Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust
ihn. Er konnte es in ihren Augen lesen.
Devlin musste sie in seine Arme nehmen und lieben. Er konnte ohne die Freude nicht mehr leben, sie zum Höhepunkt zu bringen und zu sehen, wie sie sich mit ihm in der Ekstase verlor, obwohl sie wusste, dass es besser war, es nicht zu tun.
In diesen Augenblicken fühlte er sich mächtiger als bei irgendetwas anderem, was er jemals getan hatte.
„Grace“, sagte Devlin mit weicher Stimme, weil sie immer noch bewegungslos dastand und offenbar nach einer Antwort auf seine Frage suchte, irgendeiner schneidenden Bemerkung, mit der sie ihren Stolz retten konnte. „Grace“, wiederholte er ihren Namen mit all der Verehrung und Sehnsucht, die sie verdiente. „Spürst du nicht, wenn ein Mann dich wirklich liebt?“
„Lass mich in Ruhe, Devlin. Ich bin hierhergekommen, um Lord Wesley zu sagen, dass er mit seinen schrecklichen Nachstellungen aufhören soll. Bitte, Devlin, lass mich einfach in Ruhe …“
Das konnte er nicht. Zur Hölle, er konnte es einfach nicht. Abrupt zog er sie an seine Brust. Der Zusammenprall ihrer Körper ließ sie heftig nach Luft schnappen, und er nutzte seinen Vorteil.
Ihre Lippen waren dicht vor seinen, glänzend vor Feuchtigkeit, üppig und schön. Er spürte den leisen Hauch ihres warmen Atems; dann presste er sie fest an sich und küsste sie mit bedingungsloser Leidenschaft.
Um ihn herum versank die Welt. Der Wind legte sich, das Brausen der Brandung verstummte. Sein ganzes Sein konzentrierte sich auf seinen Mund, der auf ihren heißen, weichen Lippen lag. Auf das Spiel ihrer beider Zungen. Auf die weiche, sinnliche Schönheit ihres Körpers, der sich an seinen presste.
War er deshalb nach England zurückgekehrt? War es das, wonach er gesucht hatte, ohne es zu wissen? Nachdem der Kuss vorüber war, verzog er den Mund, weil ihm die Ironie des Ganzen bewusst wurde.
Er keuchte, weil sie ihm die Luft aus den Lungen gestohlen hatte und die Gedanken aus dem Kopf.
„Ich habe England verlassen, um der Liebe zu entkommen, und kehrte zurück, um etwas viel Stärkeres zu finden als das, wovor ich davongelaufen war. Doch nun habe ich vor, dich um deiner Sicherheit willen bis zur Tür deines Schlafzimmers zu begleiten, Grace.“
Grace versuchte, ihren Arm aus Devlins festem Griff zu befreien. „Es muss aufhören. Du kannst nicht mitkommen. Wie soll ich das erklären? Ich hatte Glück, dass niemand gehört hat, wie du heute Nachmittag in meinem Schlafzimmer geschrien hast. Das Risiko kann ich nicht noch einmal eingehen. Ich darf keinen Skandal riskieren, der den Ruf meiner Familie zerstören würde.“
Grace schluckte heftig, als Devlins kehliges Lachen sie umgab. Allein dieses sinnliche Geräusch reichte aus, um ihre Nippel unter ihrem Kleid hart werden zu lassen.
„Ich muss mich überzeugen, dass du in Sicherheit bist, Grace.“
Ein sanftes Kribbeln überlief ihre Haut, als er seine Finger um ihre legte und ihre Hand keusch in seine Armbeuge schob, um sie dann pflichtbewusst den Pfad entlang zurück zum Haus zu führen.
Offenbar war er entschlossen, sich wie ein Gentleman zu benehmen.
Sie zu beschützen.
Der Seewind wehte sein unmodisch langes, aber wunderbar kühn wirkendes, schönes, blondes Haar um seine Schultern und verbarg sein verruchtes Lächeln hinter ein paar Strähnen.
„Das ist nicht richtig, Devlin. Du kannst mich unmöglich bis zu meinem Schlafzimmer begleiten, ohne einen Skandal auszulösen …“
Sein stolzes Lächeln und sein betont aufrechter Gang ließen sie unvermittelt verstummen.
„Du versuchst gerade, dir einen Weg zu überlegen, wie es gehen könnte, nicht wahr, Grace?“, neckte er sie.
Auf ihren Lippen brannte noch die heiße Lust seines Kusses. „Du bist unverbesserlich.“
„Ich bin ein Pirat, Liebste.“ Er blieb stehen, als sie sich gefährlich dicht dem offenen Gelände näherten, welches das Wohnhaus umgab. Bevor es ihr gelang zu protestieren, legte er die Hände um ihr Gesicht. Das Streicheln seines Daumens löste eine Hitzewelle in ihrem Körper aus.
Es war vollkommen verrückt. Sie musste ihm widerstehen. Wenn sie hier ihren Ruf zerstörte, würde man überall davon erfahren.
Als Devlins Lippen sich ihren näherten, musste sie die Augen schließen. Tränen hingen an ihren Wimpern. Warum musste sie den einzigen Mann fortschicken, der sie so akzeptierte, wie sie war?
Devlin hielt inne. Seine Lippen waren so dicht vor ihren, dass sie sie bereits zu spüren meinte. „Was hat Wesley dir in seiner
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