Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust
geliebt.
„Kannst du mir zwei der Frauen beschreiben, mit denen du vor fünf Jahren im Bett warst?“, erkundigte sie sich in schroffem Ton. „Nur zwei. Wie sahen sie aus? Welche Haarfarbe hatten sie? Welche Augenfarbe? Erinnerst du dich wenigstens an zwei Namen?“
„Manche Frauen sind unvergesslich, Grace. Du bist unvergesslich.“
Sie wollte widersprechen, doch er fuhr sie an: „Es ist wahr. Wenn du jetzt für immer gehen würdest, es würde keine Rolle spielen. Ich würde dich niemals vergessen.“
War es möglich … möglich, dass er sie liebte? Doch was machte das für einen Unterschied? Das bedeutete doch nur, dass auch er leiden würde, wenn sie sich trennen mussten. Sie musste den Schlussstrich jetzt ziehen, bevor sie ihre Familie in einen Skandal hineinzog.
Sie musste es tun.
Doch nachdem sie erst von Prudence und Wesley geschnitten worden war und Wesley anschließend versucht hatte, ihr einen Kuss aufzuzwingen, ging es ihr schlecht. Ihr Herz fühlte sich so verkrampft an, als könnte es nicht mehr richtig schlagen, und es fiel ihr schwer zu atmen.
Sie brauchte es jetzt, Devlin in den Armen zu halten. Brauchte seine Berührung. Seinen Duft. Sie konnte selbst auf sich aufpassen – sie war drauf und dran gewesen, Wesley mit aller Macht ihr Knie in die Weichteile zu rammen, als Devlin ihn von ihr weggezogen hatte. Aber hier ging es nicht darum, dass er sie beschützte.
Sie streckte die Hand nach ihm aus.
Strich sie an seinem Arm entlang bis zur Schulter hinauf. Devlin war so viel größer als sie, doch während er sie berührte, beugte er sich vor und zog sie einen Schritt nach hinten, in den Schutz der Dunkelheit. „Liebe mich heute Nacht.“
Grace konnte ihm nicht widerstehen.
12. KAPITEL
Ob jemand sie gesehen hatte, als sie gemeinsam in ihr Schlafzimmer gegangen waren? Grace konnte sich nicht sicher sein, als sie neben Devlin unter die Laken schlüpfte. Es war himmlisch, in die raschelnde Wärme neben seinem heißen, nackten Körper zu gleiten. Ihre Hüfte streifte seine, und er rollte sich auf die Seite, um sie zu umarmen.
Die Korridore des weitläufigen Herrenhauses waren still gewesen, es schien, als seien die meisten Gäste schon zu Bett gegangen.
Seine Beine verschlangen sich mit ihren, und seine Härchen liebkosten zart ihre Haut. Ihre Füße strichen an seinen harten Schienbeinen und den muskulösen Schenkeln entlang.
„Willst du wissen, wie besonders du bist?“, murmelte er, als er sie mit dem Arm umschlang und ihn unter ihre Brust schob.
Er liebkoste ihren Hals, und sie wisperte: „Wie willst du mir das zeigen?“
„Ich habe mich noch nie von einer Frau fesseln lassen. Möchtest du die Erste sein?“
„Ich soll dich fesseln? Warum?“
Ein leises Lachen brachte seine Brust zum Beben. „Um mich zu schänden, Liebste?“
„Gütiger Gott.“ Sie hatte solche Szenen in einem Buch gesehen – es war keines ihres Vaters gewesen. Der Einband des Buches hatte weder einen Titel noch den Namen des Künstlers getragen, als würden sich sowohl der Verleger als auch der Urheber des Werkes schämen, mit ihm in Verbindung gebracht zu werden. Die Bilder waren gröber gezeichnet als die ihres Vaters und viele waren unvollendet. Die sexuellen Akte waren vor einem Hintergrund dargestellt, der lediglich skizziert war. Aber die Bilder hatten sie schockiert.
Gefesselte Frauen. Mit verbundenen Augen. Und auch junge Männer, mit gespreizten Armen und Beinen auf Betten liegend, die Hand- und Fußgelenke an Bettpfosten gebunden, und die nackten Schwänze senkrecht nach oben zeigend. Als ihr das Buch zum ersten Mal in die Hände gefallen war, hatte sie es rasch wieder zugeschlagen und an seinen Platz zurückgestellt. Doch Tage später hatte es sie wieder dorthin gezogen, sie hatte sich drei Bilder angesehen, hatte gespürt, wie ihr Herz in ihrer Brust hüpfte, ihr Hals eng wurde und voller Schuldgefühle das Buch wieder weggelegt. Einige Monate lang war es ihr zur Gewohnheit geworden, das böse Buch hervorzuholen, es durchzublättern, mit den Wellen der Schuld zu kämpfen, es wegzulegen, um dann das Bedürfnis zu spüren, es noch einmal anzusehen.
„Nun“, sagte Devlin. „Möchtest du es tun?“
Devlin gefesselt? Wie auf einem der Bilder? Sie fand keine Worte, brachte noch nicht einmal ein schlichtes Ja heraus, aber sie nickte mit dem Kopf.
„Nicht auf dem Bett?“
Devlin grinste auf ihre Frage. „Es ist meine Fantasie, Liebste. Sei nachsichtig mit mir.“
Grace biss auf ihre
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