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Feuer & Eis

Feuer & Eis

Titel: Feuer & Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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soll‘s. Ist jetzt sowieso zu spät“, erklärte Sam und zuckte dann mit den Schultern.
    „Wenn das mal gut geht“, seufzte Isa und ließ sich auf das Bett fallen.
     
    Und wie gut das ging! Sebastian achtete auf jeden Schritt. Und mit jedem Meter, den er im Flur weiter vorankam, spürte er die Kraft des Alkohols mehr und mehr. Die Zimmertür von Lisa schien Kilometerweit entfernt. Seine Füße bewegten sich langsam darauf zu. Sein Kopf summte und die Umgebung schwankte vor seinen Augen.
    Scheiße, was bin ich voll! , dachte er.
    Er bemühte sich und wollte vor Lisa anständig erscheinen. Sie musste ja nicht merken, wie betrunken er war.
    Endlich hatte er die Tür erreicht und klopfte zaghaft.
    „Ja?“ , schallte es durch das Holz.
    Sebastian trat ein. Er räusperte sich.
    „Hallo. Ich soll dir den Ring hier geben. Isa hat ihn von eurem Vater. Der Ring wird dir deine Kraft wiedergeben. Denn die Heilung von Layla hilft dir nicht genug“, erklärte er ihr.
    Lisa kam auf ihn zu und blieb dicht vor ihm stehen. Er war schon froh, fehlerfrei gesprochen zu haben. Doch jetzt hatte er die leise Ahnung, dass er schwankte, denn alles vor seinen Augen bewegte sich hin und her. Lisa hielt die Hand auf und er legte den Ring hinein. Dann hörte die Welt für ihn auf, zu existieren.

 
     
    7
     
     
     
    Sebastian erwachte stöhnend. Sein Kopf war so groß wie der Mond. Zumindest fühlte er sich so an. Vorsichtig schlug er die Augen auf und erschrak. Sofort war er hellwach und setzte sich auf. Das war nicht sein Zimmer. Definitiv nicht! Dieses war gelb gestrichen, seines war grün. Langsam dämmerte es ihm. Das war Lisas Zimmer. Und er lag in Lisas Bett!
    Scheiße!, dachte er. Er hatte einen Filmriss. Das letzte, woran er sich erinnern konnte war, dass er Lisa den Ring gab. Was war danach gewesen?
    Vorsichtig sah er sich im Raum um und sah niemanden. Seine Klamotten lagen auf dem Boden verstreut. Ein schockierender Gedanke kam ihm und er blickte an sich herab. Die Decke lag auf ihm und er hob sie hoch. Oh Gott! Er war splitterfasernackt! Sie hatten doch nicht…
    Die Tür vom Badezimmer ging auf und heraus kam eine strahlende Lisa.
    „Du bist ja wach“, sagte sie.
    „Ähm, ja. Wie komme ich hier in dein Bett?“, fragte er vorsichtig. Er hatte Angst vor der Antwort.
    Lisas lächelnder Gesichtsausdruck wich einem zweifelnden.
    „Weißt du das denn nicht?“, fragte sie zurück.
    Beschämt schüttelte er den Kopf. „Nein. Ich weiß nichts mehr. Von dem Moment an, als ich dir den Ring gab. Ich habe mit Sam getrunken. Und zwar eindeutig zu viel. Ich war total betrunken!“, erklärte er.
    Nun sah Lisa ihn entsetzt an. Sie sagte nichts, doch ihre Augen sprachen Bände.
    „Wir haben doch nicht … du weißt schon. Wir hatten keinen Sex, oder?“, fragte er leise.
    Lisa antwortete nicht. Über ihre Wange rollte eine Träne.
    Sebastian fühlte sich furchtbar. Nicht wegen seines Katers, sondern wegen dem, was offensichtlich zwischen ihnen beiden gewesen war. Hatte er wirklich mit Lisa geschlafen?
    Ihre Stimme war leise, als sie antwortete. „Auch wenn du dich anscheinend nicht erinnerst. Wir hatten Sex. Drei Mal. Und es lag nicht an dir. Du gabst mir den Ring, unsere Hände haben sich berührt. Dann nahm ich all meinen Mut zusammen und habe dich geküsst. Zuerst wolltest du nicht, aber als ich anfing mich auszuziehen, standest du nur starr da. Du hast mir zugesehen, bis ich nackt war. Dann hast du gesagt, dass es dir leid tut und hast mich in die Arme gezogen.“
    Sie starrte auf den Fußboden. So als schäme sie sich, ihn anzusehen. Sebastian kam sich vor wie ein Volltrottel. Er stand vom Bett auf, sorgsam bedacht, das Laken mit sich zu ziehen. Langsam ging er zu ihr und hob dann ihr Kinn, damit sie ihn ansehen musste.
    „Lisa. Es tut mir leid, dass ich keine Erinnerung habe. Ich hoffe, dass ich dir nicht wehgetan habe. Und ich möchte nicht, dass wir beide uns jetzt dafür hassen.“
    Ihr Gesicht zeigte kaum Regung, Sebastian konnte nichts darin lesen.
    „Du hast mir nicht wehgetan. Im Gegenteil. Mir hat es gefallen. Und ich hasse dich nicht. Ich habe mich noch nie so wohlgefühlt wie heute Morgen. Der Ring meines Vaters erfüllt mich mit Kraft. Vom ersten Moment an, als ich ihn überstreifte. Und dann die Nacht mit dir. Ich bin wie neugeboren. Ich bin jetzt eine richtige Frau!“, erklärte sie.
    „Und was jetzt?“, fragte er.
    „Oh. Nicht das du denkst, ich halte uns jetzt für ein Paar. Wir sind keins und werden

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