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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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plus Brandstiftung recherchiert.«
    Barlow rieb sich müde mit der Hand über die Augen. »Und dabei sind Sie auf SPOT gestoßen:
Societus Patronus Orbis Terra.
«
    »Die Gemeinschaft der Erdenschützer«, murmelte Dr. Donahue.
    Olivia lehnte sich zurück. Das ungute Gefühl hatte sich soeben verschlimmert. »Ökoterroristen? Oh, Mann!«
    »Die die lateinische Grammatik nicht beherrschen«, sagte Donahue zu sich selbst, doch dann betrachtete sie die Gesichter am Tisch. »Interessanter Aspekt für das Profil.«
    »Mal abgesehen von der Grammatik«, sagte Abbott. »Mit wem haben wir es hier zu tun?«
    »Mit einer Gruppe Umweltaktivisten, von der wir dachten, dass sie sich aufgelöst hätte«, erwiderte Barlow. »Sie waren vor allem Anfang der Neunziger aktiv. SPOT operierte über das führungslose Widerstandsmodell: kleine Zellen, die anscheinend weder Verbindungen untereinander hatten noch einem übergeordneten ›Chef‹ gehorchten. Sie prangerten die kommerzielle Ausbeutung von natürlichen Lebensräumen an, Lebensräume wie das Feuchtbiotop, an dessen Rand der Wohnkomplex gebaut worden ist.«
    Abbott beugte sich vor und stützte das Kinn auf seine ineinandergeschobenen Finger. »Wie sind sie vorgegangen?«
    »Eigentlich schlau«, antwortete Barlow. »Sie setzten elektronische Zünder ein, um das jeweilige Objekt in Brand zu setzen, und ließen stets einen Glasglobus zurück, allerdings war der nie mit Gel beschmiert. Meistens war er in feuerfestem Material eingeschlagen, gern in Reststücken aus der Schutzausrüstung von Berufsfeuerwehrleuten.«
    »Das heißt, sie wollten, dass man den Globus findet«, murmelte Olivia. »Und zwar intakt.«
    »Ganz genau«, gab Barlow zurück und runzelte die Stirn. »Nur hatten sie die Angewohnheit, immer – und zwar wirklich immer – wenige Minuten nach Eintreffen der Feuerwehr Kontakt mit den Nachrichtensendern aufzunehmen.«
    »Das ist in diesem Fall nicht geschehen«, stellte Kane fest. »Warum nicht?«
    Barlow schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Es waren auch nie Waffen im Spiel.«
    »War das eine vorausschauend geplante Tat?«, fragte Olivia.
    »Teilweise. Zum Beispiel die Kameras auszuschalten und die Sprinkleranlage abzudrehen. Jemand hat nachgedacht. Auch sich den Dienstplan und die Route der Wachleute anzusehen und die Tatsache, dass alle Feuerschutztüren offen standen, deuten darauf hin. Wenn das Mädchen über das Treppenhaus zu entkommen versucht hätte, hätten Hitze und Qualm sie daran gehindert. In anderen Bereichen waren die Täter wiederum unglaublich dumm. Der Teppichkleber ist beispielsweise hochgradig entflammbar. Das Feuer wird sich rasend schnell ausgebreitet haben, und eigentlich ist es ein Wunder, dass sie es lebend hinausgeschafft haben. Der Modus Operandi von gestern Nacht passt nicht zu ihrer üblichen Vorgehensweise.«
    »Was genau willst du damit sagen?«, fragte Olivia. »Dass sie unter neuem Management wiedereröffnet haben?«
    Barlow hob die Schultern. »Vielleicht. Könnte aber ebenso gut nur Fassade sein: Jemand weiß von SPOT und nimmt die Gemeinschaft als Deckmantel für das eigentliche Motiv.«
    »Könnte aber auch genauso gut Wunschdenken sein, und wir haben es tatsächlich mit Ökoterroristen zu tun«, schaltete sich Kane ein.
    »Was bedeutet, dass wir das FBI benachrichtigen müssen.«
    Olivia presste die Kiefer aufeinander. »Ich habe Henry Weems’ Witwe sagen müssen, dass er nie mehr wieder nach Hause kommen wird. Weems war MPD , also einer von uns. Wer immer ihn erschossen hat, gehört uns.«
    »Dem stimme ich zu«, sagte Abbott. »Im Augenblick sollten wir aber wenigstens bei den Feds nachfragen, ob es zu dieser Gruppe etwas Neues gibt. Wenn das Öko-Spinner sind, will ich nicht um einen Kopf kürzer gemacht werden, weil ich vermeintlich wichtige Informationen zurückgehalten habe. Sollten diese SPOT -Kerle sich allerdings bekennen,
müssen
wir die Feds ins Boot holen. Keine Diskussion.«
    Er hatte ja recht, Olivia wusste es, und sie wusste auch, dass sie sich viel zu emotional verhielt. »Keine Diskussion, versprochen. Im Übrigen wiegen die Unterschiede schwerer als die Gemeinsamkeiten.«
    Barlow runzelte noch immer die Stirn. »Nicht unbedingt. Es gibt noch eine Parallele. Beim letzten Brand vor zwölf Jahren starb eine Frau. Niemand hätte sich in dem Gebäude aufhalten dürfen, aber die Frau hatte Überstunden gemacht und war an ihrem Schreibtisch eingeschlafen. Nach diesem Ereignis tauchte die Gruppe ab. Man nahm an, dass

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