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Feuer der Leidenschaft

Feuer der Leidenschaft

Titel: Feuer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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als Modell benötigte. Er nahm das mit einer sichtbaren Erleichterung auf. , Eingedenk der Einsicht, daß es immer noch besser war, etwas zu spät als gar nicht zu wissen, lud sie Lavi-nia am Nachmittag in ihr Studio zum Tee und einem Gespräch unter Frauen ein, in dem es vor allem um die Empfängnisverhütung ging.
    Lavinia, die es für eine ganz natürliche Sache hielt, wenn eine Verlobte kurz vor der Heirat über solche Dinge Bescheid wissen wollte, beschrieb ihr daraufhin im sachlichen Tön mehrere dafür geeignete Methoden. Sie versprach sogar, Rebecca einige der Größe und Form nach geeignete Schwämme zu schicken, die sie mit Essig tränken und in die Scheide einführen könnte (»Was nicht bedeutet, daß ich Euren zukünftigen Gatten nicht für einen überaus gewissenhaften Mann halten würde, meine Liebe. Aber wenn Männer erregt sind, vergessen sie zuweilen, sich rechtzeitig daraus zurückzuziehen, bevor sie kommen. Es ist also viel ratsamer für eine Frau, diese Sache selbst in die Hand zu nehmen.«) , Rebecca verriet Lavinia allerdings nicht, daß die Ehe mit Kenneth keineswegs eine beschlossene Sache war. Diese Frage ging nur sie und Kenneth etwas an. Doch die Tatsache, daß sie nun ein paar Empfängnisverhü-
    tungsmittel empfohlen bekam, gab ihr jetzt ein wunderbares Gefühl der Freiheit. Wenn sie nun mit Kenneth abermals schlafen würde, würde das sein Gewissen nicht noch schlimmer belasten, als es ohnehin schon belastet war, und sie konnte möglicherweise, wenn die Gelegenheit dazu günstig war, versuchen, ihn abermals zu verführen.
    Weil Kenneth - Verdammt sei dieser Mann! - recht gehabt hatte, als er sagte, sie wisse nicht, was sie täte. Sie hatte nicht den Unterschied zwischen einer im noch jungfräulichen Zustand befindlichen Frau und jener gekannt, die bereits von Evas Apfel gekostet hatte. Zuvor hatte sie sich nach Kenneth gesehnt, ohne genau zu wissen, was sie eigentlich von ihm haben wollte. Nun erinnerte sich ihr Körper an sein Gewicht, seinen Geruch und an die Gefühle, die seine Berührung in ihm auslösten, mit einer geradezu atemberaubenden Präzision. Nun verstand sie, daß die Leidenschaft einen Körper und einen Geist so sehr berauschen konnte, so daß für diese nichts anderes mehr existierte als der Liebhaber. Sie begriff, wie das Verlangen die Leere in ihr ausfüllen und die Berührung durch die Hand eines Mannes ihr Blut zum Tanzen bringen konnte.
    Ja, nun wußte sie, was sie von ihm haben wollte, und sie verlangte danach mit einer sie geradezu erschütternden Intensität.
    Doch was sie am meisten entnervte, war die Erkenntnis, daß es keine abstrakte sexuelle Befriedigung war, nach der sie verlangte, sondern die durch Kenneth. Nur die von Kenneth.
    Drei Tage, nachdem ihre Verlobungsanzeige in den Zeitungen erschienen waren, stellte Rebecca fest, daß sie ohne ihr Modell an ihrem Korsaren-Bild nicht weiter-malen konnte. Sie würde sich also am nächsten Morgen dazu gezwungen sehen, Kenneth zu bitten, ihr wieder Modell zu sitzen - und nur hoffen, daß sie dabei die Hände von ihm lassen konnte. Es war schon schlimm genug für sie, an seinem Bildnis arbeiten zu müssen. Die warme, solide physische Realität seiner Gegenwärtigkeit mochte für sie so verlockend sein, daß sie die Selbstbeherrschung verlor.
    Sie betrachtete gerade die Leinwand mit dem Bild des Korsaren und machte sich dabei allerlei unkünstlerisch warme Gedanken, als an ihre Studiotür geklopft wurde.
    Doch es war nicht Kenneth, sondern Minton, der But-ler, der mit einer Karte auf einem Tablett hereinkam.
    Sie blickte ihn stirnrunzelnd an. »Warum habt Ihr mir das heraufgebracht? Ihr wißt doch, daß ich für einen unangemeldeten Besucher niemals zu Hause bin.«
    Er räusperte sich vielsagend. »Ich dachte mir aber, daß Ihr in diesem Fall vielleicht eine Ausnahme machen wollt, Miss.«
    Sie nahm die Karte vom Tablett, und ihre Brauen schössen in die Höhe. Die ehrenwerte Elizabeth Wilding.
    »Ist das eine junge Dame, Milton?«
    »Ja, Miss. Und sie befindet sich in der Begleitung eines militärisch aussehenden Gentleman.«
    Das mußte Kenneths Schwester sein, die der zukünftigen Gattin ihres Bruders einen Höflichkeitsbesuch abstatten wollte. Rebecca hatte nicht gewußt, daß sich das Mädchen in London befand. Und Kenneth konnte offensichtlich von seinen Botengängen noch nicht nach Hause zurückgekommen sein. Zum Henker mit ihm! Sie war also dazu gezwungen, die Last, so zu tun, als wäre sie eine glückliche

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