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Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Titel: Feuerbluete 01 - Feuerbluete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Brandis
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Pflanzenvorhängen auf. »Bitte sssie bloß nie mit dir zu tanzen, hundert ganz kleine Stücke würde sie aus dir machen!«, tönte er und verschwand mit einem Rascheln wieder im Blattgewirr.
    Irgendwie schaffte Alena es, ihre beiden Zuschauer auszublenden und ihre Übungen zu Ende zu führen. Gemeinsam gingen sie und Kerrik zurück zu Lilas’ Garten.
    »Das war mutig, was du gestern auf dem Versammlungsplatz gemacht hast«, sagte Kerrik plötzlich. »Ich glaube, Rena kann froh sein, dass sie dich hat.«
    »Ach das!« Alena war verlegen. »Ich fürchte, da ist mein Temperament ein bisschen mit mir durchgega...«
    In diesem Moment stürmte Cchraskar herein, fast hätte er sie über den Haufen gerannt.
    »Was ist?«, fuhr Alena ihn ärgerlich an. Dann sah sie, dass hinter Cchraskar ein zweiter Halbmensch hereinkam. Beinahe wäre sie zurückgewichen und hätte sich vor Kerrik blamiert. Es war ein Natternmensch. Sein grünschuppiger Körper machte ein leises schabendes Geräusch, als er über den Steinboden glitt. Schnell merkte Alena, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchte. Seine Zähne sahen gefährlich aus, aber seinem menschlichen Gesicht sah man an, dass er genauso viel Angst vor ihnen hatte wie sie vor ihm.
    »Er sssagt, er weiß etwas überrr Keldo, überr Schattenzähmer«, sprudelte ihr Freund hervor. Immer wenn er aufgeregt war, wurde sein Akzent stärker, und Alena verstand ihn nur durch lange Übung. Cchraskar redete schnell in seiner Sprache auf den Halbmenschen ein und der Natternmensch antwortete ihm ebenso unverständlich. Offensichtlich konnte er kein Daresi. Hastig übersetzte Cchraskar, was er sagte. »Er ist sso groß wie drei mal drei Menschen, lacht sso laut, dass er Berrge zum Beben bringen kann ... nurr nachts kommt er an die Oberfläche ... im sssüdlichen Teil des Schwarzen Bezirks lebt er ...«
    Alena lauschte voller Hoffnung. Da war er, ihr Durchbruch! Wenn Keldo ihnen sagte, was er wusste, dann würde alles gut werden. Sie verbeugte sich dankbar vor dem Natternmenschen, riss ihren Umhang vom Haken am Eingang und warf ihn sich über die Schultern. »Wenn wir uns beeilen, können wir in zehn mal zehn Atemzügen da sein!«
    »Moment, warte!«, sagte Kerrik. »Willst du wirklich ohne Rena gehen? Sie weiß mehr als wir alle über Cano, sie kann Keldo die richtigen Fragen stellen! Und sie müsste jeden Moment wieder hier sein, wenn sie irgendwo auf der Ebene übernachtet hat und heute früh losgeritten ist.«
    Widerwillig ließ Alena den Umhang wieder von ihren Schultern gleiten. Kerrik hatte Recht. Zehn mal zehn Atemzüge später traf Rena ein. Staubig, müde und enttäuscht sah sie aus. Das Gesicht des Natternmenschen leuchtete auf, als er sie sah, und er zischelte etwas. Rena lauschte mit hochgezogenen Augenbrauen. »Wo habt ihr wen gefunden? Wer beim Erdgeist ist Schattenzähmer? Mal langsam, Zz’amrek...«
    »Er weiß, wo Keldo lebt«, unterbrach Alena sie ungeduldig.
    Plötzlich wirkte Rena gar nicht mehr müde. Mit schnellen Schritten gingen sie zum Ausgang und winkte dem Natternmenschen ihnen zu folgen; Alena rief nach Kerrik. Fast wäre sie mit Lilas zusammengestoßen, die mit verblüfftem Gesicht auf sie zukam. »Warte mal, Alena! Gerade hat jemand eine Nachricht für dich abgegeben ... ein junger Gildenloser, ein bisschen unheimlich ...«
    Alena riss ihr die Schriftrolle aus der Hand, die nur so groß war wie ihr Zeigefinger, und schob sie in eine Tasche ihrer Hose. Jetzt war keine Zeit, die Botschaft zu lesen - von wem auch immer sie kam. Jetzt mussten sie Keldo finden. Bevor irgendetwas dazwischenkam.
    Zu viert eilten sie hinter dem Halbmenschen her, der sich bemühte langsam durch die Straßen zu gleiten. In der trüben Wintersonne glänzten seine Schuppen staubig.
    »Cchraskar, achte bitte darauf, dass uns niemand folgt«, befahl Rena und der junge Iltismensch nickte. Sie hasteten durch den Blauen Bezirk, neugierig beäugt von Händlern und Käufern, durchquerten den Roten Bezirk und näherten sich der Siedlung der Gildenlosen. Zielsicher führte sie der Natternmensch zum äußeren Rand der Siedlung. Hier hatten viele Gildenlose sich Erdtunnel gegraben.
    »In welchem lebt er?«, fragte Rena den Natternmenschen geduldig.
    Als sie die Antwort hörte, nickte sie. »Ja, es ist eine gute Idee, wenn du erst mal runtergehst und uns ankündigst. Vielleicht ist er nicht gerade begeistert davon, wenn wir zu viert bei ihm anrücken ...«
    Der Natternmensch nickte und ließ sich

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