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Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Titel: Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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Lippen berührten ihr Ohr. „Ich muss noch höher hinauf, Liebste, und herausfinden, wo die Straße liegt.“
    Die Straße. Freiheit.
    Falls St. Clair sie nicht vorher wieder einfing.
    „Wer hat auf uns geschossen?“, keuchte sie.
    „Einer seiner Männer. Wie viele hat er bei sich?“
    Da sie es nicht wusste, schüttelte Grace den Kopf. Schließlich hatte St. Clair ihr die Augen verbunden gehabt, und sie war in einer Kutsche transportiert worden, in der das Klappern vieler Pferdehufe und das Rattern der Räder alle anderen Geräusche übertönt hatte.
    „Zum Glück“, murmelte Devlin, aber sie verstand nicht, was er damit meinte. Vor ihnen ragte eindrucksvoll und lang gestreckt ein hoher Felsen auf. Durch die Schatten, die auf ihn fielen, und einzelne, glänzende Kanten wirkte er wie ein schlafendes Ungeheuer, das darauf wartete, sie zu verschlingen. Grace schüttelte ihren schmerzenden Kopf und kämpfte gegen ihre absurden Ängste. Devlin zog sie nach rechts, und sie begriff, dass er um den Felsen herumgehen wollte.
    Dann entdeckte sie, dass er eine zweite Pistole hervorgezogen hatte. Das Mondlicht spielte auf dem Lauf. Sie erschauderte.
    Falls Devlin die Waffe benutzen wollte, würde sie ihn als Helden betrachten. Sie wollte, dass er das wusste …
    „Pst“, mahnte er sie.
    Doch niemand lauerte hinter der Felswand.
    „Bleib dicht am Felsen – halt dich in seinem Schatten“, befahl ihr Devlin. Seitlich der Steinwand fiel der Boden steil ab, und sie und Devlin standen auf einem schmalen, sandigen Grat, der um den Felsen herumführte. Ein falscher Schritt, und sie würden in den Abgrund stürzen, aber von diesem Pfad aus konnten sie über die sie umgebenden Bäume hinweg sehen. Auf der Straße dort unten warteten mehrere Kutschen. Die Lampen an den Wagen brannten und warfen ihr goldenes Licht auf zwei hochgewachsene Männer – zwei Gentlemen, umgeben von Dienern.
    Grace hielt die Luft an.
    Die Ehemänner ihrer Schwestern. Marcus, der Earl of Trent, und Dash, Viscount Swansborough.
    Sie beobachtete, wie beide ihre Pistolen überprüften, und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Rogan St. Clair hatte die beiden glauben gemacht, dass sie von Devlin entführt worden war, und er nun ein Lösegeld verlangte. Sie sollten denken, Devlin hätte sie geschlagen.
    Ein weiterer Mann, ein beleibter Gentleman mit einem hohen Kastorhut, trat auf die beiden zu. Devlin stieß einen leisen Pfiff aus.
    „Wer ist das?“, erkundigte sie sich flüsternd.
    „Der Dorfrichter, Liebste.“
    „Das ist es, was St. Clair wollte“, wisperte sie. „Geld für mich bekommen und gleichzeitig Rache an dir nehmen.“
    Grace hörte, wie sein leiser, zorniger Fluch die Nacht durchschnitt.
    Devlins Lippen strichen über ihr Haar, während er aus seinem Mantel schlüpfte. Das warme Gewicht legte sich über ihre Schultern, und er umarmte sie zärtlich.
    „Es tut mir so leid, dass ich dich in mein Leben hineingezogen und in Gefahr gebracht habe, Grace. Wenn ich mir vorstelle, dass ich der Meinung war, ein mächtiger Mann zu sein, der in der Lage ist, die Leute zu kontrollieren, die ihm Loyalität schulden. Ich habe mich überschätzt, und du musst den Preis dafür zahlen …“ Devlin beugte sich über sie, und für einen Moment hatte sie das Gefühl, mit ihm allein auf der Welt zu sein. Als wäre alles andere um sie herum versunken – der verrückte Lieutenant und selbst ihre zornige Familie. Seine Fingerknöchel strichen so zärtlich über ihre Wange, dass sie ein Schluchzen unterdrücken musste.
    „Wenn du mich nicht als Geisel genommen hättest“, erklärte sie ihm mit leiser Stimme, „wäre ich Hals über Kopf zu meiner Großmutter gefahren, nur damit sie mir das Herz brechen und meine Seele verletzen kann. Wärest du nicht dort gewesen und hättest dich um mich gekümmert, ich weiß nicht, was ich dann getan hätte.“
    Sein warmer Atem streichelte ihre Wange. Seine Lippen folgten der heißen Spur, eine Flamme auf ihrer Haut. Hitze, die ihr Herz und ihre Seele durchdrang.
    „Na komm“, murmelte er. „Schieb deine Arme in meinen Mantel. Wir müssen dich warm halten.“
    Grace tat, was er ihr sagte und fühlte sich sofort wie verzaubert, wie immer, wenn sie seine Kleidung trug. Vielleicht war es dumm. Aber sie wusste, dass sie niemals die Ehrfurcht verlieren würde, die sie in seiner Nähe spürte.
    Devlin griff nach ihrer Hand und geleitete sie einen Pfad entlang, der von dem Felsen fort und den Hügel hinunterführte.
    Sie geriet

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