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Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Titel: Feuerbluete 01 - Feuerbluete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Brandis
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früher«, sagte sie. »Sagt ihm bitte, dass ich hier bin und mit ihm sprechen will.«
    »Wie ist Euer Name?«
    »Rena ke Alaak«, sagte sie. »Vielleicht erinnert er sich aber an meinen anderen Namen: Eleni.« Es war der Tarnname, unter dem sie sich damals in sein Lager in den Ynarra-Bergen eingeschmuggelt hatte. So würde er wissen, dass sie es wirklich war.
    Mit neuem Interesse blickte der Mann auf sie herab. Ohne ein weiteres Wort verließ er seinen Posten und verschwand im Erdhaus. Schon nach wenigen Atemzügen kam er wieder zum Vorschein und schüttelte den Kopf. »Ich soll Euch etwas ausrichten«, sagte er und schob sie grob aus dem Zelt hinaus. »Ob Ihr noch nicht wüsstet, wann Ihr geschlagen wärt.«
    Das war eine Frechheit. Und das von einem Mann, der die Liebe predigt, dachte Rena. Wenn sie noch einen Beweis gebraucht hätte, dass Cano sich nicht geändert hatte, so besaß sie ihn jetzt. Vielleicht sollte ich so lange vor dem Haus sitzen bleiben, bis er herauskommen muss!, dachte sie wütend. Aber das hieße, die Niederlage einzugestehen, um Aufmerksamkeit zu betteln. So weit war sie noch nicht.
    »Ich glaube, euer Anführer irrt sich«, sagte Rena kühl. »Er wird noch von mir hören. Auf anderem Weg.«
    Niemand hinderte sie daran, das Dorf zu verlassen.

Keldo
    Je länger Alena nachdachte, desto mehr Kämpfe entdeckte sie in ihrem Inneren. Schließlich gab sie die Friedensverhandlungen entnervt auf. Sein Seelenleben aufzuräumen war sehr viel schwerer, als sie es sich vorgestellt hatte. Das hieß, sie konnte Lilas’ Rat nicht befolgen. Was war, wenn der Panther sie diesmal erwischte? Vielleicht hätte sie sich von Kerrik und Lilas verabschieden sollen ...
    Schließlich war Alena so müde, dass sie förmlich in ihr Zimmer kroch. Verkrampft lag sie da und versuchte sich am Wegdämmern zu hindern. Doch ihr Körper übernahm die Regie, nach ein paar Atemzügen schon blies er ihr Bewusstsein aus wie eine Kerze.
    Wieder stand sie auf der Lichtung des Phönixwalds. Ein weißer Schatten näherte sich zwischen den Bäumen. Angespannt stand Alena da. Locker bleiben, dachte sie sich. So wie Kerrik es jetzt wäre. Sie beruhigte ihren Geist, leerte ihn von unruhigen Gedanken. Es wirkte, ihre Angst schrumpfte und versickerte nach und nach im schwarzen Sand.
    Der Panther stand auf der Lichtung und blickte sie an. Er schien verdutzt, dass sie sich nicht vom Fleck rührte. Unruhig witternd blickte er sich um. Dann begann er sie zu umkreisen. Alena zwang sich ihn nicht zu beachten. Schließlich ging das nicht mehr - das Tier war schon so nah, dass sie das Geräusch seiner weichen Pfoten hören konnte. Es näherte sich ihr von der Seite, beschnupperte sie misstrauisch.
    »Na, du Mistvieh«, sagte Alena und einen Moment ließ ihre Kontrolle nach, fluteten Angst und Groll zurück in ihre Seele. Sofort begann der Weiße Panther zu knurren, fletschte die Zähne, seine Pranke griff nach ihr, riss ihr tiefe Furchen in den Oberschenkel...
    Schreiend vor Schmerzen wachte Alena auf. Ihr Bein brannte wie Feuer.
    Kerrik stürzte herein, das Messer in der Hand. »Alena! Was ist...?!« Ein paar Momente später erschien auch Lilas in der Tür.
    »Alles in Ordnung«, sagte Alena und biss die Zähne zusammen. Es war nur ein Kratzer, so was hatte sie bei Übungskämpfen hundertmal abbekommen.
    Hinkend erschien Alena zum Frühstück. »Beinahe hätte es funktioniert, das mit dem Weißen Panther«, sagte sie zu Lilas. »Es war ein guter Tipp, den du mir gegeben hast. Ich habe nur einen Fehler gemacht.«
    »Du träumst dich noch um Kopf und Kragen«, sagte Kerrik. Als er sie besorgt ansah, wünschte Alena sich einen kurzen Moment lang, noch schwerer verletzt oder noch mehr in Gefahr zu sein. Doch sie verscheuchte den Gedanken schnell - auf was für einen Blödsinn man kam, wenn man verliebt war! - und ging nach draußen, um ihre täglichen Übungen zu absolvieren. Sie kam schnell ins Schwitzen und für eine Weile war in ihr kein Platz für Sorgen oder Sehnsucht.
    Bis sie bemerkte, dass Kerrik sie beobachtete. Als sie ihr Schwert sinken ließ, sagte er: »Entschuldige. Ich hätte vorher fragen sollen, ob du etwas dagegen hast, dass ich zuschaue.«
    »Schon in Ordnung - es macht mir nichts aus«, sagte Alena. Eigentlich traf das Gegenteil zu. Es freute sie, dass er ihr bei etwas zusah, was ihr so viel bedeutete.
    »Es sieht aus wie ein Tanz«, sagte er. »Ein gefährlicher Tanz.«
    Cchraskars spitzes Gesicht tauchte zwischen den

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