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Feuer & Eis

Feuer & Eis

Titel: Feuer & Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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glaube, wir könnten hier deine Hilfe gebrauchen. Isa ist irgendwie, ich weiß nicht, nicht ansprechbar? Es dringt nichts so richtig zu ihr durch und Sam muss trinken!“, Leander sah sie fragend an.
    „Natürlich. Ich helfe gerne“, gab sie zurück.
    Layla kniete sich neben Isa und fuhr ihr beruhigend mit den Fingerspitzen über die Schläfen. Leise sprach sie auf Isa ein, beruhigte ihr aufgeregtes und erschüttertes Herz. Ihre Augen wurden wieder klarer und ihr Blick wieder scharf.
    „Oh Layla. Sam. Mein Sam!“, stöhnte sie.
    „Ich weiß. Du musst ihm jetzt helfen. Gib ihm deine Vene. Das wird ihn stärken.“
    „Ja. Aber, wie soll er denn beißen können! Sie doch nur, wie er da liegt!“, Isa klang verzweifelt.
    „Anthony, hilf ihr“, rief Edna ihm zu.
    „Für Sam“, sagte er betont deutlich.
    Dann stand er auf und hockte sich neben Isa.
    „Gib mir dein Handgelenk. Ich werde es öffnen, dann hältst du es Sam an die Lippen. Er wird schon trinken, keine Sorge.“
    Isa hielt ihm zitternd ihren Arm entgegen. Anthony griff nach ihrer Hand, zögerte kurz und zog sich das Handgelenk an den Mund. Einen kurzen Augenblick dachte er, seine Zähne würden ihm nicht gehorchen, doch dann verlängerten sie sich.
    Sachte stieß er die Fangzähne in das Gelenk und traf die Vene auf Anhieb. Ohne zu saugen ließ er los und drückte die offene Stelle auf Sams Mund. Dann beobachtete er. Zu Anfang tat sich nichts, keine Regung von Sam. Doch dann begann er zu schlucken. Allerdings nur das Blut, das von alleine in seinen Mund lief. Er saugte nicht, seine Lippen bewegten sich nicht. Doch ein Anfang war gemacht.
    „Halte deinen Arm so, für etwa zehn Minuten. Das Blut läuft nicht schnell und er kann nicht selbstständig trinken. Aber für den Anfang dürfte es genügen. Es wird ihn stärken, vertrau mir“, sagte Anthony leise zu Isa.
    Dann scheuchte er die anderen aus dem Zimmer.
    Niedergeschlagen trottete die Gruppe in die Küche. Die aufgelockerte Stimmung des Tages hatte sich in ein greifbares Grauen verwandelt. Als hätte niemand damit gerechnet, dass je so etwas geschehen könnte. Einer von ihnen war verletzt, sogar schwer!
    Anthony ging den anderen nach und ließ Sam und Isa ein wenig Zweisamkeit. Auch wenn Sam noch immer ein Gefangener seines Körpers war, wäre er sicherlich dankbar dafür, denn sein Geist war wach.
    Allesamt, wie sie in der Küche standen, waren schweigsam. Tief betroffen. Für die Neuankömmlinge Leander und Chris musste es ein großer Schock sein. Nun ja, jedenfalls wussten sie jetzt, auf was sie sich eingelassen hatten. Auch die anderen schienen es erst jetzt richtig zu begreifen.
    „Leander, ich habe nicht mitgezählt. Wie viele Silberkugeln waren es?“, wandte sich Anthony an ihn.
    „Zwölf.“
    „Ach Mist verdammter! So viele? Na, dann könnt ihr mal alle davon ausgehen, dass unser Freund Sam noch etliche Tage außer Gefecht gesetzt ist.“
    Daraufhin erklärte Anthony den anderen, was Silberkugeln mit einem Vampir anstellen. Und das ein Vampir, der in sich zwölf Kugeln hatte, überlebte … das war ihm noch nicht zu Ohren gekommen. Er wollte niemandem die Hoffnung nehmen, im Gegenteil. Denn durch Isas göttliches Blut würde Sam schnell wieder der Alte sein. Hoffentlich.
     
    Isa machte alles genau so, wie Anthony es ihr aufgetragen hatte. Sie ließ Sam trinken – oder schlucken, besser gesagt. Die ganze Zeit über beobachtete sie seinen Hals. Nach der vorgegebenen Zeit nahm sie ihr Handgelenk von Sams Mund weg. Danach griff sie unter ihn und hob ihn vom Boden auf.
    „Das sieht jetzt vielleicht komisch aus, wenn ich dich trage. Aber ich will dich nicht hier auf dem Boden lassen. Ich bringe dich rauf, in dein Bett“, sagte sie leise zu ihm.
    Sie hatte recht. Isa war zwar recht groß, aber auch sehr schlank. Und dann einen großen, kräftigen Mann von über einhundert Kilo zu tragen, das sah schon sehr eigenartig aus. Doch niemand sah die beiden.
    Die ganze Nacht über und auch den nächsten Tag hielt sie Wache an Sams Seite. Ab und an kam jemand der anderen vorbei, um zu sehen wie es ihm geht und um Isa etwas zum Essen zu bringen. Die ersten zwölf Stunden, nachdem Sam etwas von Isas Blut getrunken hatte, veränderte sich gar nichts. Dann begann es. Sam kam langsam wieder zurück. Er konnte seine Augen bewegen und für Ja und Nein entsprechend zwinkern. Nach weiteren Stunden, in denen es keine weitere Besserung gab, kam Anthony mit einem gewagten Vorschlag zu Isa.
    „Ich möchte

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