Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
erschossen.«
    Einen Moment lang starrte Eric verdattert auf den Bildschirm. Erschossen? Nein! Albert hatte ihn niedergeschlagen. Nur niedergeschlagen. Keiner von ihnen besaß eine Waffe. Was war passiert?
    Er zuckte heftig zusammen, als das Handy auf dem Tisch neben ihm surrte. Er starrte es an, wartete. Aber worauf? Verdammt, wenn er das gewusst hätte. Aber sein Herz schlug hart, und als er nun die Hand nach dem Telefon ausstreckte, bewegte er sich wie in Zeitlupe. Er klappte es auf, und die Luft gefror in seinen Lungen, als er die SMS las.
    ich weiß, was ihr getan habt
    Eric starrte noch immer auf das Display, als das Handy erneut surrte und ein zweiter Text erschien.
    brauchst du beweise?
    Darunter ein Link, und mit wachsender Furcht klickte Eric ihn an. Ein Video. Er sah sich selbst und die drei anderen, wie sie auf das brennende Gebäude blickten. Dann schwenkte die Kamera auf das Fenster, hinter dem das Mädchen den Mund zu jenem stummen Schrei aufriss, der noch immer Erics Bewusstsein ausfüllte. Dann wieder ein Schwenk zurück, und er nickte Albert zu, während sie den sich wehrenden Joel festzuhalten versuchten. Albert schlug zu, Joel sackte zusammen, und sie schleiften ihn weg. Das Video hatte ungefähr dreißig Sekunden gedauert.
    Aber es hatte gereicht. Sie waren beobachtet worden. Sie waren am Ende.
    Irgendwie schafften es seine bebenden Finger, Wörter einzugeben.
Wer bist du?
    dein meister
    Nun zitterte er am ganzen Körper.
Was willst du?
    keine angst, erfährst es früh genug. adresse kommt, wenn es so weit ist. rede mit keinem. ja oder nein?
    Er konnte nicht denken. Nicht atmen. Nur aufs Display starren.
    Eine Minute später eine neue Nachricht.
    geduld bald am ende. lust auf knast? bist’n süßer kerl. lass die seife nicht fallen. ja oder nein?
    Eric rang um Luft, doch mit jedem Atemzug schien ihm übler zu werden. Es konnte nur eine Antwort geben.
Ja,
tippte er ein und klappte das Handy zu. Er erhob sich und legte das Telefon bedächtig auf den Tisch zurück. Dann rannte er ins Bad und übergab sich.
     
    Er setzte sich in seinem Sessel zurück und grinste breit, als Erics Antwort auf dem Display erschien. Ja. Natürlich sagte er ja. »Friss das, reiches Söhnchen. Dein Hintern gehört mir.«
    Montag, 20. September, 3.30 Uhr
    Austin Dent erstarrte, ein Bein bereits über dem Fensterbrett, als das Licht der Taschenlampe ihn blendete. Seine Hand fuhr durch die Luft. »Stopp!«
    Austin kletterte durchs Fenster und schloss es wieder. Er hatte keine Lust auf die dummen Fragen seines Zimmergenossen, aber es sah nicht so aus, als würde Kenny ihn in Ruhe lassen.
    Kenny wedelte mit dem Finger hin und her. »Wo warst du?«
    Austin legte sich aufs Bett und ignorierte ihn, aber Kenny kümmerte es nicht. Er schnupperte. »Wonach riecht es hier? Qualm? Feuer?«
    »Halt die Klappe.« Austin vergrub das Gesicht im Kissen. Er konnte den Rauch auf seiner Haut riechen. Alle Leute im Wohnheim würde es riechen. Und Bescheid wissen. Alle.
    Es spielte keine Rolle. Tracey war tot.
    O Gott.
Ein Schluchzen baute sich in seiner Brust auf, und er kämpfte es nieder, doch dann brach es aus ihm heraus und seine Schultern begannen zu beben.
Sie ist tot. O Gott. Ich habe versprochen, auf sie aufzupassen, und jetzt ist sie tot!
    Das Etagenbett wackelte, als Kenny herunterkletterte und ihm auf die Schulter klopfte. »Was ist passiert?« Sein Blick war verängstigt.
    Austin rollte sich herum, so dass er seine Hände bewegen konnte. »Du darfst niemandem etwas verraten.«
    »Was verraten?«
    »Dass ich weg war. Dass ich durchs Fenster gekommen bin. Dass ich nach Rauch rieche.«
    Das schien Kenny noch mehr zu ängstigen. »Verdammt, was hast du angestellt?«
    Austin schüttelte den Kopf. »Du bist mein Freund. Du musst mir helfen!«
    Kenny blickte einen Moment lang ins Leere. Dann stand er auf und öffnete das Fenster. »Sieh zu, dass du den Geruch loswirst.«
    »Aber morgen riechen die anderen es bestimmt immer noch.« Panik drückte gegen Austins Brust. »Was soll ich nur tun?«
    Kenny hob eine Ecke der Matratze an und zog eine plattgedrückte Schachtel Zigaretten hervor. »Hast du etwas getan, das schlimmer ist als heimlich rauchen?«
    Austin dachte an Tracey in der Falle. An den toten Wachmann und den Kerl, der ihn erschossen hatte. Niedergeschmettert nickte er und erkannte sogar im Dunkeln, dass Kenny zurückfuhr.
    »Rauch eine.« Kenny nickte ihm zu. »Tu’s am Fenster, damit der Rauchmelder nicht angeht. Morgen früh

Weitere Kostenlose Bücher