Feuer der Unschuld
Lage ist, die simpelsten Gerichte zu kochen?“, sagte Ashley frustriert. „Gib es ruhig zu, ich bin eine katastrophale Köchin.“
„Süße, was ist denn los mit dir? Irgendetwas stimmt doch nicht, oder?“
Ashley lächelte tapfer und fasste sich wieder. „Alles in Ordnung, wirklich. Es ist nur, eine Ehe ist wirklich anstrengend. Dabei versuche ich bloß, meinen Alltag zu organisieren. Ich gehe so früh wie möglich ins Tierheim, damit ich rechtzeitig wieder zu Hause bin, wenn Devon von der Arbeit kommt. Und ich gebe die Hoffnung einfach nicht auf, dass das, was ich koche, irgendwann genießbar sein wird.“
Pippa lächelte. „Du bist wirklich unglaublich.“
Ashley biss sich auf die Lippe, um nicht in Tränen auszubrechen. Die Wahrheit war, sie war unglaublich nervös. Denn die Organisation dieser verflixten Cocktailparty machte ihr schwer zu schaffen. Sie war sogar kurz davor, ihre Mutter um Hilfe zu bitten, verbot es sich aber, weil sie viel zu stolz war.
Die alte Ashley hätte einen Witz daraus gemacht, sich die Haare gerauft und über ihre chaotische Art gelacht. Doch die neue Ashley schluckte ihre Anspannung hinunter und erledigte die Aufgabe elegant und ohne Murren.
„Kommst du auch zu meiner Party?“, fragte sie, weil sie plötzlich Angst bekam, nur in unbekannte Gesichter zu schauen.
„Natürlich, das habe ich dir doch versprochen. Ich weiß ja, dass du nervös bist, aber du wirst es hervorragend meistern. Ash, bis jetzt warst du immer der strahlende Mittelpunkt jeder Party! Die Leute lieben dich, weil du Charme und Herz besitzt.“
„Was hältst du davon, wenn wir uns am Nachmittag vor der Party bei Tabitha treffen? Um uns gegenseitig zu frisieren. Ich hätte gerne eine elegante Frisur. Weißt du, eine, die mehr Reife und Weiblichkeit demonstriert, nicht Jugend und Übermut.“
Pippa machte einen unwilligen Laut. „Übermut?“
„Außerdem brauche ich Carlys Make-up-Künste.“
„Süße, du veranstaltest doch kein Teekränzchen für die Queen. Du gibst eine Cocktailparty für Freunde und Geschäftspartner. Jeder liebt dich, also hör auf, dir selbst das Leben zur Hölle zu machen.“
„Ich will mich einfach nicht blamieren“, beharrte Ashley.
Pippa schüttelte den Kopf. „Was ist bloß in dich gefahren? Du bist wunderbar, und jeder, der das anders sieht, kann mich mal.“
„Ich liebe dich“, sagte Ashley und hatte einen Kloß im Hals.
Pippa nahm sie in den Arm. „Sag mal, bist du schwanger oder so? Du bist doch sonst nicht so sentimental.“
„Mal bloß den Teufel nicht an die Wand. Möglich wäre es natürlich schon, auf meine Periode habe ich in der letzten Zeit nicht wirklich geachtet. Ich war einfach nur froh, dass ich sie nicht während der Flitterwochen hatte.“
„Na, dann mach doch einfach einen Schwangerschaftstest. In letzter Zeit bist du wirklich ein Nervenwrack, Ash. Vielleicht liegt’s ja an den Hormonen.“
Ashley schloss die Augen. Nein, sie konnte nicht schwanger sein. Natürlich lag eine Schwangerschaft im Bereich des Möglichen, aber sie wünschte es sich nicht mehr. Wann hatten sie und Devon das letzte Mal miteinander geschlafen? Das musste noch vor der Hochzeit gewesen sein. Allerdings war das auch noch nicht so lange her.
„Ich warte noch ein bisschen“, sagte sie knapp. „Diese blöde Party macht mir einfach zu schaffen. Ich habe das Gefühl, mich zum ersten Mal als Mrs Devon Carter beweisen zu müssen. Aber ich will weder ihn noch mich vor einem Haufen Gäste blamieren.“
„Stopp!“, sagte Pippa entschieden. „Du wirst alles wunderbar machen. Also, was ist jetzt, willst du noch mal diese Soße probieren?“
Ashley seufzte. „Lass uns lieber etwas kochen, was leichter ist.“
„Meinetwegen. Was isst du denn am liebsten?“
Ashley dachte kurz nach. „Lasagne. Das wäre im Moment genau das Richtige.“
„Super Idee! Ich werde dir die leichteste Variante zeigen, und später kannst du dir dann immer noch überlegen, ob du sie raffiniert oder kinderfreundlich abwandeln willst.“
„Kinderfreundich passt doch zu mir“, seufzte Ashley.
Pippa schlug liebevoll mit dem Handtuch in ihre Richtung. „Du nimmst jetzt sofort das Hackfleisch aus dem Kühlschrank, und zwar dalli!“
Eine halbe Stunde später machte Ashley eine triumphale Geste, nachdem sie und Pippa eine Lasagne in den Ofen geschoben hatten. „Das war ja wirklich einfach“, sagte sie, während ihre Freundin sich die Hände abwischte. „Vielleicht bin doch kein so
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