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Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Titel: Feuerbluete 01 - Feuerbluete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Brandis
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Blütenblätter ragten über ihnen auf. Alena schöpfte Hoffnung. Nun muss Moriann etwas tun, das kann sie nicht dulden!, jagte es durch ihren Kopf.
    Und da war es schon, das Zischen. Es schien von überall her zu kommen. Aus allen Nischen und Winkeln krochen die Nattern hervor. Alena stemmte die Füße gegen den Boden, damit sie nicht versehentlich auf eine von ihnen trat. Hoffentlich erinnerte Moriann sich noch an sie und griff sie nicht an!
    Cano zeigte keine Angst. Als die Schlangen nur noch drei Menschenlängen entfernt waren, griff er mit der freien Hand in seine Tasche - und holte einen weißen Kristall hervor, von dem Nebelschwaden emporwaberten. Neben Cano formte sich die Gestalt des Panthers aus dem wogenden Weiß. Einen Wimpernschlag später war der Dämon so real geworden wie ein echtes Tier.
    Die Schlangen wichen entsetzt zurück. Ihre Köpfe pendelten hin und her, als sie versuchten den Panther im Blickfeld zu behalten. Dann glitten sie davon und verkrochen sich. Alena fühlte den Boden unter ihren Füßen leicht vibrieren, spürte, dass der Palast Angst hatte, schreckliche Angst. Moriann konnte ihr nicht helfen!
    Eine furchtbare Kälte ging von dem Eisdämon aus, sog Alena die Kraft aus dem Körper. Mechanisch kämpfte sie weiter, verließ sich nur noch auf ihre Reflexe. Bald ist es vorbei, dachte sie und wehrte sich verzweifelt gegen die Schwäche. Wenn das so weitergeht, stehe ich gleich da und schaue zu, wie er mich zusammenschlägt...
    Mit letzter Kraft parierte sie Canos nächsten Angriff. Sie merkte, dass der Smaragd an ihrer Waffe heller glühte denn je. Warum fühlte sich ihr Schwert auf einmal so warm an? Die Wärme floss durch ihre Fingerspitzen, strömte wie ein goldener Fluss durch ihre Arme und durch ihren ganzen Körper.
    Aber die Hilfe kam zu spät. Gegen einen Kämpfer wie Cano war jeder Fehler fatal. Sofort nutzte er ihre Schwäche aus, stieß waagrecht mit dem Schwert zu, um sie zu durchbohren. Instinktiv wich Alena dem Stoß aus, stolperte zurück, krachte durch eins der Fenster des Thronsaals - stürzte rücklings ins Leere.

Letzte Chance
    Rena hatte lange mit einem Mann der Luft-Gilde zusammengelebt, sie kannte diese Gilde fast so gut wie ihre eigene. Sie wusste, wie sehr Luftmenschen es hassten, wenn ein festes Dach über ihrem Kopf war. Deshalb drängte sie Vinja tiefer in die Gewölbe rund um die Eingangshalle und merkte zufrieden, wie die blonde Frau immer nervöser wurde. Sie lauert auf eine Gelegenheit, ihre Armbrust einzusetzen, ahnte Rena und griff ohne Unterlass an, gab ihrer Gegnerin keine Gelegenheit, die Waffen zu wechseln.
    Doch dann sah Rena über die Schulter, dass Kerrik Probleme hatte. Inzwischen hatte sich der Schmied dem Kampfstil des Mannes von der Erd-Gilde angepasst und verarbeitete den Stock zu Holzspänen. Länger als ein paar Atemzüge würde Kerrik nicht mehr durchhalten!
    Vinja merkte, dass Rena einen Moment lang abgelenkt war - sie ließ ihr Schwert fallen, riss sich die Armbrust vor die Schulter und zielte auf Rena. »Waffe weg!«, fauchte sie.
    Rena verfluchte ihre Unaufmerksamkeit. Langsam ließ sie ihr Schwert aus der Hand gleiten, der Stahl klirrte auf den Steinboden. Ihr ganzer Körper kribbelte bei dem Gedanken, wie es sich wohl anfühlen mochte, aus nächster Nähe von einem Armbrustbolzen getroffen zu werden.
    Die Luftgilden-Frau zögerte. Es gab niemanden, der ihr helfen konnte ihre Gefangene zu fesseln. Mich zu töten ist einfacher, schoss es Rena durch den Kopf. Sie wagte nicht, sich zu rühren - die kleinste Bewegung konnte Vinja dazu bringen, abzudrücken.
    Ein huschender Schatten hinter der Frau zog Renas Blick auf sich. Ihr Herz machte einen Satz, als sie eine von Morianns Schlangen bemerkte. Abwartend spähte das Tier zu ihnen herüber. Dann kroch es auf Vinjas Fuß zu. Die ist ganz sicher giftig, dachte Rena mit gemischten Gefühlen.
    Vinja bemerkte, dass Rena etwas auf dem Boden beobachtete, und fuhr herum. Als sie die Schlange sah, schrie sie und machte einen Satz. Rena nutzte ihre Chance, bückte sich schnell nach ihrem Schwert. Mit einem einzigen Schlag zertrümmerte sie die Armbrust; Holzsplitter flogen durch die Gegend. Mit ihrem zweiten Schlag traf Rena die blonde Frau mit der flachen Seite der Klinge seitlich am Kopf. Bewusstlos brach Vinja zusammen.
    Rena verlor keine Zeit und lief zu Kerrik hinüber. Auf dem Weg griff sie sich einen mannshohen Kerzenständer aus Nachtholz, der zwischen den zerbrochenen Möbeln der

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