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Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Titel: Feuerbluete 01 - Feuerbluete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Brandis
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geschickt in die Erdhöhle gleiten. Alena spähte ihm hinterher, doch sie sah nur Dunkelheit.
    Schon nach wenigen Atemzügen tauchte der Halbmensch wieder auf. Langsam und schwerfällig kroch er aus der Höhle. Er schien kaum zu wissen, wer sie waren und wo er sich befand.
    »Was ist los? Alles in Ordnung?«, fragte Rena beunruhigt und Cchraskar fauchte eine Frage.
    Der Natternmensch blickte sie gequält an und antwortete nicht. Dann senkte er den Kopf und glitt davon, so schnell er konnte.
    Alena und die anderen blickten sich an. Irgendetwas ist passiert, dachte Alena. Ihr war nicht wohl bei dem Gedanken, in diesen Tunnel kriechen zu müssen. Eigentlich war alles, was unter dem Erdboden lag, Renas und Kerriks Revier, sollten die als Erste gehen! Andererseits - wenn da unten eine Gefahr lauerte, war es besser, sie selbst schaute erst einmal nach. Manchmal wäre es richtig praktisch, auch mal feige sein zu dürfen, dachte Alena erbittert, zog ihr Messer, bückte sich und machte sich auf den Weg nach unten. Hinter sich hörte sie Rena über irgendetwas fluchen. »Wurzelfraß und Blattfäule, wo ist das blöde Ding? Gestern hatte ich es doch noch ...«
    Es war kühl im Tunnel, noch kühler als draußen. Und still war es hier unten. An den Wänden aus fester Erde sah sie den Schein eines schwachen Lichts. Es war das einzige Anzeichen, dass dort unten jemand wohnte. Cchraskar zögerte, hielt an und witterte. Dann fiepte er leise und bleckte die Zähne. »Was ist?«, fragte Alena alarmiert.
    »Der Tod ist hier, der Tod!«
    Die kleinen Härchen auf Alenas Armen richteten sich auf und ihr Körper spannte sich an.
    »Was ist los?«, fragte Rena leise, doch Alena bedeutete ihr, still zu sein. Lauerte dort unten jemand auf sie? Es war eine perfekte Gelegenheit für Cano, seine alten Feinde zu töten. Die Versuchung, umzukehren, war riesig. Aber wenn sie sich jetzt davonmachten, erfuhren sie nie, was mit Keldo los war. Alena murmelte ein Gebet an den Feuergeist und kroch weiter.
    Sie erreichte die Wohnkammer. Mit einem Blick erfasste Alena die Szene, die von einer einzelnen Kerze erhellt wurde. Ein paar Sitzpolster, eine Schlafmatte, ein flacher Tisch, ein Wasserbassin, das in den Boden eingelassen war. An den Wänden bunte Landkarten. Und in der Mitte des Raumes, halb im Wasser liegend, der Körper eines fetten Mannes. Aus seiner Brust ragte ein Messer.
    Verzweifelt starrte Alena auf das schreckliche Bild. Keldo - tot. Ihre letzte, einzige Spur - ausgelöscht! Cano war ihnen wieder mal einen Schritt voraus gewesen.
    »Wieder mal zu spät«, sagte Rena dumpf. Langsam, vorsichtig näherte sie sich dem Körper. Alena tat es ihr nach und sah, dass das Blut auf der Brust des Mannes noch ganz frisch war, die Ränder der Blutlache waren noch nicht eingetrocknet.
    »Es muss eben erst passiert sein!«, flüsterte Alena nervös. »Glaubt ihr, dass der Natternmensch etwas damit zu tun hat?«
    Cchraskar fauchte: »Dasss war keiner von unserem Volk.«
    Alena sah sich das Messer aus der Nähe an. Es kam ihr irgendwie bekannt vor. Wo hatte sie es schon mal gesehen? Sie wandte sich zu ihren Freunden um, die Frage schon auf den Lippen. Fassungslos stand Kerrik am Eingang der Wohnhöhle, starrte auf den schrecklichen Anblick. Währenddessen hob Rena ein mit Symbolen bedecktes Blatt auf, das neben dem Toten lag. Sie betrachtete es stirnrunzelnd. »Sieht ja seltsam aus ...«
    Alena umrundete den Toten und betrachtete das Messer von der anderen Seite. Eine Schockwelle lief durch ihren Körper und ihre Seele, als sie die winzige Signatur am Griff sah. Alix ke Tassos. Ihre Mutter hatte dieses Messer gemacht! Alena stockte der Atem, als sie das zweite Namenszeichen darüber sah, das des Besitzers ... oder eher der Besitzerin...
    Auch Rena hatte es bemerkt. »Moment mal, das ist ja ...«
    In diesem Moment hörten sie die Schritte. Eine Gruppe von Menschen, die genau über ihren Köpfen entlangging. Die polternd durch den unterirdischen Eingang kam. Ihre Geräusche hallten von den Erdwänden wider, näherten sich schnell. Keldos Freunde? Oder die Mörder?, fuhr es durch Alenas Kopf. Sie zog ihr Schwert.
    Dann waren die Männer da, plötzlich war der unterirdische Raum voller Menschen, voller Lärm, dem Rauch von Fackeln. Es waren fünf Wachen der Stadtgarnison. Erleichtert ließ Alena das Schwert sinken. Dem Feuergeist sei Dank, dass so schnell Hilfe gekommen war!
    Die Männer sahen den Toten sofort und auf einmal schwirrten Rufe und Befehle durch die

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