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Feuchte Ernte. Zwölf schwule Herbstgeschichten.

Feuchte Ernte. Zwölf schwule Herbstgeschichten.

Titel: Feuchte Ernte. Zwölf schwule Herbstgeschichten. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tilman Janus
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Ronny in der Masse nach der hoch gewachsenen, eleganten Erscheinung von Herbert – vergeblich. Herbert schien nicht dabei zu sein.
    Irritiert ging Ronny zum Flugschalter, um sich zu erkundigen. Er nannte Herberts Namen.
    »Der Herr hatte für diesen Flug nicht gebucht«, erklärte eine Hostess nach dem Blick auf ihren Computerbildschirm.
    Ronny fühlte sich hilflos, irgendwie allein gelassen. Aber bestimmt hatte sich die Konferenz in Wien einfach länger hingezogen und Herbert würde die nächste Maschine nehmen. Zögernd zog Ronny sein Handy aus der Jackentasche und suchte Herberts Nummer.
    Herbert meldete sich wirklich. Im Hintergrund konnte Ronny das Getöse einer offenbar sehr amüsanten Party hören. »Ach, du bist’s!«, sagte Herbert leichthin. »Du, ich bin aufgehalten worden, tut mir leid. Ich fliege ein paar Maschinen später!« Er sprach Ronny nicht einmal mit Namen an.
    »Wann kommst du denn zurück?«, erkundigte sich Ronny ziemlich belegt.
    »Weiß ich noch nicht genau. Ich sag dir Bescheid.«
    Ronny drückte die Endetaste.
    Im Schneckentempo ging er zurück zur Straße. Mit jedem Schritt wurde er noch langsamer. Herbert, der Pedant, bei dem alles genau geplant sein musste … Ein unglaublich toller, neuer Mann musste diese Prinzipien einfach weggeblasen haben! Das tat weh! Worüber Ronny sich am meisten wunderte, war, dass es ihm trotz allem weniger wehtat, als es hätte wehtun müssen.
    Da stand sein Taxi.
    Ronny öffnete die hintere Autotür und ließ sich wieder auf den Rücksitz fallen, wortlos.
    Daniel drehte sich voll zu ihm um und sah ihn aus seinen dunklen Augen an. Er schien zu ahnen, was los war. »Es … tut mir leid«, sagte er leise.
    »Danke«, murmelte Ronny. Was ging den Kerl das an? Nach seiner Taxitour würde er sich in die Arme irgendeines Mädchens werfen und diese wunderschönen Lippen auf einen Frauenmund drücken. Oder war er auch schon mal verlassen worden? Kannte er dieses Gefühl von Verletzung, Leere und gleichzeitig ohnmächtiger Wut?
    »Es interessiert dich vielleicht nicht«, ergänzte Daniel, »aber vorige Woche … habe ich so in etwa das Gleiche erlebt wie du heute.«
    Überrascht blickte Ronny auf. Draußen war es inzwischen dunkel geworden. Die schönen Augen des Taxifahrers schimmerten im diffusen Licht der Bogenlampen wie die eines vertrauten Menschen. »Ihre Freundin … hat Sie …«
    »Nein«, unterbrach ihn Daniel. »Mein Freund!«
    Ronny saß reglos da. Sie tauchten ihre Blicke ineinander wie zwei Menschen, die beide ertrinken, beide nicht schwimmen können und beide vom andern hoffen, dass der sie rettet.
    Daniels Hand schob sich behutsam hinüber zu Ronny. Ronny nahm sie und zog sie an seine Lippen. Weich küsste er die Innenfläche. Es war ihm gleich, ob das un-cool oder demütig oder sonst wie wirkte. Er wollte diese Hand haben – und die Lippen, und die Augen – und alles andere dazu.
    Plötzlich war Daniel neben ihm. Er hatte rasch die Lehne des Beifahrersitzes flach hinuntergeklappt und die Schuhe abgestreift. Die vollen Lippen pressten sich auf Ronnys Mund. Auf keinen anderen Mund … Sehnsüchtig saugte Ronny die kräftige Zunge ein, die ihm nass und heiß in die Mundhöhle fuhr. Er stand unter Strom wie schon sehr lange nicht mehr, das Blut schoss ihm in wenigen Sekunden in den Schwanz. In seinen Jeans wurde es so eng, dass es fast schmerzte. Immer weiter küsste ihn Daniel. Ronny spürte die Finger, die ihm das Shirt unter der offenen Jacke hochschoben, an seinen Nippeln spielten, dann tiefer glitten und über seine harte Schwanzwölbung rieben. Wie gut das tat! Ronny tastete sich vor – und hätte fast aufgeschrien vor Geilheit. Daniel hatte seinen Steifen schon ausgepackt! Warme, zarte Haut spannte sich über einem eisenharten Schaltknüppel. Dazu hatte Daniel ungewöhnlich dicke, feste Eier.
    Ronny begann zu stöhnen. Er vergaß, dass sie auf einem öffentlichen Parkplatz standen, dass vielleicht jemand durch die Autoscheiben hineinsehen könnte. Sein Ständer wuchs immer heißer an. Er hatte das Gefühl, keine einzige Sekunde mehr ohne Daniel leben zu können. Alles andere war ihm egal.
    »Ich will dich!«, flüsterte er atemlos und ohne zu überlegen zwischen zwei Küssen. »Ich will, dass du mich fickst!«
    »Ja!«, hauchte Daniel ebenso atemlos zurück. »Ich will dich ficken! Ich bin vorhin schon steif geworden, als du kaum eingestiegen warst! Komm, ich zieh dir die Hose aus … und den Slip … ja … ich will deine Haut fühlen …

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