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Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Titel: Feuerbluete 01 - Feuerbluete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Brandis
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Eingangshalle lag. »Kerrik - fang!« Sie warf ihrem Freund den neuen Stock zu und griff den Schmied mit dem Schwert an. Irritiert wandte Lex sich ihr zu - und kassierte von Kerrik einen Hieb, der ihn taumeln ließ. Mit frischer Kraft nahmen sie ihn zu zweit in die Zange. Zehn Atemzüge später lag der Schmied auf dem Boden und rührte sich nicht mehr.
    »Ist er tot?«, fragte Kerrik besorgt. »Ich wollte auf gar keinen Fall jemanden töten!«
    »Meinst du, ich vielleicht?« Rena betrachtete Lex genauer. Nein, er war nicht tot. Sie fesselten ihn mit Kerriks Gürtel und hofften, dass es noch eine Weile dauerte, bis er aufwachte. »Los, komm, wir müssen Jorak helfen!« -
    Der Aufprall trieb Alena die Luft aus den Lungen, sie spürte, wie sich Scherben in ihren Rücken bohrten. Halb betäubt wunderte sie sich, dass ihr Körper nicht zerschmettert zwischen den Eingangssäulen des Palasts lag. Ihr dämmerte, dass sie im winterlich verschneiten Dachgarten gelandet war. Hier war es zwar eisig kalt, sie lag mitten in einer Schneewehe - aber sie lebte!
    Die Kraft, die das Smaragdschwert ihr zufließen ließ, begann zu wirken. Alena fühlte, wie ihre Energie zurückkehrte. Aber sie durfte sich auf keinen Fall auf einen Kampf hier draußen einlassen! Cano hatte viele Winter in der Eiswüste von Socorro hinter sich, er war Kälte gewohnt - sie nicht! Sie raffte sich auf, hinkte ein Blumenbeet entlang, suchte nach einem Eingang in den Palast. Hinter ihr sprang eine schwarz gekleidete Gestalt durch das zerbrochene Fenster, folgte ihr.
    Alena fand den Eingang, hastete hindurch, stand wieder im Palast - und sah verblüfft, dass sie nur wenige Menschenlängen von der Säule entfernt war, an der sich die Feuerblüten emporrankten! Sie zögerte nicht, rannte auf die Säule zu. Doch Cano war schneller. Kurz vor der Säule fing er sie ab und diesmal reagierte Alena einen winzigen Moment zu spät. Canos Klinge glitt durch ihre Deckung hindurch und bohrte sich tief in ihren Bauch. Im ersten Moment tat es nicht weh. Doch dann durchfuhr Alena ein grauenhafter Schmerz. Ihre Beine trugen sie nicht mehr, sie sackte zusammen. Sie spürte Blut an ihrem Körper herabfließen, die Welt verschwamm vor ihren Augen...
    Wie durch einen Schleier sah sie, dass Cano noch ein paar Momente auf sie herabblickte und das Smaragdschwert aufhob. Er betrachtete es mit hochgezogenen Augenbrauen und befestigte es an seinem Gürtel. Dann wischte er seine Waffe ab und wandte sich um, ging zum Thron aus silbernen Blütenblättern hinüber. Der Weiße Panther hielt sich eng an seiner Seite.
    Du hast kein Recht auf dieses Schwert, böse enden wirst du, wenn du es weiterhin benutzt ... War das nun ihre Strafe? Alena spürte, wie das Leben aus ihrem Körper herausrann. Sie schloss die Augen, gab sich auf.
    Sie fühlte eine Bewegung an ihrer Seite. Unter ihrer Hand wand sich ein kühler, glatter Schlangenkörper. Es kitzelte, als die Natter sich an ihr hochschlängelte. Mühsam öffnete Alena die Augen. Ein schwarzes Köpfchen mit Rubinaugen hing über ihr. Alena blinzelte, schaute noch einmal hin. Die Schlange hielt eine rote Blume im Maul.
    Eine Feuerblüte!
    Alena war zu schwach um nach ihr zu greifen, sie schaffte es kaum, die Finger zu bewegen. Schmerzen brandeten durch ihren Körper und vor Qual krümmte sie sich zusammen. Doch die Schlange gab nicht auf. Sie kroch noch höher, glitt über Alenas Wange. Ließ die Blüte auf ihre Zunge fallen.
    Alenas Mund fühlte sich ausgetrocknet an. Aber sie brachte es irgendwie fertig, die Blüte hinunterzuwürgen. Sofort wurde ihr Blick klarer und das Blut, das aus der Wunde rann, versiegte. Die Schmerzen wurden erträglicher. Danke, Moriann, dachte Alena und schloss kurz die Augen, holte tief Atem. Es fühlte sich gut an, noch am Leben zu sein.
    Alena blickte hinüber zu der Säule, an der die Feuerblüten wuchsen. Sie war eine Menschenlänge entfernt. Unendlich weit! Denn schräg dahinter war Cano gerade dabei, es sich auf dem ehemaligen Sommerthron der Regentin bequem zu machen. Wenn er bemerkte, was vorging, konnte er in zwei Atemzügen bei ihr sein und ihr den Rest geben.
    Sehr, sehr langsam kroch Alena vorwärts. Jedes Mal wenn Cano den Kopf wandte, stellte sie sich tot, wagte kaum zu atmen. Wenn er die Blutspur sah, war es aus.
    Ein Glück - jetzt stand er auf, um sich das goldene Tor am Eingang genauer anzusehen. Wahrscheinlich überlegt er schon, wie man es wegbringen und einschmelzen kann, dachte Alena, biss die

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