in der Hand. Oder glaubst du, irgendjemand würde ihm die Story von dem Knochenmann abkaufen?«
Tito zuckte die Schultern. »Ich hoffe, du hast recht. Auf der anderen Seite könnten wir natürlich jemanden wie Gold mit seinen Verbindungen gut gebrauchen. Ich habe mir die Finger wund gewählt und bei den Pressefritzen rein gar nichts erreicht.«
»Ich finde, wir sollten Gold eine Chance geben«, sagte Celine. »Wir riskieren doch nichts.«
»Ist ja gut, ich gebe mich geschlagen«, sagte Tito. »Was ist eigentlich mit diesem komischen Ding, das ich gestern gefunden habe?«
»Ich habe es Doc Solomon gezeigt, aber er konnte sich auch keinen Reim darauf machen. Er hat es an die Forensik weitergereicht. Vielleicht finden die etwas raus. Mehr kann ich euch im Augenblick nicht sagen.«
»Muss Titos Fund denn notgedrungen etwas mit unserem Fall zu tun haben? «, fragte Celine. „Das kann doch von sonst wo hergekommen sein.«
Kitty schüttelte den Kopf. »Mein Gefühl sagt mir, dass es uns ein Riesenstück weiterbrächte, wenn wir erst einmal wüssten, was es damit auf sich hat.«
Tito zog die Augenbrauen zusammen und rieb sein stoppeliges Kinn. »Wir werden es schon rauskriegen!«
»Das werden wir bestimmt, so oder so«, sagte Kitty. »Aber schauen wir uns erst einmal an, was OBC uns Schönes geschickt hat.«
»Kitty, wenn du dabei allein sein möchtest …«, begann Celine.
»Mach dir keine Gedanken. Da ist nichts drauf, was ihr nicht schon gesehen hättet. Außerdem sehen sechs Augen mehr als zwei. Ziehen wir das Ding erstmal auf Festplatte.«
26
M it einem satten Geräusch schluckte der klobige Betacam-Rekorder die Videokassette und die Spulen begannen sich zu drehen.
Das Überspielen war schnell
Weitere Kostenlose Bücher