Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)
unbewohnbar sein.«
Fi nch betrachtet ihn mit seinen scharfen und klugen Augen. »Das ist realisierbar. Sollten Sie allerdings auf die Entfernung der anderen Mieter keinen allzu großen Wert legen, und wenn die Immobilie nicht in Mitleidenschaft gezogen werden darf – wovon ich ausgehe – dann fallen endgültig vernichtende Maßnahmen, wie beispielsweise ein Brand ...«
Hastig geht Andrew dazwischen, als er an die Kinder denkt. »Nein! Nichts, was Leben gefährden könnte. Ich möchte nur, dass besagtes Appartement unbewohnbar ist.«
Mit gerunzelter Stirn überdenkt der ältere der beiden Männer diesen Einwurf. »Die Inszenierung eines Wasserschadens wäre eine Option«, meint er schließlich zögernd. »Obwohl sich die Schäden immer erst langfristig als verheerend erweisen. Natürlich kommt auch ein fingierter Einbruch in Betracht. Die ... Person wird ihre Wohnung verwüstet vorfinden. Niemand betritt einen Raum, der demoliert wurde und in dem sich unter Umständen noch die Täter befinden. Und mit Sicherheit keine ... Frau?« Wieder trifft Andrew dieses forschende Mustern.
Der nickt. »Letzteres sagt mir mehr zu. Bis zum späten Nachmittag muss das erledigt sein.«
»Es handelt sich um die Flower Sieben?« Finchs scharfer Blick offenbart nicht die geringste Wertung, ebenso wenig wie Andrews.
»Exakt.«
»In Ordnung.«
»Als Nächstes will ich Smith so komplikationslos wie möglich aus dem Unternehmen entfernen.«
Der Alte hebt die Schultern, wie immer total unbeeindruckt. »Diesbezüglich sehe ich die wenigsten Schwierigkeiten.«
»Soll heißen?«
Er lehnt sich zurück. »Mr. Smith ist kein Mann, der diffizil agiert. Entsprechende Indizien liegen mir bereits in ausreichender Menge vor.«
Das ist endlich einmal eine positive Nachricht. »Wie stehen die Dinge in Dallas?«
»Keine Probleme, Sir.«
Masterfrage: »Gibt es neue Erkenntnisse im Fall Kent?«
»Es existieren weder Polizeiakten noch Protokolle über Krankenhausaufenthalte, abgesehen von einigen Behandlungen in der Notaufnahme.«
Andrew schaut auf. »Bitte?«
Beschwichtigend hebt Finch die Hände. »Nie etwas Ernsthaftes. Kleinere Verletzungen. Sieht mir eher nach jemandem aus, der zu Missgeschicken neigt.«
Ja, damit hat er den Nagel auf den Kopf getroffen ...
»Außerdem scheint sie an Asthma zu leiden.«
So werden ihre Anfälle entschuldigt? Wie clever! Wieder findet Andrew nur das bestätigt, wovon er persönlich bereits seit Jahrzehnten überzeugt ist: Ärzte gehören alle einer Sekte an. Sie sind nichts anderes als Dilettanten, die sich einer eigenen, für die ungebildeten unter den gewöhnlichen Menschen unverständlichen Sprache bedienen, um zumindest den Eindruck zu erwecken, auch nur die entfernteste Ahnung von dem zu haben, was sie tun. Was natürlich keineswegs der Realität entspricht!
Asthma! Perfekt!
Düster starrt er vor sich hin, dann fällt sein Blick eher zufällig auf den Sicherheitschef und er besinnt sich. »Das war zunächst alles.«
Finch leert seine Tasse und erhebt sich. »Ich benachrichtige Sie, sobald die Angelegenheit erledigt ist.«
Andrew ist gleichfalls aufgestanden, denn er hat nicht die Absicht, den Fetten mit Miss ich habe den Angestellten meines Bosses angelächelt, und mir dafür jede Menge Ärger eingehandelt, Kent allein zu lassen. Wenn der alte Mann über das unübliche Benehmen seines Chefs verwirrt ist, kann er das hervorragend überspielen. Als die beiden ins Vorzimmer treten, bedenkt Finch das Mädchen mit einem knappen Nicken. »Miss Kent.«
Sie lächelt nicht. »Auf Wiedersehen, Sir.«
Erst, nachdem sich die Tür hinter dem Dicken geschlossen hat, begibt Andrew sich wieder an seinen Schreibtisch, ohne Josie die geringste Aufmerksamkeit zu schenken. Schließlich hat sie ihn verärgert! Das Büro jedoch lässt er offen stehen. Noch einmal wird er sie nicht unbeaufsichtigt lassen.
Das ist ihm zu riskant.
In den kommenden zwei Stunden kümmert Andrew sich intensiv um Smiths Memo.
Im Grunde ist es tatsächlich nicht von Relevanz, doch er ist der Ansicht, diesmal besonders sorgfältig die Arbeit seines Noch–Mitarbeiters überprüfen zu müssen. Abgesehen von seinem Zorn, rein objektiv betrachtet ist das, was dieser Stümper abgeliefert hat, schlicht und ergreifend eine Sauerei. Die Daten wurden wahllos und ungeprüft zusammengetragen, sind teilweise unvollständig und in keinem Fall mit Fakten belegt. Andrew kann sogar exakt nachvollziehen, wann er dieses Machwerk erstellt hat. Demnach
Weitere Kostenlose Bücher