Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust
zog sie sich zurück. „Du musst dich beeilen …“
Doch er schüttelte nur den Kopf. „Nein, Grace. Du hast mich einmal beschuldigt, so arrogant zu sein zu meinen, ich würde über dem Gesetz stehen.“
Angst kroch über ihre Haut wie die Kälte eines Wintertages; und ihr Körper fühlte sich plötzlich taub an. Er hatte nicht vor zu fliehen.
„Süße, ich wusste, es würde mir das Herz brechen, dich gehen zu lassen, aber ich glaubte, ich hätte den Mut, es zu tun. Ich bin ein steckbrieflich gesuchter Mann – wie könnte ich außerhalb des Gesetzes leben, wenn ich eine Frau und Kinder hätte? Damit würde ich eine Frau wie dich einem viel zu großen Risiko aussetzen. Ich würde unsere Kinder in Gefahr bringen.“
Kinder? Er hatte über eine Heirat nachgedacht; über eine gemeinsame Zukunft.
„Ich weiß. Ich will, dass du fliehst und frei bist“, drängte sie ihn.
Wieder vereinigte sich sein Mund zu einem verzehrenden Kuss mit ihrem, und als er sie wieder freigab, flüsterte er: „Ich werde mein altes Leben für dich aufgeben. Ich habe vor, wie ein ganz gewöhnlicher Gentleman zu leben, Grace. Ich habe vor, zu einem Mann zu werden, der das Recht hat, dir einen Heiratsantrag zu machen.“
„Du willst wirklich aufhören …“
„Aber das reicht nicht, Grace. Als jemand, der auf der Flucht ist, kann ich nicht dein Ehemann werden.“
Sie begann zu zittern. „Was meinst du?“
„Ein steckbrieflich gesuchter Mann ist nicht gut genug für dich. Ein Mann, der mutig genug ist, den Preis für seine Taten zu bezahlen, würde es sein.“
Überrascht trat sie einen Schritt zurück. Er wollte seine Strafe hinnehmen, um würdig zu sein, ihr einen Antrag zu machen. „Aber sie werden dich hängen!“
Das wilde Grinsen legte sich erneut um seine Lippen. „Es geht um alles oder nichts, Grace. Entweder, ich komme als ehrlicher Mann zu dir, oder ich kann dich überhaupt nicht haben.“
„Devlin Sharpe, rühren Sie sich nicht von der Stelle!“ Eine Stimme dröhnte über Grace hinweg, und sie stand wie erstarrt da, als der Richter und drei bewaffnete Männer auf sie zuschritten.
Gütiger Himmel, würde Devlin gehängt werden?
„Devlin Sharpe ist der Held und nicht der Verbrecher! Warum können Sie das nicht begreifen, Gentlemen!“, schrie Grace, während sie vorwärtsstürmte, um den Richter, Sir Charles Ball, davon abzuhalten, Devlin abzuführen. Doch Marcus packte sie fest bei den Schultern, und seine starken Hände hinderten sie an jeder weiteren Bewegung.
„Hör auf damit, Grace.“
Aber Verzweiflung, Angst und Entsetzen durchströmten sie. „Er ist nicht derjenige, der mich entführt, verletzt und geschlagen hat! Rogan St. Clair war es …“
„Wir wissen, dass St. Clair dafür verantwortlich ist“, versicherte Marcus ihr. Er versuchte sie mit seiner tiefen Stimme zu beruhigen und zu trösten, aber sie wurde nur noch verzweifelter. Warum konnten sie Devlin dann nicht gehen lassen?
Die Männer des Richters umringten Devlin – zwei beugten sich zu seinen Füßen hinunter, legten ihm die Eisenbänder der Fußschellen um und schlossen sie ab. Ein weiterer Mann ließ ein Paar Handschellen um Devlins Handgelenke schnappen. Die Ketten, mit denen seine Hände und Füße gefesselt waren, sahen dreckig und rostig aus, aber sie hatte Devlin noch nie stolzer gesehen.
War es Trotz? Doch plötzlich bemerkte sie, dass er nicht den Richter ansah; er schaute sie an, und für einen Moment setzte ihr Herzschlag aus. Er wirkte unsicher und schien auf etwas zu warten – doch worauf? In Ketten abgeführt zu werden?
Marcus hatte seinen Griff nicht gelockert, sodass sie Devlin kein letztes Mal umarmen konnte. Sie warf Dash einen verzweifelten Blick zu – der Ehemann ihrer Schwester Maryanne hatte in dem Ruf gestanden, ein finsterer und gefährlicher Mann zu sein, als er sich in Maryanne verliebte. Angeblich hatte er in seinem Leben wildesten und skandalösesten Sex gehabt.
Aber selbst Dash schüttelte energisch den Kopf. „Er ist ein Straßenräuber, Grace. Es ist unwahrscheinlich, dass er ohne Gerichtsverhandlung freigelassen wird.“
Dash besaß dunkle Augen, die von dichten schwarzen Wimpern überschattet wurden, und in der nächtlichen Dunkelheit konnte sie den Ausdruck darin nicht erkennen. Der Ton seiner Stimme erschien ihr warnend.
Sie wand sich unter Marcus’ Händen. Mit einem gezielten Tritt hatte sie sich aus Rogan St. Clairs Griff befreit, doch sie bezweifelte, dass es ein besonders kluger Plan
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