Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
heraus. Sie vertrieb den Druck des Windes, sofort strömte Sauerstoff in meine Lungen. Das wattige Gefühl verschwand und machte einem schmerzhaften, schnellen Pumpen des Herzens Platz. Ich hechelte nach Luft und versuchte gleichzeitig mein Herz am Zerspringen zu hindern.
Sekunden später fühlte ich den unsichtbaren Schutz aus Energie um mich her zusammenbrechen. Das Wissen bald zu sterben hatte eine Macht in mir geweckt, die ich bewusst nicht kontrollieren oder aufrecht halten konnte. Der Wind blies wieder stärker, aber ich fühlte Von Wellerswerdes Wut die ihn die Kontrolle verlieren ließ. Der Tornado begann weiter zu rasen, wie es seiner Natur entsprach. Ich fühlte Von Wellerswerdes Versuch, den Tornado wieder zu mir zu lenken, doch es misslang. Von Wellerswerdes Macht löste sich auf. Auch der Tornado überlebte nicht mehr lange. Nun, da die magische Kraft, die ihn geschaffen hatte verschwunden war musste auch diese Naturgewalt sich beugen.
Zuerst bildete sich der gewaltige Wolkenschlauch zurück und schließlich wurden auch die dicken Wolken lichter. Nur der Regen hörte nicht auf. Ich hing kraftlos in dem mächtigen Baum und war noch immer damit beschäftigt zu atmen.
Erst als sich die ersten Sonnenstrahlen ihren Weg durch die Wolken gebahnt hatten war ich in der Lage wieder klar zu denken. Als erstes musste ich von diesem Baum herunter. Ich war ziemlich weit oben in der Krone. Noch immer umklammerte ich den Stamm. Mein linkes Bein begann höllisch zu schmerzen, einen Krampf konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen. Unter mir befand sich ein Ast auf dem ich mich niederließ, er war dick genug mir sicheren Halt zu geben. Der Krampf in meinem Bein war so schmerzhaft, dass ich aufstöhnte. Vorsichtig streckte ich das Bein durch um den Krampf heraus zu bringen.
Ich wollte mich herum drehen um den Boden sehen zu können, es ging nicht. Wo mich der gefällte Baum im Sturm getroffen hatte schmerzten meine Rippen so heftig, dass wieder bunte Sterne vor meinen Augen aufflackerten. Ich brauchte Minuten um wieder klar sehen zu können. Erschöpft sah ich auf die Uhr. Es war schon nach drei. Ich hatte mehrere Stunden gegen den Tornado gekämpft, kein Wunder, dass ich jetzt vollkommen am Ende war. Ich suchte vorsichtig in meinen Hosentaschen nach dem Handy. Ich fand es nicht.
Erst nach einigem Überlegen erinnerte ich mich, dass es noch in Helmuts Regal lag. Verdammt. Ich musste also wohl oder übel allein von dem Baum runter kommen. Wieder veränderte ich meine Stellung, doch diesmal war ich vorsichtiger. Unter mir war eine nahezu verwüstete Parkanlage. Sie war menschenleer und die entwurzelten Büsche und Bäume ließen mich an Überreste eine Explosion denken. Außerdem war ich höher als ich es vermutet hatte. Der Tornado hatte mich in eine Höhe von mindestens sieben Metern gebracht.
Diese Erkenntnis ließ mich daran zweifeln, ob ich hier je wieder herunter kommen würde. Zum Springen war es definitiv zu hoch. Ich beugte mich weiter nach vorne und sah direkt am Stamm herunter. Der Tornado hatte scheinbar die kleineren Zweige des Baumes abgerissen, kraftlos hingen sie herunter. Doch etwa zwei Meter unter mir wuchs ein weiterer dicker Ast aus dem Baum, der mein Gewicht würde tragen können.
Vorsichtig veränderte ich meine Position so, dass der Ast direkt unter mir war. Ich ließ meine Beine herunter hängen, doch als ich bis zur Körpermitte von meinem Ast herunterhing streiften meine verletzten Rippen den Ast. Der Schmerz ließ mich aufstöhnen. Unwillkürlich schwanden mir wieder die Sinne. Der regennasse Ast entglitt meinen Fingern und ich fiel. Obwohl es nicht hoch war, war der Aufprall so hart, dass ich beinahe noch weiter gefallen wäre. Schmerzhaft prallte ich schon wieder auf meine Rippen, aber ich schaffte es mich fest zuhalten.
Vorsichtig setzte ich mich auf und lehnte mich an den Stamm. Feurige Ringe pulsierten durch meinen Körper. Ich schloss die Augen und blieb ruhig sitzen bis der Schmerz langsam nachließ.
Als ich die Augen wieder öffnete sah ich die Sonne schon im Westen stehen. Inzwischen hatte ich nicht nur Durst, sondern auch ziemlich Hunger. Es wurde wirklich Zeit, dass ich herunter kam. Doch es waren noch immer fünf Meter bis zum Boden. Ich traute es mir nicht zu in meinem Zustand den Sprung unbeschadet zu überstehen. Es gab aber wieder einen Ast unter mir. Mit grauen dachte ich an den ersten Abstieg zurück.
Ich massierte vorsichtig meine schmerzenden Rippen. Vielleicht waren
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