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Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Titel: Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mats Strandberg
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alle rein.
    Inez ist eine der besten Lehrerinnen am Engelsfors Gymnasium. Sie ist zwar ziemlich klein geraten, aber niemand legt sich mit ihr an. Jetzt teilt sie zügig Kopien mit den Arbeitsaufträgen für die Laborstunde aus.
    »Heute arbeitet ihr mit Säure, also denkt an die Regel«, sagt sie. »Immer erst das Wasser, dann die Säure – und nie andersrum!«
    Alle ziehen ihre Laborkittel und Schutzbrillen an und holen ihre Ausrüstung. Minoo kommt mit Anna-Karin und Levan in eine Gruppe.
    Minoo hat gerade nach dem Behälter mit Sauerstoff gegriffen, als ein Schrei durch den Raum gellt.
    Die ganze Klasse dreht sich um.
    Hanna A. und Hanna H. kreischen hysterisch, aber es ist die dritte Person in ihrer Laborgruppe, die am lautesten brüllt. Kevin.
    »Es hat gespritzt!«, schreit Hanna A. »Er hat Säure abbekommen!«
    »Verdammte Scheiße!«, brüllt Kevin. »Ich hab doch alles richtig gemacht!«
    »Das stimmt!«, schreit Hanna A. »Ich habe aufgepasst!«
    Hanna H. sagt nichts. Sie heult nur.
    Inez stürzt zu ihnen, packt Kevins Laborkittel und zerrt ihn zur Notdusche. Sie zieht den Handgriff und Kevin ist in Sekundenschnelle durchnässt.
    Minoo lässt den Blick über das Chaos in der Klasse schweifen. Alle sehen geschockt aus.
    Nein.
Fast
alle. Viktor steht ganz hinten im Klassenzimmer und setzt seinen Versuch fort, ganz ruhig, als wäre nichts passiert. Aber ein kleines Lächeln kann er nicht verbergen.

    »Also echt, der arme Kevin«, sagt Felicia und stellt ihr Tablett neben Robin auf den Tisch. »So, so schrecklich!«
    Ida spießt ein paar Maiskörner mit der Gabel auf. Alles, was Felicia heute sagt oder tut, geht ihr ungeheuer auf die Nerven. Felicia hat sich sowohl Lidschatten als auch Eyeliner ins Gesicht geschmiert und noch dazu das Oberteil angezogen, das sie selbst ihr »Schnuckitop« nennt.
    »Ich glaube nicht, dass es gefährlich war. Er hat das Zeug ja nur auf die Hand bekommen«, sagt Erik.
    Unter dem Tisch streichelt er Idas Knie. Sie lässt ihn.
    »Aber trotzdem«, beharrt Felicia und nimmt eine Scheibe Knäckebrot von Julias Tablett. »Stellt euch mal vor, sie müssten ihm die Hand amputieren. Dann würde er so eine eklige Plastikhand bekommen. Vielleicht ist es ja auch eine von diesen Säuren, die sich einfach immer weiter durchfressen. So was gibt es echt.«
    »Wow, man könnte glatt meinen, du hättest Ahnung von Chemie«, sagt Ida und die anderen lachen.
    Felicia verstummt und fängt an, ihr Knäckebrot in winzig kleine Stückchen zu brechen, die sie nach und nach in sich hineinmümmelt.
    »Jedenfalls ist es echt ein Glück, dass Kevin so tolle Freunde hat«, sagt sie nach einer Weile und lächelt Robin an.
    »Man tut, was man kann«, sagt er und lächelt zurück.
    »Manchmal wäre ich lieber ein Junge«, sagt Julia. »Mädchen sind immer so falsch.«
    Ida will gerade etwas erwidern, als ihr Mund trocken wird wie Sandpapier. Kopfschmerzen pochen hinter ihren Augen. Brandgeruch kitzelt sie in der Nase.
    Sie weiß genau, was da versucht, in sie einzudringen, Besitz von ihr zu ergreifen. Und jetzt hat sie einen Namen dafür.
    Matilda.
    Nein, nein, nein! Nicht hier! Nicht jetzt!
    Sie kneift die Augen zu und bietet ihre ganze Verteidigung auf. Sie spürt, wie die andere versucht, Zugang zu bekommen, aber dieses eine Mal gelingt es Ida, sie zurückzudrängen. Einen Augenblick später ist Matilda verschwunden.
    Erst da wird Ida bewusst, wie still es am Tisch geworden ist.
    Sie öffnet die Augen. Die anderen starren sie an.
    »Was ist mit dir, Ida?«, fragt Julia, mit einer Stimme die freundlich wirken soll, aber viel eher ängstlich klingt. »Tut dir was weh?«
    »Nur Kopfschmerzen«, sagt Ida und schiebt energisch Eriks Hand von ihrem Knie.

    Linnéa drängelt sich an ein paar Zehntklässlern vorbei, die rauchend am Schultor stehen. Sie sehen so jung aus. Auf der anderen Seite verblüfft es Linnéa beim Blick in den Spiegel manchmal auch, wie jung sie selbst wirkt. Innerlich fühlt sie sich schließlich uralt.
    Die Luft ist heute eine Spur kühler. Nicht genug, um es erträglich zu machen, aber wenigstens ein bisschen weniger unerträglich. Sie geht in Richtung Zentrum, kommt an Leffes Kiosk vorbei, vor dem Leffe selbst auf einem Plastikstuhl sitzt und Pfeife raucht.
    Linnéa kreuzt durch die Häuserschatten vorwärts, um der Sonne auszuweichen. Sie steckt sich ihre letzte Zigarette an. Als sie die Rückseite der Citygalerie erreicht hat, bleibt sie stehen.
    Die Bank, auf der ihr Vater sonst oft

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