Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)
wollen kann keine Rede sein!«
Das kommt so heftig, dass Andrews Stimmung sofort umschlägt. Mit zur Seite geneigtem Kopf betrachtet er sie. »Das glaube ich dir nicht ...«
Josies Stirn legt sich in tiefe Zornesfalten. »Darauf darfst du wetten, denn sollte ich jemals einen von euch Sc...«
Bevor sie weitersprechen kann, hat er sie auf seinen Schoß gezogen. Die Ablehnung ist sofort vor Ort, aber zuverlässig auch das andere. »Ich glaube es nicht«, wiederholt er ein wenig störrisch und seufzt dann verhalten. »Ich liebe es, wenn du so bei mir sitzt. Das solltest du immer tun.«
Sie antwortet nicht, unternimmt jedoch auch keine Versuche, sich von ihm zu befreien. Ihre Hände befinden sich auf Andrews Schultern, doch schiebt sie ihn nicht von sich.
Ihm fällt ein, dass sie ihm noch etwas schuldet und bevor Andrew es erwägen kann, hat er seinen vordringlichsten Wunsch bereits geäußert. Er ist ohnehin seit Neuestem ständig präsent. »Küss mich!« Er hält die Luft an, hebt aber im nächsten Moment herausfordernd den Blick und ist erfolgreich.
Sie will es! Neben dem Hass ist da nämlich tatsächlich auch das andere. Die Frage ist, ob Josephine Kent einsieht, dass sie sich danach sehnt. Wenn nicht – nein, er wird jetzt nicht darüber nachdenken, was in diesem Fall geschieht oder wie er dann möglicherweise reagieren soll. Gleiches gilt für die Möglichkeit, sollte sie mal wieder das Atmen einstellen. Trotzdem will ihm einfach nicht gelingen, diese Gefahr weit genug zu verbannen, um nicht permanent unter der Angst zu leiden.
Mist!
In Josies Miene spiegelt sich das wider, was in ihrem Innern vorgeht. Soll ich oder soll ich nicht? Und Andrew ertappt sich dabei, dass er sie anfeuert: J a, komm, trau dich!
Dann senkt sie tatsächlich behutsam den Kopf, bis ihre Lippen sich beinahe berühren, ähnlich, wie er es zuvor getan hat. Noch einmal weicht sie zurück, jedoch nicht verschreckt, eher kontrolliert und einabsonderlicher Ausdruck huscht über ihr Gesicht. Zum ersten Mal ist entscheidend, was sie will. Andrew glaubt sogar, so etwas wie Zuneigung zu erkennen, bevor sie abermals nach unten schaut und ihm die Gelegenheit raubt, ihre Augen zu kontrollieren.
Als sie ihn tatsächlich küsst, legt er unwillkürlich die Hände auf ihre Hüften und schließt die Lider.
Lass sie zappeln! Gib nicht sofort nach!
Fantastisch! Warum denn nicht?
Oh Mann, Norton, was bist du für ein gottverdammter Idiot! Sie will dich! Mach es ihr schwer, sie hat ihn schließlich angelächelt, nicht wahr?
Ja. Das hat sie wirklich … Stöhnend beherrscht er sich und spürt mit nicht wenig Erstaunen, wie ihr Kuss intensiver wird, die Lippen sich fordernder bewegen,sie enttäuscht seufzt ...
Nicht nachgeben, noch nicht!
Irgendwann wispert es an seinem Mund. »Andrew ...«
Sehr schön, jetzt klär die Angelegenheit. Ein für alle Mal!
»Wirst du es wieder tun?« Insgeheim beglückwünscht er sich zu seiner unbeteiligten Stimme.
»Nein ...«
»Wem gehörst du?«
Ihr Zögern währt fünf elende Sekunden, dann kommt es. »Dir ...«
Damit ist das Hinauszögern hinfällig. Wie ein Ertrinkender presst er seine Lippen auf ihre, packt ihre dichten, seidigen Locken, zieht sie näher und wird mit diesem unbändigen Verlangen nach ihr konfrontiert, das er bisher so nicht kannte. Es genügt ihm nicht, er will so viel mehr und dabei geht es nicht vorrangig um Sex. Es ist, als wolle er sie mit Haut und Haaren an sich schweißen, dafür sorgen, dass sie niemals verschwindet. Es raubt ihm den Atem, neben diesem unvorstellbaren Kuss, der zu der unerträglichen Gesamtlage grandios mit beiträgt. Und als er sich in einem unbedachten Moment zum dritten Mal seitdem sie sich kennen Zugang zu ihrem Mund erzwingt, erneut die Süße schmeckt, die nur sie bereithält, ist er wieder kurz vor dem Verlieren. Doch der DS duldet nicht, dass Andrew sich allzu ausufernd dieser besonderen Ekstase hingibt. Der wählt genau diesen, absolut ungeeigneten Zeitpunkt, um seine dämlichen Tipps an den leidenschaftlichen Mann zu bringen und versaut damit die gesamte entrückte Stimmung.
Ich würde dir empfehlen, die Situation zu nutzen. Sie hat nämlich gerade ihre Barrieren fallen gelassen.
Klasse! Behutsam tastet Andrew sich an ihren Hüften zu ihren Beinen hinab, und diesmal lässt er sich nicht von dem Stoff aufhalten, und er ahnt, dass in Wahrheit nicht der DS für diesen Vorstoß verantwortlich ist, sondern nur er und seine ungezügelte Gier danach, mehr von
Weitere Kostenlose Bücher