Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
so heftig, dass er mir das Bewusstsein rauben wollte. In einer instinktiven, von Panik hervorgebrachten Verzweiflungstat entfesselte ich meine Energie. Obwohl ich zu Tode erschöpft war und den Kontakt schon vorher nicht hatte herstellen können gelang es mir eine kühlende Flutwelle zu produzieren, die die Flammen stillte und den Dämon mit einem entsetzten zischenden Laut zurück weichen ließ.
Die Todesangst verlieh mir neue Kräfte. Obwohl mein Bein höllisch schmerzte und meine Hose brannte brachte ich die Geistesgegenwärtigkeit auf, eine meiner Fackeln an meiner eigenen Hose zu entzünden und reckte sie in Richtung Decke. Diesmal war mir das Glück hold. Direkt über meinem Kopf befand sich einer der Sprinkler. Obwohl der Dämon mit seiner höllischen Hitze ihn nicht aktiviert hatte, gelang es meiner „normalen“ Fackel beinahe sofort. Noch bevor sich der Dämon wieder gesammelt hatte und mich in einem neuen ungestümen Angriff beiseite fegen konnte begann sich kühlendes Wasser über uns zu ergießen. Sofort löscht es meine Fackel. Ein kreischendes, aggressives Zischen wurde laut. Der Dämon blieb stehen, kaum noch erkennbar in einer Wolke verdampfenden Wassers, doch ich fühlte ihn dafür ums deutlicher. Seine gleißende Wut fegte mich, wie ein mentaler Schlag, von den Füßen. All seine Bosheit und Gier nach leben schien es in einem tobenden Energieausbruch über mich zu ergießen. Meine eigenen Reserven waren nun vollkommen erschöpft. Ich hatte ihm nichts entgegen zu setzten und brach lautlos zusammen. Im Fallen sah ich noch, wie sich das Wesen selbst verzehrte in dem Versuch, die nicht enden wollenden Wassertröpfchen alle zu verdampfen. Eine glühende Hitzewelle trieb über mich hinweg und dann war das Wesen verschwunden. Mir schwanden die Sinne nun endgültig. Beinahe dankbar ließ ich mich in die wolkige Schwärze sinken.
Ich konnte nur einen Moment bewusstlos gewesen sein, denn ich erwachte daran, dass jemand an meinen Armen zerrte. Ich öffnete die Augen und sah in Peters Gesicht. Wasser tropfte von seiner Nase und er blickte immer wieder fassungslos auf einen Punkt hinter mir. Neugierig geworden hob ich mühsam den Kopf. Peter bemerkte meine Bemühungen und ließ meine Arme los.
Tonlos sprach er mich an „Was war das, gütiger Himmel?“
Mit einiger Anstrengung hob ich meinen Kopf. Tatsächlich war der Anblick fantastisch, erschreckend und einfach unbeschreiblich. Wie eine kleine Supernova schien der Feuerdämon explodiert zu sein. Die Wand, sowie die Decke waren gesprenkelt von Ruß und dort, wo das Wesen gestanden hatte, als das Wasser es zerstört hatte war nichts mehr. Das Wessen musste so hieß gebrannt haben, dass es den Boden mit sich verzehrt hatte. Mein Kopf fühlte sich merkwürdig hohl und wattig an. Die Erkenntnis, dass ich diesen Angriff überlebt hatte stellte sich nur langsam ein. Doch auch die Erinnerungen an den Kampf kehrten langsam zurück. Prüfend blickte ich auf mein rechtes Bein herab, welches der Dämon so unangenehm festgehalten hatte. Die Hose war verbrannt und darunter kam eine rötliche Masse zum Vorschein. Mit einem Schlag vertrieb der zugehörige Schmerz die schützende Watte um mein Gehirn. Die Woge überschwemmte mich so plötzlich, dass ich einfach nachgab. Ich wurde fortgespült in eine tiefere Ohnmacht.
Ich wachte schwerfällig auf. Das erste was ich fühlte war Kälte, dicht gefolgt von einem so brennenden Schmerz, dass ich mit einem Schrei auffuhr. Zumindest schrie ich. Mein Versuch, mich aufzusetzen wurde von einer kräftigen Hand vereitelt.
„ Bleiben Sie liegen, wir sind gleich fertig.“
Ich hatte keine Wahl. Ich fühlte, dass mich jemand genau da berührte, wo der Schmerz am größten war und biss die Zähne zusammen. Kurz wurde der Schmerz schlimmer, aber dann wurde es besser. Erleichtert entspannte ich mich.
Erst jetzt drangen die Geräusche der Umgebung zu mir durch. Sirenen, Stimmengewirr. Wahrscheinlich einfach die Folge des Feueralarms, den Peter und ich ausgelöst hatten. Endlich ließ der Druck auf meine Brust nach und ich konnte mich aufsetzen, mir wurde sogar dabei geholfen. Ein Sanitäter sah mich besorgt lächelnd an.
„ Sie haben ziemlich Glück gehabt.“
Ich sah ihn fragend an und er ging wortlos einen Schritt zur Seite und machte den Blick frei. Ich war vor dem Gebäude. Eine ganze Horde Männer lief wild durcheinander und mehrere rote Feuerwehrautos parkten auf dem Gras. Ich hatte freien Blick auf eine Fensterfront, die
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