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Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Titel: Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mats Strandberg
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Mutter an.
    »Ich habe nichts erzählt, Nessa, wirklich.«
    »Woher sollte er es sonst wissen?«
    Nicke wedelt mit der linken Hand und zeigt auf seinen Ringfinger.
    Vanessa schaut auf ihren eigenen Finger. Die dünne, helle Linie, wo die Sonne die Haut den Sommer über nicht gebräunt hat. Natürlich. Erst jetzt wird ihr bewusst, wie offensichtlich das ist.
    Vielleicht hat Linnéa es vor dem Friedhof auch bemerkt. Vielleicht hat sie ihre Gedanken gar nicht gelesen.
    »Das nächste Mal hörst du einfach auf mich und Jannike«, sagt Nicke.
    »Ja, bitte, gib mir möglichst viele gute Ratschläge, wenn es um Beziehungen geht«, zischt Vanessa verächtlich. »Du bist ja so ein verdammt gutes Vorbild.«
    »Ich halte das hier nicht mehr aus!«, sagt Mama.
    »Nein, wer tut das schon?«, faucht Vanessa.
    Mama macht eine resignierte Geste mit den Händen und verschwindet ins Wohnzimmer. Ein paar Sekunden später lärmt der Fernseher. Nicke grinst Vanessa überheblich an und verlässt die Küche.
    Die rasende Wut in ihr wird immer größer, aber sie wagt es nicht, sie rauszulassen. Sie muss nachdenken. Ihre Gefühle ordnen. Sich entscheiden, was sie mit ihrem Geheimnis anfangen will. Ein für alle Mal.
    Vanessa verzieht sich in ihr Zimmer und hört das Piepen ihres Handys. Eine Nachricht von Evelina.
    SCHATZI , WIE GEHT ’S DIR ? CALL ME !!!
    Vanessa ist dankbar, dass Evelina und Michelle sich ihretwegen Gedanken machen. Wirklich. Aber seit sie den beiden heute Morgen in der Schule von Wille erzählt hat, kleben sie an ihr wie fürsorgliche kleine Blutegel.
    »Du hast doch nicht etwa gehofft, dass er dich anruft?«
    Vanessa dreht sich um und sieht Nicke in der Tür stehen.
    »Hau ab, du verdammter Widerling!«, sagt sie.
    Nicke macht einen Schritt in ihr Zimmer.
    »Pass bloß auf, mein Fräulein«, sagt er und kommt näher.
    Instinktiv will Vanessa zurückweichen, aber den Gefallen wird sie ihm nicht tun. Sie verschränkt die Arme.
    »Pass lieber selbst auf«, sagt sie leise. »Ich weiß, was du getan hast.«
    Er schnaubt und eine saure, biergetränkte Atemwolke streift ihr Gesicht. »Und was genau meinst du zu wissen?«
    Im Wohnzimmer applaudiert das Publikum begeistert. Nicke steht so nah, dass sein breitschultriger Körper Vanessas ganzes Blickfeld ausfüllt. Sie muss nach oben schauen, um ihm in die Augen sehen zu können.
    »Ich habe euch im Streifenwagen gesehen. Nette Kollegin hast du da. Sie hat ihre Sache gut gemacht, oder?«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst«, sagt er.
    Aber sein Blick flackert.
    »Es war nicht das erste Mal, stimmt’s?«, sagt Vanessa. »Und bestimmt auch nicht das letzte. Bist du deshalb heute Abend so spät nach Hause gekommen?«
    Und sie sieht ihm an, dass sie ins Schwarze getroffen hat. Sein Gesicht wird dunkelrot, und sie spürt, wie seine Körpertemperatur ein paar Grad steigt.
    »Du bist so unglaublich widerlich«, sagt sie und ihre Stimme bricht. »Wie kannst du Mama so was antun?«
    Etwas verändert sich in Nickes Augen. Es scheint kurz zu zögern.
    Im Fernsehen setzt eine Band ein. Mit Posaunen und Trompeten. Und Nicke entscheidet sich.
    »Es spielt keine Rolle«, sagt er. »Du kannst nichts beweisen. Weshalb sollte Jannike dir glauben? Sie weiß, dass du bereit wärst, dir sonst was auszudenken, nur um uns auseinanderzubringen.«
    »Das werden wir ja sehen«, sagt Vanessa.
    Sie wünschte, sie würde überzeugter klingen. Stärker.
    »Wenn du mich fragst, vergiss lieber, was du gesehen hast«, sagt Nicke. »Sonst wird es für dich nur schlimmer werden. In dieser Familie hast du jedes Vertrauen verspielt. Hast du das immer noch nicht begriffen, du kleine Schlampe?«
    Er wendet sich ab, um zu gehen, und erstarrt mitten in der Bewegung.
    Mama steht in der Tür. Stumm und kalkweiß. Ihre Augen sind groß und leer, als hätte sie alle Lebenskraft verloren.
    »Jannike …«, sagt Nicke.
    »Herrgott«, sagt Mama. »Ich komme mir so unfassbar dumm vor.«
    »Jannike, beruhige dich. Sie versucht nur zu zerstören, was …«
    »Ich hätte es wissen müssen«, murmelt Mama und schaut zu Boden.
    Ihre Stimme ist tonlos.
    »Du willst ihr doch wohl nicht glauben?«, sagt Nicke so laut, dass es zwischen den Wänden hallt.
    Mama hebt den Kopf und dieses Mal ist ihr Blick entschlossen.
    »Raus hier«, sagt sie.
    »Seit wann, verdammt, stehst du auf ihrer Seite?«, brüllt Nicke.
    Im Zimmer nebenan ist Melvin aufgewacht und fängt an zu rufen. Vanessa will zu ihm gehen. Aber das würde bedeuten,

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