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Feuer & Eis

Feuer & Eis

Titel: Feuer & Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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sofort.
    „Du musst mir nicht danken. Wir alle hier sind eine Familie. Und die Mitglieder von Familien halten zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Denn das ist es, was sie so stark macht.“
    Sam konnte ihr ja nicht großartig antworten, daher zwinkerte er ihr wieder zu. Doch Isa konnte sprechen.
    „Du hast recht. Noch niemand hat es so betrachtet oder ausgesprochen. Wir mögen ja ein zusammen gewürfelter Haufen verschiedener Wesen sein, doch wir sind eine Familie. Eine außergewöhnliche zwar, aber es ist so.“
    „Sag ich doch. Und jetzt habe ich einen furchtbaren Hunger“, Lisa rieb sich den Bauch.
    „Das ist normal. Dein Körper versucht, den Verlust zu regenerieren. Geh ruhig und plündere die Küche.“
     
    Nachdem Lisa gegangen war, blieb Isa wieder einmal mit Sam alleine im Zimmer zurück. Anthony hatte sich schon vor einiger Zeit leise davon geschlichen. Jetzt hieß es erneut warten, auf die kleinen Zeichen der Besserung, der Heilung.
    Die Minuten vergingen und Isa lag eng bei Sam. Sie umfasste seine Hände, sprach leise mit ihm. Dann tat sie etwas Unglaubliches. Sie sang. Für Sam.
    Staunend nahm er die Melodie in sich auf, begrüßte das wärmende Gefühl ihrer Stimme. So rein und klar. Die Töne erwärmten sein Herz, beruhigten die brennende Wut in seinem Inneren. Seit er in seinem Körper als Gefangener erwacht war und registriert hatte, dass auf ihn geschossen worden war, brodelte die rasende Wut wieder in seinen Eingeweiden. Seit er Isa begegnet war, hatte er die Wut nicht mehr mit solcher Wucht gespürt. Doch einmal, als er erkannte, dass der Mörder seiner Schwester mit Zerstörungswut nach Paris zurück gekehrt war. Nun sang seine geliebte Isa für ihn, mit solch einer starken Stimme, die ihm Wärme und Liebe gab. Das hatte er nicht erwartet, wo sie doch durch ihre Gabe ständig fror und das von Innen heraus. Das war der Nachteil, wenn man nach belieben Eis hervorbringen konnte, von irgendwo her musste es ja kommen. Anthony neckte sie oft und bezeichnete sie  als Eisklotz oder Kühlschrank.
    Jetzt zeigte sie ihre warme Seite. Sam wusste, dass Isa ihn liebte. Er liebte sie auch. Und gerade jetzt sogar so sehr, dass es beinahe schon wehtat.
     
    Als Isa zu singen begann, tat sie es aus einer Eingebung heraus. Rein intuitiv tat sie es, obwohl sie schon viele Jahre nicht mehr gesungen hatte. Sie wusste gar nicht mehr, warum sie es überhaupt aufgegeben hatte. Matalina hatte ihr immer gerne zugehört. Und auch Sam schien es zu gefallen. Seine Augen leuchteten und schienen nicht mehr ganz so schwarz zu sein. Also sang sie weiter. Ein Lied, dann noch eines und noch eines. Nur langsame Stücke, beruhigende Melodien die sie selbst gerne mochte. Sie merkte nicht wie die Zeit verging, hörte nicht, dass Anthony mit Layla ins Zimmer kam.
    „Es ist wundervoll, dass du für ihn singst“, sagte Layla und legte Isa sanft die Hand auf die Schulter.
    Abrupt beendete Isa ihren Gesang.
    „Ich habe euch gar nicht gehört“, entschuldigte sie sich.
    „Wir dich schon. Ich habe deine Stimme sofort erkannt. Du hast schon einmal gesungen, daher wusste ich, dass es deine Stimme ist“, sagte Anthony von der Tür aus.
    Isa sah ihn fragend an.
    „Daran kann ich mich gar nicht erinnern.“
    „Ich aber sehr wohl. Wir waren zusammen im Auto. Du, ich, Sam und Edna. In Berlin. Du sangst den Part von Rihanna mit. In dem Song I love the way you lie. Mein erster Gedanke war: Sie singt wie ein Engel. Und naja, du bist ja auch einer. Auch wenn du meistens ein Kühlschrank bist.“
    „Ha!“, rief Isa und warf ihm ihren Hausschuh entgegen.
    Der jedoch prallte an der Tür ab. Anthony war geistesgegenwärtig zur Seite gesprungen.
    „Wie geht es ihm?“, fragte Layla dann.
    „Ich hoffe besser. So genau habe ich nicht auf eine Veränderung geachtet. Gesagt hat er noch nichts“, meinte Isa achselzuckend.
    Doch dann drückte Sam ihre Hand, nur leicht aber deutlich spürbar.
    „Oh Sam. Es geht dir wirklich besser!“, rief sie freudig und hielt seine Hände fest umklammert.
    „Was ist?“, fragte Anthony.
    „Seine Hände. Er kann sie wieder bewegen!“
    „Na das nenne ich doch mal einen Fortschritt. Also kehrt langsam das Gefühl in den Körper zurück.“
    „Na dann wollen wir doch mal sehen, dass wir das auch noch verbessern können“, erklärte Layla und bot ihr Handgelenk an.
    Sam blickte sie fest an, als wenn er sich vergewissern wollte, ob sie sich auch sicher war.
    „Nun nimm schon. Anthony hat mir alles

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