Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
Opferung da war. Er runzelte die Stirn. Die Polizei in die Sache hinein zu ziehen hielt er für keine gute Idee. Aber er stimmte mir zu, dass ich versuchen sollte, das Haus zu finden. Vielleicht mit Klaus Hilfe.
Helmut wollte den Tag nutzen und Recherchen über die Höhle anstellen. Der Gedanke Helmut könnte sie finden ließ mich wieder erzittern. Er musste meine Reaktion bemerkt haben.
„ Du solltest vielleicht nicht mitkommen.“
Ich war so erleichtert, dass ich die angehaltene Luft entweichen ließ. Helmut sah mich stirnrunzelnd an.
„ Ich weiß nicht warum, aber allein der Gedanke an diese Höhle macht mir einfach nur wahnsinnige Angst.“
„ Dann ruf du doch deinen Freund Klaus an. Vielleicht kann er dir helfen, dieses Haus zu finden.“
Helmut verließ eine halbe Stunde später das Haus. Er wollte seine Recherchen lieber an der Uni durchführen. Ich war so erleichtert nicht mehr mit der Höhle in Kontakt zu kommen, dass ich mich in einen Sessel sinken ließ und wartete, bis sich mein Herzschlag beruhigt hatte. Es war schon verrückt, dass mich allein der Gedanke an diesen unheimlichen Ort so in Panik versetzte.
Als ich mich wieder in der Gewalt hatte schaltete ich Helmuts Router und den PC an. Natürlich hatte ich keine Telefonnummer von Klaus. Es war nicht einfach eine private Nummer zu finden. Kein Wunder, ein Polizist wollte sicher nicht ständig von irgendwelchen Leuten angerufen werden. Irgendwann kam mir die Idee beim Sportverein nachzusehen. Tatsächlich existierte eine Liste mit Trainern und Klaus hatte eine Handynummer angegeben. Ich speicherte sie ab, zögerte aber anzurufen. Schließlich überwand ich mich doch.
Nach dem dritten klingeln meldete sich Klaus. Ich sagte nur meinen Namen und er wusste sofort, wer ich war. Ich fragte ihn, ob er Zeit hätte sich mit mir zu treffen und er willigte ein. Wir verabredeten uns in einem Biergarten in der Stadt. Zufällig fand ich eine voluminöse Sonnenbrille in Helmuts Regal, ich lieh sie mir um mein blaues Auge zu verbergen. Dann machte ich mich gleich auf den Weg und war froh, nicht wieder Altenhof gegenüberzustehen, als ich das Haus verließ. Ich konzentrierte mich diesmal auf meine Umgebung und achtete auf alles. Glücklicherweise schien nichts Ungewöhnliches zu passieren. Ich fühlte keine leise Bedrohung und das Wetter war ausgesprochen schön.
Auf dem Weg zur Bushaltestelle kam ich an dem Park vorbei, in den ich mich gestern gerettet hatte. Es kam mir alles so unwirklich vor. Ein Feuerwehrauto versperrte den Weg den ich genommen hatte und war mit der Bergung der umgerissenen Laternen beschäftigt. Ich blieb einen Moment stehen und betrachtete das Schlachtfeld. Zwei Feuerwehrmänner unterhielten sich laut, während sie die Laterne an einem Seil befestigten.
„ Das war der erste Tornado hier in der Gegend. Das Klima spielt wirklich verrückt.“
Der andere nickte zustimmend.
„ Es ist ein wahres Wunder, dass niemand verletzt wurde. Es hat sogar den Wetterdienst kalt erwischt. Keiner hatte damit gerechnet.“
„ Ich war gestern schon im Einsatz, auf der Hauptstraße gab es eine Massenkarambolage. Wenn der Tornado da durchgegangen wäre hätte es Tote gegeben.“
Ich hörte nicht weiter zu. Ob es tatsächlich zu Opfern gekommen wäre, wenn ich nicht in die verlassenen Nebenstraßen gelaufen wäre? Der Gedanke ließ mich erschauern. Ich wollte nicht daran glauben, dass von Wellerswerde Menschenleben aufs Spiel gesetzt hätte, aber eine innere Stimme schalt mich einen Idioten. Warum sollte er sich um irgendwelche Passanten kümmern? Es war pures Glück, dass noch niemand Außenstehendes zu Schaden gekommen war.
An der Hauptstraße sah ich wieder, dass Feiertag war. Die sonst so rege befahrene Straße war nahezu leer und ich hatte das erste Mal Glück. Keine zwei Minuten musste ich auf den Bus warten. Der Fahrer musterte mich beinahe feindselig. Ich zeigte meine Monatskarte und setzte mich ganz nach hinten. Ich hatte heute Morgen in den Spiegel gesehen und das blaue Auge war wirklich kein schöner Anblick, aber die Sonnenbrille sollte es eigentlich verdecken. Ich nahm den Blick nicht persönlich. Viele Busfahrer schienen die Fahrgäste für ihren anstrengenden Job persönlich verantwortlich zu machen. Ich hatte den Bus beinahe für mich allein. Ein paar Haltestellen weiter stiegen drei kichernde, pubertäre Mädchen ein, die mich komplett ignorierten.
Stadtmitte stieg ich aus. Die Sonne schien zwischen kleinen Schäfchenwolken hindurch
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