Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
Blick ging unruhig zwischen mir und dem Dämon hinter der Glastür hin und her. Was immer ich getan hatte war so unwichtig, er begriff nicht, dass wir noch immer in Lebensgefahr schwebten.
„ Ich habe Ihr Leben gerettet und das Ihrer Tochter“, sagte ich und schüttelte seinen harten Griff ab. Betroffen sah er mich an. Er ließ mich los, griff aber wieder zu als er merkte, dass ich mich nicht auf den Beinen halten konnte. Die Anstrengung hatte mich zu sehr geschwächt.
„ Es wird durch die Tür kommen, nicht wahr?“
Ich nickte nur zur Antwort.
„ Warum haben die verdammten Feuermelder nicht angeschlagen?“
An diese technischen Finessen hatte ich noch gar nicht gedacht, aber das könnte unsere Rettung sein.
„ Warum nicht?“, fragte ich.
Peter kniff überlegend die Augen zusammen.
„ Weil sie auf Hitze, nicht auf Rauch reagieren.“
Hitze, warum sollten sie also nicht ansprechen? Meine Gedanken rasten und dann hatte ich es. „Es muss näher an die Feuermelder. Das Ding erzeugt nur ganz punktuell Hitze. Wir müssen es näher an einen Feuermelder ran locken, dann müsste Wasser kommen.“
Peter nickte.
„ Ich weiß nicht, wie lange diese Brandtüren halten, vielleicht sollten wir einfach verschwinden.“
Von seiner Warte aus musste ich ihm recht geben, aber ich konnte nicht verschwinden, denn es würde mir folgen, das fühlte ich mit absoluter Sicherheit.
„ Nehmen Sie Tina und laufen Sie. Ich werde versuchen es zu diesem Feuermelder zu locken.“ Ich zeigte auf das kleine Gerät an der Decke. Peter sah mich einen Moment an, ließ mich probehalber noch mal los. Er griff zu als ich wieder bedrohlich schwankte.
„ Sie können sich ja kaum auf den Beinen halten. Wir werden sie mitnehmen.“
Ich schüttelte den Kopf, begriff er es denn nicht?
„ Es wird mich verfolgen. Ich habe keine Wahl, aber Sie schon.“
Ich streifte seine Hände ab und schaffte es, mich aufrecht zu halten, aber ich fühlte die Schwäche in jedem meiner Glieder. Der Einsatz der Macht hatte mich zu Tode erschöpft.
Peter überlegte einen Moment. Es machte nicht den Eindruck als würde er mir glauben.
„ Tina, du gehst nach unten und wartest vor dem Haus. Ruf die Feuerwehr. Ich werde Lex helfen.“
Tina sah ihren Vater verunsichert an. Noch immer weinte sie. Dann nickte sie.
„ Das ist viel zu gefährlich, Sie sollten wirklich gehen.“
„ Sie haben mir und meiner Tochter das Leben gerettet. Ende der Diskussion. Tina, geh raus. Lex Sie kommen mit mir. Unter uns ist das Altpapierlager. Wir werden uns ein paar Fackeln improvisieren, dann können wir einen Feuermelder aktivieren ohne diesem Feuer zu nahe zu kommen.“
Er strahlte die völlige Sicherheit eines Mannes aus, der es gewohnt ist, dass seine Worte befolgt wurden. Ich musste auch zugeben, dass diese Idee viel besser war als meine. Trotzdem war es gefährlich. Beiläufig registrierte ich, dass er das Wesen zu erklären versuchte, indem er es einfach Feuer nannte. Wenn es ihm half, warum nicht? Tina gehorchte ihrem Vater sofort und als sich Peter in Bewegung setzte folgte auch ich ihm.
Unter uns befand sich ein Lagerraum, voll mit riesigen Kisten, eine davon Randvoll mit Kartonagen. Auch ein manueller Feuermelder befand sich dort. Peter zögerte keinen Moment, schlug die Scheibe ein und drückte den Knopf. Ich hatte eine Sirene oder ähnliches erwartet, aber es passierte gar nichts. Die Sprinkler über uns blieben ebenfalls trocken. „Wahrscheinlich ist das nur ein Notruf der bei der Feuerwehr eingeht.“
Peter nickte mir zustimmend zu.
„ Ich denke wir müssen einen der Sprinkler aktivieren, der sich in unmittelbarer Nähe des Feuers befindet.“
„ Wie sollen wir es von der Tür fort locken?“
„ Sie glauben, dass es Ihnen folgt, also dann gehen Sie jetzt eine Etage weiter nach unten und nähern sich von hinten. Ich versuche von hier die Sprinkler zu aktivieren, Sie versuchen es von der anderen Seite.“
Ich nickte
„ Was wenn die Tür verbrennt, bevor ich dort bin?“
„ Ich werde schon rechtzeitig davon laufen, keine Sorge.“
Wir improvisierten Fackeln aus langen Stielen. Leider wusste keiner von uns beiden, wie lang die Sprinkler einer Hitzeeinwirkung standhielten, bevor sie angingen. Ich hatte also mehrere lange, zusammengerollte Kartons bei mir, als ich durch die Tür ging, vor der der Dämon wartete, nur eben eine Etage tiefer. Peter wollte sofort oben sein und dort abwarten. Ich wollte schneller laufen, aber meine Beine waren zu
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