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Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Titel: Feuerbluete 01 - Feuerbluete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Brandis
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Luft. »Vorsicht - sie sind bewaffnet!« - »Nimm dir den Kerl vor, Zep!« - »Verdammte Scheiße, ein Iltismensch ...«
    »Wir waren es nicht!«, brüllte Alena, aber niemand hörte ihr zu. Jemand versuchte sie grob von hinten zu packen und ohne nachzudenken knallte sie ihm einen Ellenbogen in den Magen. Mit einem Keuchen ließ der Mann sie los. Wutentbrannt zogen die anderen Wachen ihre Schwerter.
    »Ihr seid alle verhaftet!«, bellte ein untersetzter Offizier.
    Alena zwang sich, sich nicht mehr zu wehren, als die Männer sie, Kerrik und Rena mit Lederriemen fesselten. Die harten Riemen schnitten in ihre Haut, doch Alena gab keinen Laut von sich. Sie sah Cchraskar nicht mehr. Wo war er, was hatten sie mit ihm gemacht? Es war nicht seine Art, feige abzuschwirren, wenn der Ärger losging!
    Draußen hatte sich eine neugierige Menge versammelt. Alle Gildenlosen, die im Umkreis wohnten, hatten den Aufruhr mitbekommen. Auch der Junge, der sie bei ihrem ersten Besuch im Schwarzen Bezirk ständig angestarrt hatte, war da. Alena erkannte ihn sofort. Es war demütigend, vor allen Menschen gefesselt zwischen den Wachen entlangstolpern zu müssen.
    Von allen beglotzt wurden sie durch den Roten Bezirk geführt, bis sie zu einer Wachstation kamen. Ungläubig sprangen die Wachen auf, als sie die drei Gefangenen sahen. »Das ist doch Rena ke Alaak!«, rief einer von ihnen. »Was hat sie getan?«
    »Nichts«, raunzte Rena. Selbst mit verschnürten Handgelenken schaffte sie es, ihre Würde zu bewahren. »Wir wollten einen Mann im Schwarzen Bezirk besuchen, aber wir haben ihn tot aufgefunden. Und dann sind wir auch schon verhaftet worden, während der wahre Mörder Zeit hatte zu fliehen!«
    Der Wachoffizier zog seinen Vorgesetzten – einen Mann der Feuer-Gilde - beiseite, flüsterte ihm etwas zu. Als der Mann sich ihnen wieder zuwandte, war sein Gesicht kalt.
    »Ah ja, ihr seid nur Zeugen? Dann seid bitte so freundlich mir das hier zu erklären!«
    Auf dem Tisch lag der Dolch, mit dem Keldo getötet worden war.
    Renas Dolch.

Der alte Gildenlose
    »Er ist mir gestohlen worden«, sagte Rena ruhig. »Ich dachte, er wäre mir gestern auf der Reise verloren gegangen.«
    »Das stimmt, sie hat ihn gesucht«, bestätigte Kerrik.
    Alena wusste nicht mehr, was sie denken sollte. Das war es also, worüber Rena vorhin geflucht hatte - das fehlende Messer. Aber ihr fiel auch ein, dass Rena erst unmittelbar vor ihrem Aufbruch zu Keldo zurückgekommen war. Sie hätte Zeit gehabt, ihn zu töten, bevor sie kurz darauf gemeinsam die Leiche entdeckt hatten ...
    Nein! Alena verjagte den Gedanken. Abgesehen davon, dass sie Rena keinen Mord zutraute, wäre sie nicht so blöd gewesen, ihren Dolch in Keldos Herz stecken zu lassen. Alles roch nach einer Falle, die Cano ihnen gestellt hatte. Und so, wie es aussah, mit Erfolg.
    »Bringt sie in die Hauptgarnison«, befahl der Wachoffizier schroff. »Lasst sie gut bewachen. Nehmt ihnen die Waffen ab!«
    O nein, auch das noch!, dachte Alena und fühlte, wie sie blass wurde. Der Wachkommandant sah es. »Was ist, Mädchen?«
    »Bitte, lasst mich mein Meisterschwert behalten!«, sagte Alena verzweifelt. »Ich präge es gerade auf mich ... wenn es längere Zeit von mir entfernt wäre, würde das es ruinieren!«
    Die Wachen brachen in Gelächter aus. »Dein Schwert behalten?«, brüllte einer. »Damit du dich gleich wieder aus dem Verlies raushauen kannst?«
    Doch der Wachoffizier stimmte nicht ein. Mit einem strafenden Blick brachte er seine Leute zum Verstummen. Er gehört zur Feuer-Gilde - er weiß, dass ich die Wahrheit sage, dachte Alena mit neuer Hoffnung. Nachdenklich sah der Offizier sie an, dann nahm er ihr Smaragdschwert in Augenschein. »Wäre schade um eine so edle Waffe. Aber es geht nur, wenn du mir dein Ehrenwort gibst, dass du sie nicht benutzt, solange ihr in der Garnison seid.«
    Alena legte zwei Finger quer über die Klinge ihres Schwertes. »Ich schwöre es beim Feuergeist.«
    Die Hauptgarnison befand sich im Silbernen Bezirk, auf einer Insel, die nur über eine schmale Landbrücke zugänglich war. Bis tief in die Erde hinein reichte das Verlies. In der Zelle, in die sie gestoßen wurden, befanden sich schon ein Dutzend Menschen und alle sahen verwahrlost und verzweifelt aus. Der Gestank von Angst und ungewaschenen Körpern hing in der Luft. Alena zwang sich gleichmäßig zu atmen.
    Sie bahnten sich einen Weg in eine Ecke, in der es nicht ganz so eng war, und ließen sich dort nieder. Eine

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