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Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Titel: Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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war, ihren gut aussehenden und selbstherrlichen Schwager zu treten. Und was würde sie damit gewinnen? Einen Augenblick der Freiheit, gefolgt von einem raschen Schubs in eine Kutsche, deren Tür er und Dash wahrscheinlich sofort verriegeln würden.
    Beide Männer schienen sich mühsam zurückzuhalten. Sie mochten beide glauben, dass sie nicht von Devlin verletzt worden war, aber sie ahnten sicher, dass Devlin und sie miteinander geschlafen hatten. Grace verteidigte ihn so wild entschlossen, was sollten sie sonst denken?
    Und sowohl Dash als auch Marcus würden für ihre Ehre kämpfen.
    „Aber Devlin hat wichtige Dinge für die britische Marine getan!“, schrie Grace. „Sie haben ihm vergeben, dass er ein Pirat war. Er hat mich gerettet, hat mir das Leben gerettet, und ich bin die Schwägerin eines Mitglieds des Hochadels. Könnte er dafür nicht begnadigt werden?“
    Der Blick des Richters ging in ihre Richtung, und ihr Herz machte vor lauter Hoffnung einen Sprung, als sie Sympathie in seinen Augen sah. Die Spur eines Lächelns legte sich um die Lippen des alten Mannes. „Ich bezweifle, dass wir Mr. Sharpe werden hängen sehen, Miss Hamilton, doch er wird vor Gericht gestellt werden.“
    „Aber dann wird er ins Gefängnis kommen!“
    Außer sich vor Sorge wandte sie sich um und schaute Devlin an, der von den Ketten niedergedrückt dastand. Warum verteidigte er sich nicht? Sie nahm an, dass er sich schon aus schlimmeren Situationen freigekämpft hatte.
    Aber er wollte nicht kämpfen. Sie sah in sein Gesicht und verstand. Er glaubte, dass er für sie zu einem ehrlichen Mann werden musste, und das konnte ihm nur gelingen, indem er begnadigt oder bestraft wurde.
    Verflixter Kerl! Sie wollte das nicht. Sie wollte ihn.
    Die Anerkennung der Gesellschaft bedeutete ihr absolut nichts mehr.
    „Devlin“, schrie sie, und es kümmerte sie nicht, dass sie von Männern umringt waren, die ihr zuhörten, die sie vielleicht auslachen würden, die sie vielleicht bereits für eine Dirne oder eine Verrückte hielten. „Ich liebe dich, Devlin. Ganz gleich, was geschieht, ich liebe dich.“
    Marcus zog sie sanft mit sich und zwang sie, in seine Kutsche zu steigen. Die Männer des Richters zerrten Devlin grob zurück und von ihr fort.
    „Ich habe kein Recht, es dir zu sagen, Grace“, rief Devlin aus. „Aber ich liebe dich.“

19. KAPITEL
    „So! Bist du nun zufrieden? Er verrottet in Newgate, während er auf seinen Prozess wartet!“
    Grace sah, wie ihre älteste Schwester Venetia mit den Augen rollte. Sie wusste, dass ihr Wutanfall als eine weitere dramatische Szene abgetan wurde, und dass ihre Schwestern keine Ahnung von den Qualen hatten, die sie durchlitt. Zornig griff sie nach einer kleinen, chinesischen Vase mit leuchtend roter Glasur und warf sie an die Wand.
    Die Vase explodierte in einem Schauer roter Porzellanstücke.
    „Jetzt reicht’s.“ Venetia sprang auf und kam auf sie zu. „So ein kindisches Verhalten würde ich nicht einmal meinem Sohn durchgehen lassen.“ Ihre Schwester stürmte mit dem Gebaren einer herrischen Gräfin auf sie zu, aber schließlich war sie auch genau das. Venetia, die ihr zweites Kind erwartete, leuchtete von innen heraus, und ihre ungezähmte Künstlernatur schien von einer gebieterischen Mütterlichkeit vollkommen verdrängt worden zu sein.
    Grace war in dem Glauben aufgewachsen, dass ihre Mutter, Olivia, sich all die Jahre danach gesehnt hatte, wieder in die adlige Gesellschaft aufgenommen zu werden und ihre unerfüllten Träume hinter ruhiger Gelassenheit verbarg. Schließlich wusste Grace, wie es sich anfühlte, Träume aufzugeben. Sie hatte viele romantische und dramatische Träume gehabt – einen Prinzen zu heiraten, die umschwärmteste Dame auf dem wichtigsten Ball der Saison zu sein, bei Hofe eingeführt zu werden – all die Fantasien, die ein junges Mädchen hegte.
    Grace hatte geglaubt, ihre Mutter würde von der Welt träumen, die für sie unerreichbar geworden war. Und Grace dachte, ihre Mutter meinte deshalb, sie, als ihre Tochter, sollte von einer vorteilhaften Ehe mit einem gut aussehenden, adligen Mann und von finanzieller Sicherheit träumen. Weil es der Traum war, der sich für ihre Mutter nicht erfüllt hatte.
    Doch nun begriff sie, dass ihre Mutter immer nur von Freiheit geträumt hatte. Sich in Rodesson zu verlieben, war nur die praktische Umsetzung dieser Suche nach Freiheit gewesen. Wieso hatte ihre Mutter niemals versucht, in ihr Elternhaus zurückzukehren?
    War

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