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Feueraugen I. Das Dorf

Feueraugen I. Das Dorf

Titel: Feueraugen I. Das Dorf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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Kälte, denn seine leichten Halbschuhe bieten ihm kaum den nötigen Schutz. Aber ... er mag keine festen Stiefel und trägt deshalb auch nie welche.
    Inzwischen fragt Zeramov den Krämer aus. Seinen Notizblock hat er natürlich in der Hand. Er schreibt alles mit.
    "Und was haben Sie getan, als Sie merkten, dass Kalfater und Nagor nicht in ihren Zelten waren?"
    "Ich bin da hinüber ... hab' gerufen. Es war ziemlich dichter Nebel und viel konnte ich nicht sehen. An die hundert Meter weit hab ich mich in alle Richtungen getraut ... aber ich wollte ja wieder zurück zum Zelt finden."
    "Verständlich ... sonst wären Sie uns auch noch verloren gegangen." mischt sich Baldwin eben ein.
    "Gott der Gerechte ... aber dos nitzt uns doch ieberhaupt nichts. Wenn mir hier suchen, kommt Rodolphe doch nicht zurick!" ereifert sich Dr. Glücklich. "Mir missen zu unserem alten Platz. Aber wo kann der denn sein?"
    "Ja, wo ... wo?" Baldwin wirkt schon wieder etwas mutlos. Sie kennen ihren Chef. Zuerst mutlos, dann rasend ... und seine Ausbrüche sind gefürchtet.
    "Kopf hoch, Mr. Baldwin ... wir finden den alten Haudegen schon wieder. Suchen wir eben das Motorrad. Vielleicht ist es nicht ganz eingeschneit. Mir reicht der Lenker dieser Maschine bis zu den Hüften. Der Schnee ist an manchen Stellen nicht höher!" sagt der Signore.
    "Dann los! Ich seh' da drüben nach!" erklärt Michel und Emma macht sich zusammen mit ihrem Geliebten auf den Weg.
    "Nur nicht herumhängen ... mir frieren schon die Füße ab. Kommen sie, X ... suchen wir beide in dieser Richtung." Dalia und X stampfen ihrerseits davon.
    "Aber das hat doch gar keinen Sinn!" ruft jetzt Ricci den Unternehmungsfreudigen nach. "Wir wissen nicht, wo das Lager von gestern ist. Da war kein Schnee und Rodolphes Motorrad wird kaum von hier aus zu sehen sein!"
    "Stimmt natürlich!" Baldwin resigniert. Aber im nächsten Augenblick bricht es auch schon aus ihm hervor. "Verdammt noch mal ... wie soll ich denn meinen lieben Rodolphe zurückfinden? Wie finden wir das Motorrad?"
    Baldwin steht da und kocht über vor Wut und Verzweiflung. Er weiß nicht mehr weiter.
    "Vielleicht regnet es heute noch!" wagt der Signore zu bemerken. "Dann geht der Schnee weg und man sieht das Motorrad schon von Weitem."
    "Also so einen idiotischen Einfall können auch nur Sie haben!" kreischt Baldwin auf und stampft ziellos einfach davon.
    "Es wär' natürlich möglich!" sagt der Krämer. "Wissen sie, Signore, manchmal soll es schon am Tag nach dem Höllenfeuer geregnet haben. Allerdings verwandelt sich dann die Ebene in einen riesigen Sumpf! Sehr zweifelhaft, dass wir da überhaupt noch vorankommen würden!"
    Bevor sich die anderen mit dieser neuen Aussicht abfinden können, brüllt Baldwin plötzlich vor Schmerzen auf. Er liegt im Schnee und strampelt hilflos mit den Beinen in der Luft herum. Sie rennen alle gleichzeitig los. Halb fallend, im Schnee versinkend und atemlos erreichen sie den Regisseur.
    "Ich könnte mich in den Hintern beißen!" jubelt der zu ihrer aller Erstaunen und Zeramov argwöhnt schon, dass er nun endgültig den Verstand verloren habe!
    "Was ... was ist denn los?" Ricci will Baldwin auf die Beine helfen und reicht ihm beide Hände.
    "Ich liege auf ... Rodolphes Motorrad!" erwidert Baldwin und sein erlöstes Lachen steckt jetzt auch die anderen an.
    "Das ist ja ...!" Zeramov überzeugt sich davon, dass Baldwin keinen dummen Scherz macht. Tatsächlich aber muss der Verzweifelte in seinem Hetzlauf durch den Schnee über das Motorrad gefallen sein.
    "Damit knüpft sich auch das letzte lose Band zum inzwischen ganz hübsch angeschwollenen Strang." erklärt er hierauf.
    "So ist es." Zeramov kann es selbst kaum glauben, wie die Zufälligkeiten sich häufen. "Rodolphe ist also genau in derselben Gegend wie Kalfater und Nagor verschwunden - keine hundert Meter vom alten Lagerplatz entfernt. Irgendetwas ist also hier in der Nähe. Und das müssen wir finden."
    "Aber was nur soll denn hier sein?" forscht Baldwin.
    "Wenn ich das wüsste, könnten wir uns darauf vorbereiten, demnächst Rodolphes Vorwürfe zu hören, warum wir so lange gebraucht hätten."
    "Sie mechten doch nicht behaupten, dass die Drei durch eine Falltiere verschwunden sind, wie?"
    "Mein lieber Doktor ... ich behaupte gar nichts!" kontert Zeramov ganz ruhig. "Unsere Aufgabe ist es, Rodolphe zurückzufinden. Gleichzeitig aber können wir das Rätsel um Kalfaters Verschwinden lösen und ... wir werden zuletzt auch erklären können,

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