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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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der Suche nach Schwachstellen den Boden ab. David tat dasselbe mit seinem Halligan-Tool, einer Art Brecheisen, und gemeinsam bewegten sie sich auf den rückwärtigen Teil des Gebäudes zu. In jeder Etage gab es sechs Wohnungen, aber die Wohnungen auf dieser Seite hatten am meisten Schaden genommen. »Ich denke, ab hier ist der Boden begehbar«, sagte Jeff. »Wir können Barlow reinlassen.«
    Micah wartete im Türrahmen. Er trug Helm und schwere Stiefel, war aber ansonsten wie ein Detective gekleidet. Der Zipfel seiner gelben Krawatte ragte aus der Jacketttasche hervor. In der einen Hand hielt er eine Kamera, in der anderen eine Lampe. Er hatte sich vorsichtig bewegt und nur die Stellen betreten, die David und Jeff als sicher erklärt hatten.
    Und er hatte kein Wort mehr zum Thema Olivia gesagt, wofür David ihm dankbar war. Hier drin lauerten noch zu viele Gefahren, als dass er es sich leisten konnte, über etwas anderes nachzudenken als seinen Job.
    Was er sich jedes Mal gesagt hatte, wenn er sich wieder einmal dabei ertappt hatte, wie er an sie dachte. Er fragte sich, wieso Micah Barlow glaubte, Olivia ginge ihn etwas an und ob die beiden etwas miteinander gehabt hatten. Was er sich nicht vorstellen wollte. David verzog das Gesicht. Zu spät. Natürlich hatte er das Bild jetzt im Kopf.
    Falls Micah und Olivia etwas miteinander gehabt hatten, dann schien es zumindest vorbei zu sein. David hatte sie gut genug im Auge behalten, um das zu wissen. Aber was, wenn es jemand anderen gab?
Dann lasse ich sie eben in Frieden.
    Und was, wenn es zwar niemanden gibt, sie dich aber einfach nicht will?
In Anbetracht der Tatsachen war das die wahrscheinlichere Erklärung.
    »Wohin darf ich treten?«, rief Micah vom Türrahmen aus.
    »Der Boden ist fest, gibt aber etwa einen halben Meter von dem Loch entfernt nach.«
    Micah kam näher, blickte auf, dann wieder hinab, genau wie David es getan hatte. »Verdammt. Da haben Sie aber Glück gehabt.«
    »Ja, schon verstanden«, gab David zurück. »Hier drüben war das, was Sie sehen wollten. Der Kleber für das Dämmmaterial wurde hier ausgekippt.« David deutete auf die Zickzacklinie, die von der Tür bis zum Loch und bis in die hinteren Zimmer führte. »Dasselbe Muster haben wir im ersten Stock gefunden. Ich denke, eine Spur reichte von der Tür bis hier, wo sie sich mit einer zweiten von den entlegenen Wänden traf.«
    »Scheint logisch«, bemerkte Micah, der filmte. »Wahrscheinlich wurden die Kanister hier, wo der Boden nachgegeben hat, fallen gelassen. Hier hätte das Feuer dann heißer gebrannt. Der Manager sagt, die Teppichrollen hätten hier gelegen, und zwar auf jeder Etage an derselben Stelle. Mit Wasser vollgesogen wären die Rollen allein schwer genug gewesen, um von oben durch die Decken zu krachen. Und als der Boden hier unten auch noch zusammenbrach, sind alle Teppiche in den Keller gefallen.«
    Einen Augenblick lang glaubte David, Micah würde sich an den Rand des Lochs wagen und dort filmen, aber er blieb in der sicheren Zone stehen. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Jeff, der offenbar eine Warnung hatte hervorstoßen wollen, den Mund wieder schloss. Es hatte nicht vieler Einsätze mit Jeff bedurft, um David klarzumachen, dass sein Partner in Gegenwart von Cops sehr gereizt reagierte.
    »Nachdem sie den Kleber ausgekippt hatten, warfen sie die Kanister zur Seite.« Er zeigte mit dem Halligan auf die entsprechende Stelle, während Micah unablässig filmte. »Zwei Kanister hier, oben zwei weitere, ungefähr am gleichen Platz. Mit dem, den wir am Eingang gefunden haben, sind es insgesamt fünf. Einer pro Etage wäre schon zu viel gewesen. Wir haben es hier mit Amateuren zu tun.«
    »Ja, damit haben Sie wohl recht.« Micah nahm die Kamera vom Auge. »Sonst noch etwas?«
    »Wir arbeiten uns nach draußen«, sagte Jeff, setzte sich wieder in Bewegung und klopfte den Boden ab.
    David tat es ihm nach, hielt aber an, als sein Halligan auf etwas Weiches stieß und er das Knistern von verkohltem Papier hörte. »Schau mal.«
    Jeff seufzte. »Als du das das letzte Mal gesagt hast, musste ich dich vor dem Sturz in die Tiefe retten.«
    Aber David war schon in die Hocke gegangen und beleuchtete seinen Fund mit der Lampe. »Ein Rucksack. Oder was davon übrig ist.«
    »Wir schaffen ihn ins Labor«, sagte Micah. »Vielleicht finden die Kollegen ja etwas Brauchbares.«
    Jeff stieß den Rucksack behutsam an, woraufhin er an der Seite auseinanderfiel. »Na, dann viel Glück damit. David, was

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