Feuer & Eis
auch keins sein. Doch das hatte ich dir schon erklärt. Ich möchte nur, dass wir unsere Zeit miteinander teilen. Die anderen hier haben ihre Liebe, die haben wir nicht. Doch was spricht dagegen, wenn wir uns ein bisschen Spaß gönnen?“
„Lass mich darüber nachdenken. Okay? Aber zuerst möchte ich duschen und einen Pott voll Kaffee, denn mein Kopf ist sonst nicht in der Lage, zu denken.“
Er tapste an ihr vorbei und ging in das kleine Bad. Sein Gehirn weigerte sich, die Tatsachen zu akzeptieren. Seine Gedanken zu träge - nach einer halben Flasche Whisky auch kein Wunder!
Isa und Samuel standen in der Küche und er fütterte sie mit Rührei. Sonst war noch keiner unten und so hatte er das Rührei selbst gemacht. Er hatte ja bei Anthony gesehen, wie einfach das war.
Er hörte Schritte auf der Treppe und Lisas Stimme erklang.
„Hier riecht es köstlich“, sagte sie von der Tür aus.
„Schmeckt auch so“, gab Isa zurück und wandte ihrer Schwester den Blick zu.
Fast hätte sie sich verschluckt, denn Lisa sah toll aus. Sie strahlte wie der Sonnenschein. Die Haut rosig, der Körper kraftvoll.
„Also der Ring scheint ja super zu helfen!“, sagte sie anerkennend.
„Ja. Ich habe es sofort gespürt. Ist noch was da?“, fragte sie und zeigte auf den Teller.
„Nein. Aber ich mache dir welche“, erklärte Sam und ging zum Kühlraum.
„Das ist aber nett“, meinte Lisa erstaunt.
Sie ging zu der Kaffeemaschine und stellte eine Tasse darunter. Wie man den Automaten bediente, hatte sie sofort verstanden. Schweigend wartete sie, bis die Tasse vollgelaufen war. Sie hörte Sam am Herd werkeln und freute sich über seine nette Geste. Aber hatte er nicht gesagt, er könnte nicht kochen?
Sie drehte sich um und wollte ihn gerade danach fragen, als Basti in die Küche trat. Er bekam sofort einen hochroten Kopf und senkte den Blick.
Die heiße Dusche hatte ihm gut getan und ihn belebt. Nicht nur seinen Körper, auch sein Gehirn, denn einzelne Bilder waren ihm wie Schnappschüsse erschienen. Bilder, wie er Lisa stürmisch küsste, ihren Körper erkundete, seinen Kopf zwischen ihren Schenkeln. Dann, wie sie im Gegenzug ihn erforschte. Und wie er sie stürmisch nahm.
Basti kam sich vor wie der letzte Dreck. Sie war gänzlich unerfahren und er hatte nichts bessere zu tun, als mit besoffenem Kopf über sie herzufallen. Auch wenn sie behauptet hatte, sie habe doch ihn verführt.
Ändern konnte er es jetzt eh nicht mehr, also ging er auf sie zu und sie trat ein Stück beiseite, damit der Kaffeeautomat frei war.
Sam hatte Bastis Reaktion nicht gesehen, Isa aber sehr wohl. Sie beobachtete die beiden argwöhnisch, irgendetwas war zwischen ihnen vorgefallen, doch sie hatte keine Ahnung was.
Sam drehte sich um und stellte den Teller mit Rührei auf die Anrichte.
„Voilà, Madam“, sagte er an Lisa gerichtet und deutete eine Verbeugung an.
„Mmm. Vielen Dank. Das riecht köstlich, Sam“, sagte sie und nahm sich den Teller.
Sie begann genüsslich zu essen, während Basti krampfhaft versuchte, Lisa nicht anzusehen.
Sam bemerkte die merkwürdige Spannung im Raum und sah Isa fragend an. Da sie auch nicht wusste, was los war, hob sie nur entschuldigend die Hände. Dann wandte sie sich wieder ihrem eigenen Teller zu.
Samuel verschränkte die Arme vor der Brust und sah zwischen Lisa und Basti hin und her.
„Also sagt mal. Ihr seid total komisch heute Morgen. Ist irgendetwas?“, fragte er an die beiden gerichtet.
Basti schüttelte verkrampft den Kopf. Lisa grinste frech und sagte mit vollem Mund: „Nein alles klar. Nur die Kleinigkeit, dass wir Sex hatten in der letzten Nacht.“
Isa verschluckte sich an ihrem Rührei und Sebastian prustete seinen Kaffee quer durch die Küche.
„Was denn?“, fragte Lisa unschuldig.
„Ihr hattet was?“, fragte Isa entgeistert.
„Hey, ich war total breit. Ich kann mich kaum noch erinnern“, entschuldigte sich Basti.
„Noch besser!“, schnaubte Isa vorwurfsvoll.
Sam rieb sich über seinen Kopf, die Stoppeln machten ein kratzendes Geräusch. Isa sah ihn an.
„Das ist deine Schuld! Du hast ihn doch so abgefüllt!“, meinte sie.
„Ich wusste ja nicht, dass er so wenig verträgt!“, gab er verärgert zurück.
„Immer langsam. Wenn hier jemand Schuld ist, dann ich selbst. Klar?“, mischte sich Lisa ein.
„Können wir die Diskussion verschieben? Die anderen sind im Anmarsch“, fragte Sebastian bittend.
Es stimmte, aus dem Flur hörten sie Stimmengemurmel,
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