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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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rauchst du noch eine. Man wird denken, dass du deshalb nach Rauch riechst. Du kriegst einen auf den Deckel, und niemand fragt weiter nach.« Kenny zog auch Streichhölzer hervor. »Komm, gib mir eine Kippe, ich mach sie für dich an. Deine Hände zittern so, dass du uns noch die Bude abbrennst.« Kenny zog die Brauen zusammen. »Und jetzt reg dich ab. Alles wird gut.«
    Nein,
dachte Austin dumpf und fuhr leicht vor der Flamme des Streichholzes zurück.
Es kann niemals wieder gut werden.

[home]
3. Kapitel
    Montag, 20. September, 4.30 Uhr
    O livia traktierte den Sandsack mit kurzen raschen Boxhieben. Längst schmerzten ihre Knöchel, aber der Schmerz war besser als der Aufschrei, den sie zu unterdrücken versuchte, seit sie Mrs. Henry Weems schluchzend in ihrem Haus zurückgelassen hatte.
Mein aufrichtiges Beileid, Ma’am.
    Der grunzende Bodybuilder neben ihr zog sein Programm durch, ohne sich um sie zu kümmern, weshalb sie gern so früh trainieren ging. Die Leute, die zu dieser Zeit kamen, wollten schwitzen und nicht gesehen werden. Das bot ihr eine gewisse Anonymität.
    Es gab Tage, an denen sie sich nach Anonymität sehnte. Und nach Abstand, vor allem, wenn sie wieder einmal Angehörigen eines Opfers ihr Beileid ausgedrückt und sie zum Weinen gebracht hatte. Eltern, Geschwister, Partner.
    Wir haben die Überreste Ihrer Tochter in einem Massengrab gefunden. Nein, Sie können sie nicht sehen. Mein aufrichtiges Beileid.
Was für ein unzulängliches Gefasel. Und es hörte niemals auf.
Ihr Mann ist tot. Er ist von einem Brandstifter erschossen worden. Mein aufrichtiges Beileid.
    Wieder stieg die Frustration in ihr auf, und wieder prügelte sie auf den Sack ein, bis sie schließlich erschöpft dagegen sank. »Mein elend aufrichtiges, verdammt nutzloses Beileid«, murmelte sie.
    »Komm wieder runter, Tiger.«
    Olivia schauderte beim Klang der ruhigen Stimme. »Was tust du denn hier?«, fragte sie misstrauisch. Paige Holden trat normalerweise erst um acht ihren Dienst an. Was ebenfalls ein Grund dafür war, weshalb Olivia früher gekommen war.
    »Aufpassen, dass du den anderen noch was von Jasper übrig lässt«, gab Paige trocken zurück.
    Olivia löste sich von dem Sandsack, der nach jeder gescheiterten Beziehung den Namen von Paiges jeweiligem Ex trug. »Also diesmal Jasper?«, fragte sie. Olivia hatte längst aufgegeben, sich jeden der zahlreichen Freunde zu merken, denen Paige während ihrer fünfzehnjährigen Freundschaft den Laufpass gegeben hatte. »Was hat Jasper getan?«
    »Hat mich mit der Rechnung sitzenlassen, als er zum allerletzten Mal während des Dinners zu einem Klienten davongeeilt ist.«
    Olivia konnte immer wieder nur staunen, wie dumm sich eigentlich kluge Frauen benahmen, wenn es um Männer ging.
Was wohl für alle Anwesenden gilt.
»Rinderfilet und eine Hundert-Dollar-Flasche Rotwein?«
    »So ungefähr.« Paige zuckte mit den Schultern. »Wo wir gerade beim Essen sind – wann hast du das letzte Mal etwas zu dir genommen, du Hungerhaken?«
    Olivia warf ihr einen giftigen Blick zu. »Gestern Abend.«
    »Und was gab’s?«, hakte Paige nach.
    Olivia schloss die Augen und flehte innerlich um Geduld. »Salat.«
    Paige holte einen Power-Riegel aus ihrer Tasche. »Du brauchst Proteine, auch wenn’s kein Fleisch ist.«
    Olivia nahm den Riegel in dem Wissen, dass er nach Pappe schmecken würde. Seit der Grube schmeckte alles nach Pappe. Fleisch war besonders schwer verdaulich, und allein der Gedanke daran brachte die Erinnerungen zurück. Gewebe, das vom Knochen fiel. Sie schüttelte den Kopf, um ihn freizubekommen.
    »Was tust du hier?«, fragte Olivia wieder.
    »Ein kleiner Vogel hat mir zugezwitschert, dass du hier bist und Jasper die Füllung herausprügeln willst.«
    Olivia warf einen Blick über die Schulter zu dem Muskelmann hinter der Theke, der sie verstohlen beobachtete. Ertappt senkte Rudy den Blick und musterte interessiert ein Anmeldeformular. »Elender Verräter«, murmelte Olivia.
    »Ich ziehe es vor, ihn als vertrauliche Quelle zu bezeichnen«, sagte Paige, dann schnupperte sie an ihr. »Du riechst wie ein Kamin. Was war heute Nacht los?«
    »Brandstiftung. Zwei Tote«, sagte Olivia, um nicht mehr zu verraten, als auch die Presse wusste.
    Aber Paige kannte sie schon zu lange. »Und du musstest die Familien benachrichtigen.«
    »Nur eine. Bisher jedenfalls.«
    Paige verzog das Gesicht. »Der andere ist nicht identifiziert?«
    »Eine Sie.« Olivia schluckte, als sie das blasse Gesicht

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