Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
Die Panik, die die Nähe der Höhle in mir ausgelöst hatte war noch immer da. Ich griff nach meiner Energie. Sie half mir, mich zu beruhigen.
Ich lag still da und versuchte meine Gedanken zu sortieren. Ich hatte diesmal gesehen, was vor der Opferung passieren würde. Ich hatte mich so elend gefühlt, ich musste schlimm zusammen geschlagen worden sein. Vorsichtig betastete ich meine geprellten Rippen. Die Blutergüsse schmerzten, aber es war kein Vergleich zu den Schmerzen, die ich im Traum gehabt hatte.
Doch was mich eigentlich beschäftigte war, dass ich jetzt wusste wo die Opferung stattfinden sollte. Wenn ich wusste wo genau diese Höhle war konnte ich vielleicht die Polizei alarmieren. Ich dachte an Altenhof. Wenn ich ihm erzählte, wo er von Wellerswerde dabei erwischen konnte, wie er mich umbringen wollte würde er sicher da sein.
Ich versuchte mich genauer an das Haus zu erinnern, von dem aus die Treppe in die Tiefe geführt hatte. Das kleine Zimmer in dem ich gefangen gehalten worden war gab mir keinerlei Hinweise. Auf dem Weg zur Tür war ich nicht richtig bei Sinnen gewesen, aber ich meinte mich an alte Bilder zu erinnern. Das ganze Haus hatte den Eindruck erweckt, sehr alt zu sein.
Leider hatte ich nichts von meinem vorherigen Besuch bei von Wellerswerde wiedererkannt. Ich glaubte nicht, dass es sich um dasselbe Haus handelte. Vielleicht konnte ich herausfinden, welche Häuser von Wellerswerde noch besaß. Ich dachte an Klaus Wernic. Er hatte mir seine Hilfe angeboten.
Nur einen Moment dachte ich an die Höhle. Ein aufkommendes Gefühl von Panik vertrieb die Erinnerung sofort wieder und hinterließ das unangenehme Gefühl, etwas vergessen zu haben.
Inzwischen war es Zeit zum Aufstehen. Als ich mich frisch gemacht hatte und mit Helmut beim Frühstück saß sah ich ihm zu, wie er sich ein Brötchen nahm und es genüsslich bestrich. Ich hatte keinen Hunger, beugte mich aber seinem strafenden Blick und nahm mir ein halbes Brötchen und eine Tasse Kaffee. Erst als wir beide fertig waren und ich die Küche wieder notdürftig aufgeräumt hatte begann ich zu erzählen. Helmut hatte sich sofort einen Zigarillo genommen. Er schien richtig mitzuleiden, als ich ihm von dem Zustand erzählte, indem ich aufgewacht war. Ich sah Wut in seinen Augen aufblitzen.
Unerklärlicherweise war es sehr schwer für mich ihm weiter von dem Traum zu erzählen. Kaum war ich bei der Treppe angekommen begann sich diese unerklärliche Panik in mir auszubreiten, die von Wellerswerde in meinem Traum magisch unterdrückt hatte. Ich konnte nicht still sitzen bleiben, sondern lief ziellos im Kreis, während ich stockend berichtete. Ich machte es kurz, erzählte nicht von meiner Vision und beschrieb keine Einzelheiten. Nicht dass ich es nicht wollte, ich konnte nicht.
„ Jetzt setz dich bitte ruhig hin und erzähle mir das genauer, Lex.“
Helmuts Stimme war eindringlich, doch ich schüttelte nur hastig den Kopf. Mein Herz schlug wie nach einem Sprint und ich schwitzte erbärmlich. Bei jedem noch so leisen Geräusch zuckte ich zusammen. Ich war ein einziges Nervenbündel, und je mehr Helmut in mich drang umso schlimmer wurde es.
„ Was ist denn los? Ich muss diese Einzelheiten wissen, sonst finden wir die Höhle nie.“
Seine Stimme war ungeduldig. In meinen Ohren klang er plötzlich feindselig. Trotzdem versuchte ich mich zu erinnern.
„ Sie war groß.“
Meine Stimme zitterte und jetzt hörte auch Helmut meine stoßweisen Atemzüge. Er stand auf, kam auf mich zu und streckte die Hand aus.
Ich schrie auf. Die Panik hatte den letzten Rest Verstand weggefegt. Ich rannte zur Tür, rüttelte verzweifelt an dem Türknauf. Ich bekam ihn nicht sofort auf. Helmut war wieder neben mir. Er drang in meinen Geist ein und beruhigte mich. Ich weiß nicht, wie lange wir im Flur standen, aber irgendwann sah ich Helmut taumeln und fing ihn auf. Mein Herzschlag hatte sich beruhigt.
Ich half Helmut in seinen Sessel und holte ihm sogar einen Zigarillo.
„ Es tut mir leid, ich weiß gar nicht was passiert ist. Immer wenn ich an diese Höhle denke gerate ich in Panik.“
Es war als hätte ich den Verstand verloren.
„ Ich danke dir. Ich weiß nicht, was ohne dich passiert wäre.“
Helmut winkte ab: „Ist schon gut. Wir sollten vielleicht lieber nicht noch einmal über diese Höhle sprechen.“
Ich stimmte dankbar zu. Ich erzählte Helmut von meinen Gedanken, das richtige Haus zu finden und dafür zu sorgen, dass Altenhof am Tag der
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