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Feuer der Unschuld

Feuer der Unschuld

Titel: Feuer der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Banks
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geben?
    Eine merkwürdige Leere machte sich in ihm breit, und er wurde unruhig.
    Plötzlich hörte er ein Geräusch in der Küche. Es war der Fernseher, der dort lief.
    Als Devon im Türrahmen der Küche stehenblieb, holte er tief Luft.
    Dann kam die Erleichterung.
    Ashley war hier.
    Sie war nicht gegangen.
    Sie saß am Küchentresen und verfolgte konzentriert eine TV-Kochshow. Zwischendurch machte sie sich Notizen.
    Als Devon sich in der Küche umsah, dämmerte es ihm, dass sie offenbar den Tag mit Putzen und Aufräumen verbracht hatte. Die Oberflächen blitzten, der Boden glänzte, und frischer Zitronenduft lag in der Luft.
    Ashley trug ausgewaschene Jeans und ein schlichtes T-Shirt. Ihr Haar war zu einem Zopf gebunden, ihr Gesicht ungeschminkt.
    Sie sah wunderschön aus.
    Allerdings auch ein bisschen müde. Unter ihren Augen waren dunkle Schatten, und sie wirkte so blass, dass er sie am liebsten in den Arm genommen hätte, um sie zu beschützen.
    Von ihrer Zartheit und Verletzlichkeit angezogen, trat er auf sie zu, legte ihr die Hände auf die Arme und drückte ihr sanft einen Kuss auf den Nacken.
    Erschrocken wirbelte sie herum. „Hi“, begrüßte sie ihn zögernd. „So früh habe ich gar nicht mit dir gerechnet.“
    „Theoretisch habe ich ja noch die ganze Woche frei“, sagte er und ließ sie los. „Ich habe mich mit deinem Vater zum Lunch getroffen, um ein paar geschäftliche Dinge zu besprechen. Aber jetzt habe ich alles erledigt.“
    Sie verzog das Gesicht, erwiderte aber nichts darauf, wofür er ihr sehr dankbar war. Denn immer wenn es ums Geschäft und ihren Vater ging, wurde es kompliziert.
    „Was ist mit deinen ganzen Sachen passiert?“, fragte er, während er zum Kühlschrank ging. Er nahm eine Flasche Wasser heraus und stieß die Tür wieder zu.
    „Oh, ich habe nur ein bisschen aufgeräumt“, sagte sie. „Vor der Hochzeit hatte ich ja keine Zeit dafür. Zu hektisch.“
    „Hm“, murmelte er. „Und wer hat hier klar Schiff gemacht? Etwa du? Du hast gerade erst eine schlimme Migräne überstanden. Die scharfen Reinigungsmittel tun deiner Gesundheit bestimmt nicht gut!“
    „Ach was. Meine Kopfschmerzen sind längst weg. Mir ist nur noch ein bisschen flau.“
    Er runzelte die Stirn. „Wieso ruhst du dich nicht einfach aus? Ich werde uns etwas zum Dinner zubereiten, dann können wir ein bisschen fernsehen oder uns im Wohnzimmer entspannen, falls es dir zu laut sein sollte.“
    Sie stand auf. „Nein, nein. Ich habe bereits alles fürs Dinner vorbereitet.“
    Erstaunt über ihren plötzlichen Schaffensdrang nahm er sich augenblicklich zurück. Offenbar bemühte sie sich um etwas Normalität, und darüber war er erleichtert. Jetzt, da der erste Sturm sich gelegt hatte, hatte sie ja vielleicht erkannt, dass sich nichts zwischen ihnen geändert hatte.
    Nach dem heutigen Gespräch mit William Copeland sah es so aus, als stünde Devon kurz vor der Verwirklichung seines Lebenstraums. Fünf Jahre hatte er daran gearbeitet. Und bald würde ihm Copeland Hotels gehören. Sein Traum, Luxusressorts unter dem Namen des ältesten und renommiertesten Unternehmens der Branche zu eröffnen, würde wahr werden! Er hatte eine Ehefrau und würde bald auch Kinder haben. Eine eigene Familie!
    Diese Gewissheit ließ ihm fast schwindelig vor Glück werden.
    „Keine Eile“, sagte er ruhig. „Vielleicht sollten wir uns erst einmal hinsetzen und etwas trinken. Was kochst du?“
    Sie wurde rot. „Eigentlich nichts. Jedenfalls nicht heute Abend. Ich dachte eher daran, etwas liefern zu lassen.“
    „Klingt prima. Ein ruhiges Dinner zu Hause tut uns nach der Woche, die wir hinter uns haben, sicherlich gut.“
    Schmerz trat in ihre Augen, doch sie schwieg. Als versuchte sie, die bösen Ereignisse der letzten Zeit allein zu verarbeiten. Für Devon war das ein abstoßender Gedanke. Am liebsten hätte er diese schlimmen Erinnerungen aus ihrem Kopf und ihrem Herzen gelöscht. Doch ihm war klar, dass er die Zeit für sich arbeiten lassen musste. Vielleicht gelang es ihm ja, ihr das Gefühl zu vermitteln, dass sie sehr wohl in der Lage waren, eine vernünftige Ehe miteinander zu führen.
    Sie straffte die Schultern und sah ihn bestimmt an. „Du gehst ins Wohnzimmer und machst es dir bequem. Möchtest du etwas Wein?“
    Er öffnete den Mund, weil er ihr sagen wollte, dass er sich um sie kümmern würde, doch ihr Gesichtsausdruck sagte ihm, es sei besser, zu schweigen.
    „Wein wäre hervorragend“, sagte er stattdessen.

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