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Feuereifer

Feuereifer

Titel: Feuereifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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Spiel zum Einsatz bringen würde. Mar cena Love beobachtete das Geschehen mit einem amüsierten Lächeln, und ich kam mir nicht minder pubertär vor als meine Gangbräute.
    Romeo wischte sich den Staub von der Kleidung. »Du bist so überheblich wie eh und je, was, Tori? Warst du nicht damals eine von McFarlanes Lieblingen? Als ich gehört hab, dass sie immer noch Basketball unterrichtet, wollt ich mal vorbeischaun und ein Wörtchen mit ihr reden - hab mir gedacht, dass sie meiner Kleinen jetzt denselben Müll erzählt wie uns damals. Und nun muss ich wohl deutlicher dafür sorgen, dass du April anständig behandelst.«
    »Irrtum«, erwiderte ich. »April zu unterrichten macht Spaß. Sie ist dabei, sich zu einer ernsthaften Spielerin zu entwickeln.«
    »Wenn ich mitkrieg, dass du Lieblinge hast oder eine von diesen dreckigen Mexikanerinnen sie fertigmacht, kriegst du's mit mir zu tun, vergiss das nicht.« April fand das so peinlich, dass sie rot anlief, weshalb ich nur lächelte und sagte, ich würde es mir merken. »Komm nächstes Mal früher und schau ihr beim Scrimmage zu. Wirst beeindruckt sein.«
    Er nickte mir zu, als wolle er seine Machtposition noch mal bekräftigen, dann stellte er für Marcena wieder das Lächeln an. »Würd ich ja machen, wenn ich könnte, aber da muss ich arbeiten. Heut hab ich früher frei und dachte, ich führ meine Kleine zum Pizza-Essen aus - was hältst du davon, Schätzchen?«
    April, die sich mit josie Dorrado nach hinten verzogen hatte, blickte so mürrisch, wie Teenager gerne gucken, wenn sie ihre Begeisterung nicht zeigen wollen. »Und diese englische Lady hier, die was über deine Mannschaft und die South Side schreibt, möchte auch gern mit. Hat mich auf dem Parkplatz angesprochen, als ich mit dem Truck angekommen bin. Was meinst du? Gehen wir zu Zambrano's und zeigen ihr mal, was hier so los ist?«
    April zog eine Schulter hoch. »Von mir aus. Wenn Josie auch mitkommen kann. Und Laetisha.«
    Romeo willigte ein und schlug seiner Tochter kräftig auf die Schulter; dann sagte er, sie solle sich ranhalten, er habe nach dem Essen noch Touren.
    Zambrano's ist so ziemlich das einzige Restaurant in der Gegend, das noch übrig ist von damals. Fast alle anderen sind zugenagelt. Sogar Sonny's, wo es für einen Dollar ein Bier und einen Whiskey gab - unter dem lebensgroßen Porträt von ExBürgermeister Richard Daley - , hat aufgegeben.
    Ich schickte die Mädchen in die Duschen, die sich in einem derart düsteren und muffigen Umkleideraum befanden, dass ich meine verschwitzten Sachen lieber anbehielt, bis ich bei Morrell war. Marcena heftete sich an die Fersen des Teams und verkündete, sie wolle sich einen Eindruck von allem verschaffen, und außerdem müsse sie pinkeln. Worauf die Mädchen entsetzt keuchten, weil sie dieses Wort in Anwesenheit eines Mannes benutzte, und sich noch eifriger um sie scharten. Ich schaute zur Tribüne hinüber, um zu sehen, ob sich jemand um Sancias Kinder kümmerte, während sie duschte, und entdeckte Sancias Schwester; die Mutter und sie wechselten sich offenbar ab mit den Kleinen. Sancias Freund lungerte mit ein paar Typen, die auch Freundin oder Schwester in der Mannschaft hatten, im Flur herum. Bei meinem ersten Training hatten die Jungs Grenzen getestet, indem sie mit den Bällen rumknallten, bis ich ihnen auftrug, in Zukunft draußen zu warten. Romeo nahm sich einen Ball und warf ihn ans Backboard. Er trug Arbeitsstiefel, aber ich beschloss, auf eine Ermahnung wegen falschen Schuhwerks zu verzichten; der Boden war ohnehin in üblem Zustand und die Stimmung zwischen uns angespannt genug.
    Mein Cousin Boom-Boom, der schon an der Schule ein Basketball-Star war und mit siebzehn von den Black Hawks geholt wurde, machte sich damals gerne lustig über Romeo, weil er um die Sportskanonen herumlungerte. Ich hatte am selben Strang gezogen, weil ich meinen Cousin und seine coolen Freunde beeindrucken wollte, aber jetzt musste ich zugeben, dass Czernin sogar mit Arbeitsstiefeln eine ziemlich gute Leistung brachte. Er löffelte fünf Bälle in Folge von der Freiwurflinie aus in den Korb; dann versuchte er andere schwerere Würfe aus weiterer Entfernung, allerdings mit weniger Erfolg.
    Er merkte, dass ich ihm zusah, und warf mir ein selbstgefälliges Lächeln zu: Alles war verziehen, wenn ich ihn bewunderte.
    »Und was hast du so getrieben, Tori? Stimmt das, was die Leute sagen, dass du bei der Polizei bist, wie dein alter Herr?«
    »Nicht ganz. Ich bin

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