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Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Titel: Feuerbluete 01 - Feuerbluete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Brandis
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Zähne zusammen und schob sich noch ein Stück weiter. Hoffentlich ist er noch lange beschäftigt...
    Nun war sie nahe genug an der Säule. Alena streckte den Arm aus und versuchte die beiden untersten Blüten zu erreichen. Die Anstrengung war fast zu viel für sie, nachdem sie so viel Blut verloren hatte. Sie musste sich voll konzentrieren, damit ihr Körper ihr gehorchte ...
    Fauchend fuhr der Weiße Panther herum. Er hatte ihre Gedanken gespürt!
    Alena spannte alle Muskeln an, richtete sich mühsam auf und griff nach den Blüten. Blätter unter ihren Fingern, der herbe Geruch nach Pflanzensaft.
    In großen Sätzen jagte der Panther auf sie zu und Cano folgte ihm. Alena bündelte ihre Gedanken und murmelte eine Formel. Es war nur ein jämmerliches Flämmchen, das sie zustande brachte. Aber es reichte. Sie ließ eine Blüte hineinfallen und das Feuer peitschte hoch, legte eine Flammenwand zwischen sie und Cano. Sie konnte den Eisdämon brüllen hören.
    »Bisschen warm für dich, was?«, murmelte Alena und genoss es, die Hitze des Feuers auf ihrem Gesicht zu fühlen. Sie stützte sich an der Säule ab. Der Stein fühlte sich hart, aber warm an. Hallo, Moriann, dachte Alena und spürte den Herzschlag des Palasts unter ihren Handflächen.
    Angestrengt spähte sie durch die Flammen. Das konnte nicht sein - der Eisdämon kam immer noch auf sie zu! Er hinkte und wirkte verletzt, aber seine Augen glitzerten vor Wut. Schnell warf Alena eine zweite Blüte ins Feuer, eine dritte...
    Der Eisdämon brüllte auf, diesmal vor Schmerz. Er wand sich, schlug mit den Tatzen nach den Flammen. Sein Fell kräuselte sich, verschmorte, wurde schwarz. In dem Moment, als er sich in Rauch auflöste, ließ Cano mit einem Fluch den Kristall fallen, den er gehalten hatte, und knetete seine Hand. Klirrend zersprang der Stein auf dem Boden.
    Erschöpft ließ sich Alena gegen die Säule zurücksinken. Triumph und Erleichterung durchpulsten sie. Sie hatte den Eisdämon endgültig vernichtet! Daresh - und sie selbst - waren von einem Albtraum befreit.
    Das Feuer um sie herum griff immer höher, leckte an die Decke des Saales. Prasselnd fraß es sich die Wände entlang. Drei Blüten sind zu viel gewesen!, dachte Alena besorgt. Sie versuchte ihre Gedanken zu bündeln um das Feuer wieder unter Kontrolle zu bekommen. Aber die Flamme entwand sich ihr. Ich bin nicht mehr stark genug um sie zu beherrschen!, musste Alena erkennen. »Rostfraß«, murmelte sie. Was hatte sie angerichtet? Wenn sie es nicht schaffte, das hier wieder zu löschen, brannte womöglich der ganze Palast ab! Sie hatte Moriann nicht schaden wollen!
    Und sie hatte vergessen, dass Cano zu ihrer Gilde gehörte und nicht nur den Eisdämon kontrollierte, sondern besser als die meisten wusste, wie man mit Feuer umging. Alena sah, wie er eine Formel sprach, dann noch eine. Was hatte er vor? Jedenfalls sah es nicht so aus, als wollte er den Brand löschen. Langsam kam er auf sie zu, ging mitten durch das Feuer hindurch ohne Schmerz zu zeigen, ohne dass ihm etwas geschah!
    Und Alena stand an der Säule buchstäblich mit dem Rücken zur Wand!
    Instinktiv griff sie nach ihrem Schwert - griff ins Leere. Sah ihr Smaragdschwert an Canos Gürtel hängen.
    Das kommt davon, wenn man zu früh glaubt, dass man gewonnen hat, dachte Alena bitter. Rauch brannte in ihren Augen, machte ihr das Atmen schwer. Das Feuer sengte ihre Haare an und schimmerte auf Canos Klinge, die nur noch eine Armlänge entfernt war.
    Ihre Blicke trafen sich und Alena schauderte vor dem, was sie in Canos Augen sah. Sie presste sich gegen die Säule, dieses warme lebendige Ding, und hatte plötzlich eine Idee. Eine letzte Chance hatte sie noch!
    Die Schwertklinge raste ihr entgegen. Und genauso schnell wich Alena zur Seite aus. Canos Schwert bohrte sich in die Säule und schwarzrotes Blut sprudelte hervor. Verblüfft starrte Cano es an.
    Alena riss ihr Smaragdschwert von seinem Gürtel und rannte los, so gut es ging. Keinen Moment zu früh. Der Thronsaal bäumte sich auf, verformte sich um sie herum. Ächzend brachen die Deckengewölbe. Dort, wo Cano stand, polterten Steinbrocken zu Boden. Mit einem wütenden Zischen glitten von allen Seiten Hunderte von Schlangen heran, kreisten ihn ein. Cano schrie - aber nicht lange. Dann war es wieder still im Palast der Trauer, bis auf das Tosen der Flammen.
    Hustend schleppte sich Alena zum Ausgang des Thronsaals. Doch die Flammen versperrten ihr den Weg. Und zurück ging es auch nicht mehr,

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