Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
nichts mehr sagte beruhigte ich mich schließlich doch. Es war vielleicht auch ein wenig gemein Helmut für alles verantwortlich zu machen, immerhin hatte er mir geholfen, obwohl ich ihm nichts zurückgeben konnte. Es gab keine Entschuldigung für mein Verhalten, außer die Müdigkeit und Angst, die ich ausgestanden hatte. Ich strich über meine geprellten Rippen und konnte ein leises Stöhnen nicht unterdrücken. Helmut sah auf.
„ Du bist verletzt.“
Helmut untersuchte mein Rippen, er drückte auf mir herum und bat mich zu sagen, wann es wehtat. Das tat ich auch, denn manchmal brachte er mich zu einem leisen Schmerzensschrei. Als er mit seiner Untersuchung fertig war zog ich mich wieder an. Die Müdigkeit hatte mich jetzt wieder übermannt.
„ Ich glaube, die sind nur geprellt, aber wir sollten lieber morgen ins Krankenhaus fahren.“
Ich schüttelte müde den Kopf.
„ Ich will nicht schon wieder ins Krankenhaus. Lass uns morgen einfach zur Uni fahren, dann kann ich den ganzen Schlamassel vielleicht kurz vergessen.“
Ich sah Helmut an, dass er mich am liebsten zurechtgewiesen hätte. Doch er nahm Rücksicht auf meine Verfassung und sagte nichts. Stattdessen schlug er mir vor ins Bett zu gehen und ich willigte dankbar ein.
Mittwoch, 30. April
Ich hatte eine unruhige Nacht. Ständig wachte ich auf, geplagt von Schmerzen in den Rippen oder dem Arm. Vielleicht war es gut so, denn ich träumte nicht. Insgesamt fühlte ich mich besser ausgeruht als in den Nächten in denen ich im Traum geopfert wurde. Früh morgens beschloss ich aufzustehen. Es gestaltete sich schwerer als gedacht. Ich bewegte mich sehr vorsichtig, aber inzwischen war jeder Atemzug schmerzhaft.
Als ich mich im Wohnzimmer auf einem Sessel platzierte war Vera sofort zur Stelle, brachte mir Kaffee und eine Zeitung. Ich bat sie um eine Schmerztablette. Mit Wasser spülte ich sie herunter. Ich hatte nur selten Schmerzmittel genommen, eigentlich das erste Mal wegen meinem Arm.
Vera hatte mir erklärt, dass es starke Mittel wären, nicht mit dem obligatorischen Aspirin zu vergleichen. Allerdings würde die Wirkung erst in einer viertel Stunde eintreten. Da Helmut noch im Bad zugange war schloss ich noch einmal die Augen. Die sitzende Stellung erleichterte das Atmen. Die Schmerzmittel wirkten viel schneller als erwartet und ich war überzeugt, dass sie auch müde machten, denn als ich die Augen wieder aufschlug schien mir die Sonne ins Gesicht.
Desorientiert zwinkerte ich.
„ Ah, du bist wach.“
Die Stimme kam von weiter hinten, aber ich identifizierte sie als Helmut. Vorsichtig stand ich auf. Mein Rippen schmerzte kaum noch, dafür drohten mir die Beine wegzuknicken. Halt suchend griff ich nach dem Sessel, aber Helmut hatte mich schon bei den Schultern gepackt.
„ Du meine Güte, was hat mir Vera da gegeben?“
Helmut half mir auf einen Stuhl.
Er lächelte mich an und zündete sich wieder eine seiner Zigarillos an.
„ Ein ziemlich starkes Schmerzmittel. Scheinbar hat es dich auch müde gemacht.“
Er schien das Alles witzig zu finden.
„ Ich muss zur Uni.“
Diesmal lachte er laut.
„ Das ist nicht dein Ernst. Ruf einfach an und sag denen bescheid, dass du nicht kommst.“
Ich wollte auffahren, aber ich spürte, dass ich es heute nicht schaffen würde irgendwo hin zu gehen. Also nickte ich geknickt.
„ Die müssen mich für ein ziemliches Weichei halten, so oft wie ich schon krank war.“
Ich wollte aufstehen, aber Helmut bedeutete mir sitzen zu bleiben und fischte mein Handy aus dem Regal. Ich suchte nach Holgers Nummer und rief an. Nach einer Minute klingeln lassen gab ich schließlich auf. Ich würde es später noch mal versuchen.
Helmut war unterdessen auf sein Arbeitszimmer zugegangen. Er kam mit einem dicken, in Leder gebunden Wälzer wieder. Er ließ das riesige Buch vor mir auf den Tisch fallen. Das dunkle Leder war mit goldgeprägten Schriftzeichen versehen, wie ich sie schon einmal auf einem von Helmuts Büchern gesehen hatte. Fragend sah ich ihn an.
„ Du kannst es doch gar nicht abwarten, endlich eines dieser Bücher zu lesen.“
Ich hörte ihm an, dass es ihm noch immer nicht recht war, aber scheinbar hatte er darüber nachgedacht und war zu dem Schluss gekommen, dass ich es versuchen sollte.
Sanft strich ich über den Einband der sich erstaunlich glatt anfühlte. Gerade wollte ich es aufschlagen, da legte Helmut seine Hand darauf.
„ Ein paar Kleinigkeiten solltest du vorher noch erfahren.“
Er
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